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0330 - Der Todesclub

0330 - Der Todesclub

Titel: 0330 - Der Todesclub
Autoren: Der Todesclub
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kletterten.
    »FBI«, sagte ich kurz. »Wir verschwinden gleich wieder. Familie Delaine?«
    »Vierzehnte Etage, Sir. Aber…«
    Wir waren bereits in der Halle und liefen zu den Fahrstühlen. Die Delaines bewohnten die ganze vierzehnte Etage, sodass wir oben nicht zu suchen brauchten. Es gab eine kleine Vorhalle, die man unmittelbar vom Fahrstuhl aus betrat. Von hier aus gab es nur noch eine Tür, und Phil drückte auf den Klingelknopf.
    Eine junge Farbige öffnete.
    »Guten Tag«, sagte ich und tippte an die Krempe meines nassen Hutes. »Wir möchten gern mit Bonder Delaine sprechen.«
    »Tut mir leid, Sir«, sagte das Mädchen. »Mr. Dölaine junior ist im Klub.«
    »In welchem Klub?«, fragte ich schnell.
    »In seinem Studentenklub, Sir.«
    »Wo liegt dieser Klub?«
    »Das weiß ich nicht genau, Sir. Irgendwo am East River.«
    »Ist es der Kappa Eight Klub?«, fragte Phil.
    »Ja, so heißt er.«
    »Fragen Sie Mrs. Delaine, ob sie weiß, wo der Klub liegt.«
    »Einen Augenblick bitte.«
    Sie verschwand. Wir warteten ungeduldig.
    Minuten konnten kostbar sein, wenn ' ein Mensch in Not war.
    Das Mädchen kam zurück.
    »Mrs. Delaine weiß es auch nicht, Sir. Sie hat nur irgendwann einmal gehört, dass man die Williamsburg-Brücke vom Klubhaus aus sehen kann. Es ist ein Studentenklub, wissen Sie? Andere Leute kommen da nie hin.«
    »Und ob da andere Leute hinkommen«, knurrte Phil. »Wir werden zu diesem mysteriösen Klub kommen, verlassen Sie sich drauf.«
    Wir ließen das überraschte Mädchen stehen und fuhren mit dem Lift wieder hinab. Vor dem Hause hatten sich ein paar neugierige Gaffer eingefunden, weil der Türsteher einen uniformierten Polizisten aufgetrieben hatte, bei dem er sich über die Rücksichtslosigkeit beklagen konnte, mit der wir den Jaguar genau vor dem Baldachin hatten stehen lassen.
    »Hallo, Officer«, sagte ich schnell und hielt ihm meinen Ausweis hin. »Wir sind in einem dringenden Einsatz und verschwinden bereits wieder. Kein Grund, sich aufzuregen.«
    »In Ordnung, Agent«, sagte der baumlange Ordnungshüter.
    Als wir bereits anfuhren, musste er immer noch beschwichtigend auf den strengen Portier einreden.
    »Ich werde das Polizeirevier am East River anrufen«, sagte Phil und griff zum Mikrofon. »Vielleicht haben die Cops eine Ahnung, wo der Klub liegt.«
    Sie hatten eine Ahnung und beschrieben Phil drei Gebäude, die als Studentenklubs infrage kämen. Phil prägte sich die Beschreibungen ein, dachte nach und sagte: »Es wird das Gebäude im East River Park sein. Ich bezweifle, dass man von den anderen beiden aus die Williamsburg-Brücke sehen kann.«
    ***
    Mit rotierendem Rotlicht und gellender Sirene jagten wir die Fifth Avenue nach Süden hinab bis zur Kreuzung 14th Street. Dort bogen wir nach links ab und rasten bis fast zum Fluss.
    Endlich hatten wir den Roosevelt Drive erreicht, die breite Uferstraße, die sich am East River entlangzieht. Wir schlugen wieder die Richtung nach Süden ein, verlangsamten jetzt aber das Tempo und hielten Ausschau nach dem Gebäude, das die Cops beschrieben hatten. Phil sagte plötzlich: »Stop, Jerry! Weiter runter kann es nicht liegen, da sind die Tennisplätze. Wir müssen es übersehen haben.«
    Ich hielt an.
    »Bei den Bäumen und Büschen wäre das kein Wunder. Wenn es ein eingeschossiges Gebäude ist, kann man es von der Straße her nicht sehen. Es hilft nichts, wir müssen in den Park rein und zu Fuß weitersuchen.«
    Wir überquerten die Straße.
    Der Regen war inzwischen heftiger geworden. Wir stapften durch nasses Gras und zwängten uns durch dichtes Gebüsch.
    »Da hinten ist was Weißes«, rief Phil und wies in nordöstliche Richtung. »Könnte ein Klubhaus sein.«
    Wir legten einen Spurt ein, bis wir an eine hohe Hecke kamen. Ein großes Schild verkündete, dass hinter der Hecke ein Privatgrundstück läge, dessen Betreten verboten sei.
    »So was gilt auch für uns«, sagte Phil.
    Ich wischte mir mit der Hand das Regenwasser aus dem Gesicht.
    »Richtig«, gab ich zu. »Aber ein Hilferuf wie der, den wir bekamen, enthebt uns der Zurückhaltung.«
    Mein Freund nahm einen kurzen Anlauf und setzte mit einem beachtlichen Sprung über die Hecke.
    Ich folgte ihm auf die gleiche Weise, rutschte aber beim Aufprall aus und schlug der Länge nach in das nasse Gras. Halme und Stängel von Wiesenpflanzen gerieten mir zwischen die Zähne. Ich spuckte sie aus, stand auf und klopfte mir den Schmutz von der Kleidung. Dabei lief mir das Regenwasser ins
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