Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0330 - Der Todesclub

0330 - Der Todesclub

Titel: 0330 - Der Todesclub
Autoren: Der Todesclub
Vom Netzwerk:
Umklammerung war! Sie selbst hat den Mann hereingelassen, Cotton. Durch irgendein Fenster oder vielleicht sogar durch die Haustür. Schließlich hing im Büro ja der zweite Schlüssel. Und dass Delaine sie angeblich schlafend sah, stimmt auch! Jedenfalls von seiner Seite her gesehen. Das Mädchen wollte sich im Klub mit jemand treffen. Zu nachtschlafender Zeit, damit sie nicht gesehen werden konnten. Also spielte sie die Benebelte, weil sie wusste, dass man sie dann ungeschoren schlafen lassen würde. Aber kaum hatte sie Delaine getäuscht, saß sie wieder munter und wartend herum, verlassen Sie sich darauf! Und zur verabredeten Zeit kam dann die erwartete Person. Das Mädchen selbst ließ diese Person ein. Natürlich ahnte sie nicht, dass sie umgebracht werden sollte. Als der Mörder auf sie losging, erkannte sie im letzten Augenblick die ungeheure Gefahr, in der sie schwebte, und sie schrie, wie jeder Mensch in seiner Todesangst schreit. Diesen Schrei hörte Fouley. Wer denkt schon an einen Mord,, wenn er mal einen Schrei hört? Fouley jedenfalls dachte nicht daran. Er schlief bald ein. Der Mörder aber schlich durch den Flur. Aus einem Hosenaufschlag rutschte das Kettchen, das er zerrissen hatte, als er das Mädchen erwürgte, und das dabei in den Aufschlag gerutscht war. Der Mörder verschwand durch das Toilettenfenster.«
    »Augenblick«, unterbrach ich. »So weit gefällt mir die Geschichte. Sie hat sehr viel für sich. Unter anderem auch den Umstand, dass alle Beteiligten die Wahrheit gesagt haben, während wir nur nicht so schnell diese Mosaiksteinchen der Wahrheit Zusammenlegen konnten, bis sie wirklich passten. Aber eines fehlt noch an der ganzen Geschichte: Wie passt Cranzler hinein?«
    Anderson zuckte die Achseln.
    »Das kann doch kein Problem sein, Cotton! Das Mädchen hatte ihm geschrieben, dass sie ihn dringend brauchte. Sicher hat er von dem Klub gewusst. Bei ihr zu Hause verkehrte er nicht, also ist anzunehmen, dass sie sich im Klub treffen würden!«
    »Augenblick, Anderson! Jetzt habe ich es! Das Mädchen wurde offenbar erpresst, das wissen wir aus den vier Erpresserbriefen. Womit kann man ein Mädchen wie Violence Goefield schon erpressen?«
    »Mit der Tatsache, dass sie rauschgiftsüchtig geworden ist!«, rief der Lieutenant sofort.
    »Richtig«, nickte ich. »Das Mädchen hat, wie wir wissen, an den Erpresser gezahlt, bis sie buchstäblich ihren letzten Cent abgeliefert hatte. Dann wusste sie sich keinen anderen Rat mehr, als sich an ihren Freund zu wenden. Sie schrieb ihm den Brief, den wir in Cranzlers Brieftasche ja fanden. Aber, Anderson, woran wir noch nicht gedacht haben, das ist ganz einfach: Cranzlers Reaktion nach Erhalt des Briefes!«
    »Kinderspiel! Wenn er in das Mädchen verliebt war, stürzt er nach einem solchen Brief zum Telefon und ruft sie an. Ob er nun zu Hause bei ihren Eltern schon eingeführt ist oder nicht.«
    »Genau meine Meinung«, bestätigte ich, und meine Müdigkeit war wie weggeflogen. »Also Cranzler ruft das Mädchen sofort an, nachdem er den Brief erhalten hat. Und nun - darauf bin ich bereit zu wetten - nun schmieden die beiden zusammen einen Plan. Cranzler kann erst in der Nacht in New York sein, denn den Brief hat er frühestens mittags gehabt. Dann noch telefonieren, die nächste Verbindung von Boston herunter nach New York suchen, eine gewöhnliche Verbindung, kein Flugzeug, denn das kann er sich nicht leisten - kurz und gut, er kann erst gegen Mitternacht hier sein. Was tut das Mädchen inzwischen? Sie verabredet sich mit ihrem Erpresser zu einem nächtlichen Treffen im Klub. Aber diesmal ist geplant, dass Cranzler diese Unterredung belauschen soll!«
    »Cranzler aber kommt ein paar Minuten zu spät«, fuhr Anderson fort. »Das Mädchen ist bereits tot. Aber der Mörder läuft Cranzler hier in unmittelbarer Nähe des Klubs in die Arme. Cranzler denkt sofort, dass es der Mann sein könnte, vor dem sein Mädchen Schutz braycht. Er will ihn aufhalten. Da zieht der Mörder sein Messer und sticht Cranzler nieder. In der Dunkelheit sieht er nicht, dass Cranzler keineswegs tot ist. Er lässt ihn bewusstlos liegen. Cranzler liegt lange Zeit ohne Besinnung. Wahrscheinlich ist es schon hell, als er endlich wieder zu sich kommt. Mühsam zwingt er sich in die Höhe. Vielleicht hat er den Mann trotz der Dunkelheit erkannt, vielleicht auch nicht. Er weiß nur eines, er muss zum FBI, denn wo man nicht davor zurückschreckt, Menschen niederzustechen, da lässt sich nichts
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher