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0331 - Heroin in zarten Händen

0331 - Heroin in zarten Händen

Titel: 0331 - Heroin in zarten Händen
Autoren: Heroin in zarten Händen
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falschen Adresse. Ich habe in meinen jungen Jahren ein paar Fehler gemacht, aber das ist längst vorbei. Ich zahle pünktlich meine Steuern und bin ein loyaler Bürger der Vereinigten Staaten.«
    Dieses Sprüchlein kannte ich zur Genüge. Ich erlaubte mir, ihn nach den Burschen zu fragen, die sich in der Halle rekelten.
    »Ich bin noch nicht so alt, dass ich keine Feinde mehr hätte«, entschuldigte er lächelnd ihre Anwesenheit. »Sie wissen ja, wie das ist! Übrigens sind die Schießeisen registriert, die sie mit sich herumschleppen.«
    Die Anlage des Hauses ließ darauf schließen, dass die Gorillas vor der Tür nicht die einzige Sicherheitsmaßnahme waren, die der alte Fuchs getroffen hatte.
    Plötzlich klingelte das Telefon. Dalton nahm den Hörer ab. Es wurde ein sehr einseitiges Gespräch. Ich sah es ihm an, dass unsere Gegenwart störte, aber wir verzichteten auf die Rücksicht, ihn allein zu lassen.
    Er hörte erst einmal eine Weile schweigend zu, dann protestierte er schimpfend, schließlich sagte er scharf und betont: »Zum letzten Mal, ihr Idioten, ich habe mit der Sache nichts zu tun. Lasst euch etwas Besseres einfallen!«
    Er knallte erbost den Hörer auf die Gabel. Das Gespräch schien ihn ziemlich mitgenommen zu haben, denn er packte sein Glas und goss es in einem Zug hinunter. Sein Gesicht hatte die gesunde, rote Farbe verloren. Offenbar hatte der Anrufer ihn nicht zu einem gemütlichen Five o’clock tea eingeladen.
    »Mr. Dalton«, sagte ich. »Sie haben sich vorhin als einen loyalen Bürger bezeichnet. Das Gesetz ist dazu da, den Staatsbürger zu schützen. Wollen Sie diesen Schutz nicht in Anspruch nehmen?«
    Er sah mich verwirrt an. »Wie kommen Sie auf die Idee, dass ich Schutz nötig hätte?«
    »Wozu brauchen Sie Leibwächter?«, fragte ich zurück.
    Der Widersinn seiner Antwort schien ihm erst jetzt klar zu werden. Er lachte und winkte ab.
    »Wie Sie meinen«, sagte ich, »aber Ihre Gorillas werden Sie auf die Dauer nicht vor einer Kugel schützen können.«
    Ich sah es seiner sorgenvoll gefurchten Stirn an, dass er sich dieser Tatsache wohl bewusst war. Aber als ein Mann, der sein ganzes Leben die Staatsgewalt als seinen.-persönlichen Gegner betrachtet hatte, brachte er es nicht über sich, seinen Schutz bei der Polizei zu suchen.
    Als er sich erhob, fasste ich das als Aufforderung auf, das Gespräch als beendet anzusehen. Der Butler brachte uns hinaus. In der Halle saß noch immer mit mahlenden Kiefern die Leibwache. Aus Erfahrung wusste ich, dass sich dieser schläfrige Eindruck in Sekundenschnelle wandeln konnte.
    ***
    Im Hauptquartier erwartete uns ein Mann des CIC. In seiner Begleitung befand sich ein Herr, der den Wissenschaftler nicht verleugnen konnte. Seine Augen hinter der randlosen Brille musterten mich neugierig. Mr. High stellte ihn als Mr. Saunders, Chef von Holborn und Selenski vor.
    Auch er wollte natürlich wissen, wie weit wir mit unseren Ermittlungen gekommen waren.
    »Erwarten Sie keine Wunder von uns«, sagte ich. »Auch Ihre Motoren brauchen Zeit, um konstruiert zu werden. Ich hoffe, dass Sie mir mit einigen Angaben dienen können. Vielleicht erzählen Sie uns erst einmal etwas über die beiden verunglückten Konstrukteure, ihre persönlichen Verhältnisse, ihre Arbeit - alles was in diesem Zusammenhang von Interesse sein könnte.«
    »Ich werde tun, was ich kann«, meinte er. »Holborn und Selenski waren zwei unserer tüchtigsten Konstrukteure. Die Luftwaffe interessierte sich für einen neuen Düsenantrieb, an dem die beiden arbeiteten. Wir schickten sie deshalb nach Washington um mit den militärischen Fachleuten zu verhandeln. Wir wussten natürlich, wie wertvoll diese Pläne für die Verteidigung unseres Landes sind. Deshalb baten wir Ihren Chef, ein bisschen auf die beiden aufzupassen.«
    »Holborn und Selenski waren miteinander befreundet?«
    »Ja. Die beiden waren ein gutes Gespann. Aus der Arbeitskameradschaft entwickelte sich allmählich auch eine persönliche Freundschaft. Sie verkehrten auch außerhalb der Arbeitszeit viel miteinander.«
    »Selenski war doch Junggeselle«, warf Phil ein. »Hatte er außer den Holborns noch Freunde - oder Freundinnen?«
    »Mir ist nichts davon bekannt«, entgegnete Mr. Saunders. »Wegen der Wichtigkeit unserer Produktion für die Rüstung haben wir natürlich auch ein besonderes Auge auf die privaten Angelegenheiten unserer Angestellten.«
    »Und wie stand Mrs. Holborn zu Selenski?«, wollte ich wissen.
    Er nahm seine
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