Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0331 - Heroin in zarten Händen

0331 - Heroin in zarten Händen

Titel: 0331 - Heroin in zarten Händen
Autoren: Heroin in zarten Händen
Vom Netzwerk:
Verbrechertum zum Ziel.
    Wir machten uns auf, Mr. Dalton einen Besuch abzustatten.
    ***
    Das Haus draußen in White Plais konnte sich mit den Traumvillen der bekanntesten Filmstars messen. Eine Stimme schnarrte aus dem Torlautsprecher, als ich den Daumen auf den blank polierten Messingknopf der Klingel drückte.
    »Wer ist da?«
    »Cotton und Decker, FBI«, sagte ich in das Gitter hinein, »Wir möchten Mr. Dalton sprechen.«
    »Warten Sie einen Augenblick«, kam es zurück.
    Ich sah Phil bedeutungsvoll an. Polierten sie jetzt die Läufe ihrer Maschinenpistolen noch einmal liebevoll?
    Die Stimme aus dem Lautsprecher meldete sich wieder: »Treten Sie ein, und gehen Sie den geraden Weg auf das Haus zu. Ich werde Sie dort erwarten.«
    Wir ließen den Jaguar auf der Straße stehen und traten durch die kleine Seitenpforte, die sich klickend öffnete. Zum Haus hin zog sich ein gut gepflegter englischer Rasen, von Kieswegen in längliche Vierecke zerteilt. Kein Baum, kein Strauch unterbrach den grünen Teppich.
    Phil stieß mich in die Seite: »Freies Schussfeld auf vierzig Yards«, murmelte er.
    Ich wies auf das Haus. An den Ecken gab es vorspringende Erker, von denen aus man jeden toten Winkel längs der Wand bestreichen konnte. Hugh Dalton war ein vorsichtiger Mann. Anscheinend besaß er nicht nur Freunde und handelte danach.
    An der Treppe zur Terrasse erwartete uns ein Butler, dessen Anzug sehr englisch aussah, nicht aber sein Gesicht. Seine Raubvogelaugen musterten uns kritisch. Ich hatte diesen Blick schon oft bemerkt bei Leuten seines Schlages. Er bedeutete: Ich kenne dich, du bist ein Polizist, und daher mein Feind!
    »Mr. Dalton wird Sie in der Bibliothek empfangen«, sagte er und stelzte mit gespielter Würde voran.
    In der Halle tummelten zwei Gestalten herum, deren Gesichter sich recht gut auf einem Steckbrief ausgenommen hätten. Ihren ausgebeulten Achselhöhlen sah man an, dass sie dort ihr Handwerkszeug spazieren trugen. Sie musterten uns zwar aus den Augenwinkeln, nahmen aber sonst von unserer Anwesenheit keine Notiz.
    Der Butler öffnete uns die Tür und meldete unser Erscheinen. Die ganze Szene erinnerte mich an einen drittklassigen Film. Hugh Dalton war ein großer, schwerer Mann an der Grenze der Sechzig. Sein faltenreiches Kinn schwabbelte, als er uns einen Platz vor seinem Schreibtisch anbot.
    Auf einen Wink seines Herrn verschwand der Butler. Ich eröffnete die Unterhaltung. »Mr. Dalton, Sie besitzen in der 78. Straße ein Grundstück?«
    Er zog erst einmal an seiner dicken Zigarre, ehe er nickte.
    »Gestern Abend mussten wir uns dort mit einem Verbrecher herumschießen. Wir nehmen an, dass es sich um einen gewissen Juan Celeste handelt. Sagt Ihnen der Name etwas?«
    Er verschränkte die fetten Finger ineinander und sah nachdenklich zur Decke. Bis jetzt war er nicht sehr gesprächig gewesen. Ich erwartete, ihn den Kopf schütteln zu sehen, aber dann öffnete er doch den Mund.
    »Ich habe viele Leute in meinem Leben gekannt und ihre Namen wieder vergessen«, erklärte er mit der Würde eines Philosophen. »Warten Sie mal!«
    Ein Druck auf den Knopf zauberte den Butler herbei. Der Bursche musste dicht hinter der Tür gestanden haben.
    »Kennst du einen Burschen namens Celeste?«, fragte Dalton und spielte mit dem Brieföffner. Der Butler sah uns gelangweilt an.
    »Ich entsinne mich«, sagte er mit einer Würde, die sein Gesicht Lügen strafte. »Ein Mann dieses Namens war vor fünf oder sechs Jahren als Chauffeur bei uns beschäftigt. Wenn ich nicht irre, stammte er aus Puerto Rico.«
    »Genau den meinen wir«, bestätigte Phil. »Und wo steckt er jetzt?«
    Der Butler zuckte die Schultern.
    »Mr. Dalton musste ihn entlassen - er war nicht ehrlich!«
    Ich musste mir das Grinsen verkneifen. Im Hause eines Gangsters war das bestimmt ein triftiger Entlassungsgrund.
    »Wie Sie sehen, Gentlemen, kann ich Ihnen nicht dienen«, grunzte Dalton. »Ich habe den Mann seither nicht mehr zu Gesicht bekommen. Wenn Al Goore nichts über ihn weiß…«
    Al Goore hieß also der Butler. Ich notierte mir im Geiste den Namen, um unsere Kartei daraufhin durchzusehen. Vielleicht kam etwas Interessantes dabei heraus.
    Der Hausherr bot uns zu trinken an. Ich sah Phil an und nickte. So einfach wollte ich mich nicht abspeisen lassen.
    Bei einem Drink konnten wir vielleicht noch einiges erfahren.
    Ich fragte nach Toni Perelli, aber Dalton zuckte die Achseln.
    »Nie gehört«, brummte er. »Ich glaube, Sie sind bei mir an der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher