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0330 - Der Todesclub

0330 - Der Todesclub

Titel: 0330 - Der Todesclub
Autoren: Der Todesclub
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Stunden übersteht, wird er es wahrscheinlich schaffen.«
    Das war kein Ja und kein Nein. Jedenfalls brauchten wir aber nicht damit zu rechnen, dass wir ihn bald vernehmen konnten. Ich teilte den anderen die erhaltene Auskunft mit.
    »Dabei ist Cranzler vielleicht der Schlüssel zum ganzen Rätsel«, seufzte Phil. »Er muss doch etwas wissen, warum hätte man ihn sonst niederstechen sollen?«
    »Sicher weiß er etwas. Aber ob es genug und das Richtige weiß, steht auch noch nicht fest«, gähnte ich. »Wollen wir endlich nach Hause? Uns fällt jetzt doch nichts Gescheites mehr ein.«
    Anderson nickte.
    »Sobald wir den Kaffee ausgetrunken haben, Cotton. Mir können sämtliche Mörder bis morgen früh halb neun gestohlen bleiben.«
    ***
    Das Telefon klingelte. Ich stieß hörbar die Luft aus, bevor ich den Hörer nahm. Es war unser Labor.
    »Wir haben ein Messer und ein goldenes Kettchen untersucht«, hieß es. »Angeblich sind Sie auch an dieser Sache interessiert?«
    »Eigentlich wollte ich ja erst morgen früh wieder interessiert sein«, sagte ich und unterdrückte das zweite Gähnen, so gut es ging. »Aber wenn ihr schon an der Strippe seid, muss ich wohl auch noch den Übereifrigen spielen. Also was ist mit dem Messer?«
    »Es kann niemals das Kettchen so stark berührt haben, dass es die kleinen Kratzer verursacht haben könnte. Höchstens könnte das Messer einmal ganz locker an das Kettchen gehalten worden sein, aber was sollte das für einen Sinn haben?«
    »Eben«, antwortete ich. »Im Namen eines Unschuldigen statte ich meinen verbindlichsten Dank ab. Wenn die Leute wüssten, wie viele Unschuldige durch uns schon beweiskräftig von jedem Verdacht befreit wurden, würden vielleicht manche Leute etwas mehr Sympathie für uns aufbringen. Schriftlichen Bericht bitte an Lieutenant Anderson. Gute Nacht, Kollegen!«
    Ich ließ den Hörer auf die Gabel fallen, was mir sonst gelingt, ohne dass ich hinzusehen brauchte. Jetzt fiel er prompt daneben und polterte auf die Tischplatte.
    »Nehmen Sie Rücksicht auf unsere Nerven, Cotton«, forderte Anderson. »Was ist mit Fouleys Messer?«
    »Es ist aus rostfreiem Stahl und hat Gold nie von Weitem gesehen.«
    »Demnach hat er das Kettenglied damit nicht auseinandergebogen?«
    »Ganz bestimmt nicht. Jetzt gewinnt seine Erzählung, dass er es im Flur gefunden hätte, schon einige Wahrscheinlichkeit, wie?«
    »Möglich«, gab Anderson mit einem Achselzucken zu. »In diesem Fall halte ich nachgerade alles für möglich. Wenn es so weitergeht, werde ich noch eine Ermittlung gegen die Toilettenfrau einleiten.«
    Ich schluckte zweimal, dann sprang ich auf.
    »Anderson, in Ihrem Office müssen doch auch nachts ein paar Leute vom Spurensicherungsdienst greifbar sein?«
    »Glauben Sie, Mörder morden nur tagsüber?«
    »Haben Sie in der Toilette nach Fingerspuren suchen lassen?«
    »Bin ich denn verrückt? Da finden wir doch die Fingerspuren sämtlicher Klubmitglieder und sämtlicher Gäste!«
    »Anderson«, sagte ich aufgeregt. »Anderson, wo hatten wir unseren Verstand? Ist auch noch ein Vernehmungsbeamter in Ihrer Dienststelle?«
    »Wie können Sie fragen! Bei uns löst eine Schicht die andere ab, und folglich ist vierundzwanzig Stunden die volle Belegschaft da.«
    »Rufen Sie an! Man soll Fouley nur noch zu einer einzigen Sache…«
    Phil war aufgestanden. Er hatte seinen Hut aufgesetzt und schlüpfte in seinen Mantel.
    »Ich besorge mir nur rasch ein paar Zigaretten«, sagte er.
    »Bring mir eine Schachtel mit!«, rief ich ihm nach, dann wandte ich mich wieder an den Lieutenant: »Passen Sie auf, Anderson. Wir wollen annehmen, dass Fouley nicht lügt. Dann hat er die Kette tatsächlich im Flur gefunden. Wie kann sie dahingekommen sein?«
    »Das soll er mir erst einmal erzählen, bevor ich ihm seine Geschichte abkaufe!«
    »Wenn nun der Mörder sie dorthin gebracht hätte?«
    »Warum? Aus Jux?«
    »Natürlich nicht. Er braucht es gar nicht gemerkt zu haben!«
    »Glauben Sie, dass er hinter der Stirn ein Vakuum hat?«
    »Hören Sie mir doch zu, Anderson: Der Mörder erwürgt das Mädchen. Dabei zerreißt die Kette und fällt zu Boden. Aber sie fällt eben nicht auf den Fußboden, sondern nur auf den Schuh des Mörders…«
    »Dann schon eher in den Hosenaufschlag - wenn seine Hose Aufschläge hatte!«
    »Das ist noch besser, Anderson«, rief ich begeistert. »Also die Kette fällt links oder rechts in den Hosenaufschlag am Fuß. Der Mörder lässt das Mädchen los und überlegt,
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