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033 - Die Herberge der 1000 Schrecken

033 - Die Herberge der 1000 Schrecken

Titel: 033 - Die Herberge der 1000 Schrecken
Autoren: Larry Brent
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und prüfte den Sitz der Frisur.
    Mit einer blitzschnellen Drehbewegung war Larry neben ihm.
    »Fast hätte ich mich ein zweites Mal täuschen lassen, Senor! Fast!
Nicht nur die nicht einwandfrei sitzende Perücke war es, die plötzlich ein
Alarmsignal bei mir auslöste - sondern Ihre Augen! Es waren die gleichen Augen,
die ich gerade vorhin unmittelbar vor mir gesehen habe! Unter dem Galgen,
erinnern Sie sich?«
    Thornblom reagierte blitzschnell. Seine Rechte, eben noch oben,
zischte wie ein Dampfhammer auf Larry Brents Gesicht zu.
    X-RAY-3 hatte den Schlag kommen sehen. Er blockte ihn ab, geriet
aber ins Taumeln. Er war noch nicht so bei Kräften, daß er eine einwandfreie
Kontrolle über seine Muskeln hatte.
    Die Linke seines Gegners hielt wie durch Zauberei plötzlich eine
Browning in der Hand. Der abgesägte Lauf des Revolvers schimmerte matt im
gelblichen Licht der Lampe, die direkt über ihnen hing.
    Larry Brent ließ sich einfach fallen, während er sich gleichzeitig
herumwarf. Der Schuß bellte kurz und trocken auf und schlug keine zehn
Zentimter neben ihm in den Boden. Holzsplitter spritzten durch die Luft.
    Wie ein Panther schnellte Iwan Kunaritschew auf den Schützen zu.
Es war ihm zu riskant, seinen Smith and Wesson Laser auf die kurze Entfernung
und in diesem Flur einzusetzen. Das morsche, ausgetrocknete Holz hätte sich
unter dem Laserstrahl sofort entzündet.
    Thornbloms Hand ruckte hoch und zielte mit dem Browning auf den
Russen.
    Da krachte Larrys rechter Fuß gegen das Armgelenk des Schützen.
Der Revolver wurde in die Höhe gerissen, der Schuß löste sich, und die Kugel
bohrte sich sirrend in die Decke.
    Das Handgemenge war innerhalb einer Minute erledigt.
    Mit einem tierischen Aufschrei warf der Blonde sich auf den immer
noch am Boden liegenden Agenten und schlug mit dem Revolver auf ihn ein. Hart
und eisern packten Larrys Finger zu, ehe er auch nur einen einzigen Schlag
abbekam, der ihn außer Gefecht hätte setzen können.
    Ruckartig warf er sich herum, ohne Thornbloms Armgelenk
loszulassen. Mit der Kraft der Verzweiflung schlug er den Arm seines Gegners
immer und immer wieder auf den Boden, bis der Blonde mit einem Schmerzensschrei
den Browning losließ. Larry Brent beherrschte seinen Gegner. Thornblom kämpfte
verbissen, um den Agenten abzuschütteln, doch Larry Brent hing an ihm wie eine
Klette.
    X-RAY-3 fühlte, wie sich die bedrohliche Schwäche wieder in seinen
Gliedern breitmachte, die er bereits vorhin nach den Schlägen, die er durch die
Horde des angeblichen de Costiliero hatte einstecken müssen, gefühlt hatte...
    Alles verschwamm vor seinen Augen. Thornblom konnte ihn wegstoßen.
Larry wußte nicht mehr, wie er auf die Beine kam. Er handelte rein mechanisch,
instinktiv. Er griff nach vorn und landete krachend an der hölzernen Flurwand,
daß die Bretter ächzten. Ohne einen Laut von sich zu geben, rutschte der
Schwede langsam in sich zusammen.
    Brent taumelte, atmete tief und regelmäßig durch. Er fühlte, daß
Kunaritschew ihn stützte.
    »Ein feiner Kampf, Towarischtsch«, hörte er die vertraute Stimme
des Freundes neben sich. »Ich dachte schon, daß dein großer Bruder eingreifen
müßte, aber dann hast du es doch noch allein geschafft.«
    Larry strich sich die Haare aus der Stirn. Sein Blick wurde wieder
klar. Er wischte sich den kalten Schweiß von der Stirn. Er fühlte sich matt und
elend.
    Brent schluckte und griff mit der Rechten nach der verrutschten
blonden Perücke seines Gegners, der benommen die Lippen bewegte und in diesen
Sekunden wieder zu sich kam.
    Mit einer ruckartigen Bewegung riß der PSA-Agent dem Schweden die
Perücke vom Kopf, und ein dichter, schwarzblauer Schopf wurde sichtbar.
    Der Russe blickte auf Larry Brent, der in diesen Sekunden alles zu
begreifen schien.
    »Wer ist das, Towarischtsch?«
    »Der Schwede Thornblom alias Carlos de Costliliero«, sagte Larry
leise.
    »Und...«
    Der Niedergeschlagene stöhnte. Er hob die Augenlider und starrte
seine beiden Gegenüber haßerfüllt an.
    Ein Zucken lief über sein Gesicht, seine Mundwinkel fielen schief
herab, und in die irren, fiebrig glänzenden Augen trat ein stumpfsinniger
Ausdruck. Als hätte er Furcht, rückte er plötzlich von Larry und Iwan zurück,
zog die Beine an, verbarg den Kopf in beiden Händen und wimmerte still vor sich
hin.
    »Und -» fuhr X-RAY-3 fort, indem er seine Ausführungen wieder
aufnahm, »die Grundperson dieser beiden Alias-Gestalten: Ricardo
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