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0323 - Herrin der Vampirburg

0323 - Herrin der Vampirburg

Titel: 0323 - Herrin der Vampirburg
Autoren: Rolf Michael
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Zeit ist begrenzt. Helft mir, bei den Mächten des Lichtes.
    Gryf und Teri sahen sich an.
    »Du kannst nicht zurück, weil du sonst zerstört wirst, und du wirst auch zerstört, wenn die Uhr eins schlägt und du bist nicht wieder zurück. Das ist dein Dilemma, nicht wahr?«
    Der Geist nickte.
    »Gut. Dann wollen wir mal etwas versuchen…«
    ***
    Die Luft flimmerte. Gryf, Teri und der Wolf bildeten drei Eckpunkte eines Dreiecks, in dessen Mitte sich der Geist des alten McThrubery befand. Gryf murmelte Beschwörungsformeln eines uralten Druidenzaubers. Er konnte sich nicht erinnern, ihn jemals angewendet zu haben - oder er hatte es vergessen, weil es schon Jahrtausende zurücklag. Aber was er einst gelernt hatte, das funktionierte auch jetzt noch.
    Für Teri war der Zauber neu, und der Wolf war magisch überhaupt nicht aktiv. Aber jeder von ihnen gab dem Geist etwas Kraft, so daß er sich stabilisieren konnte.
    Sein Aussehen wurde noch kräftiger als zuvor. Als der Zauber beendet wurde, streckte Gryf die Hand vor und berührte McThruberry. Es gelang ihm ohne weiteres.
    »Der Zauber wirkt einen Tag und eine Nacht, dann muß er erneuert werden«, sagte Gryf. »Aber in dieser Zeitspanne brauchst du nicht zurück. Und wir gewinnen vierundzwanzig Stunden, um dir zu helfen. Ich spüre, daß nichts Böses in dir ist.«
    »Ich danke euch«, sagte McThruberry. Er sah die drei nacheinander an, den gefährlich aussehenden Wolf, den Druiden und das Mädchen mit dem bis auf die Hüften reichenden goldenen Haar. »Es ist lange her, daß ich eine so schöne Frau sah«, sagte er.
    Teri lachte auf und nickte ihm freundlich zu.
    »Erzähle uns, wer du bist, und was geschah«, verlangte sie.
    »Jene Burg,, die sich am Berghang über Eddieston erhebt, gehört mir«, sagte McThruberry. »Sie…«
    »Hoppla«, sagte Gryf. »Die kenne ich doch… aber damals war gerade beschlossen worden, sie zu befestigen. Es ist schon einige Jahrhunderte her… ja, Freund aus dem Zwischenreich. Ich bin älter als du denkst. Jetzt weiß ich auch, woher mir dein Name bekannt vorkommt.«
    »Ich bin… ich war der letzte der McThruberrys«, sagte der Geist, der sich auf dem einzigen Stuhl des Gastzimmers niedergelassen hatte. Teri hockte, die Beine untergeschlagen, auf dem Bett, und Gryf stand am Fenster. Der Wolf schielte verlangend zum Bett hoch, aber Teri blieb kopfschüttelnd hart. Tier ist Tier, und Tier gehört nicht ins Menschen-Bett, sendete sie.
    Du bist gemein. Ich bin alt und brauche eine weiche Unterlage.
    Teri ging nicht weiter darauf ein. Interessiert sah sie McThruberry an. Es war für sie ein außergewöhnliches Erlebnis, einen Spuk, einen Geist so verstofflicht zu sehen und mit menschlicher Stimme reden zu hören - zumal sie die Voraussetzungen dafür mit geschaffen hatte.
    »Die Burg verfiel, mir fehlte das Geld zum Restaurieren. Es geschah etwas, das mir den Mut zum Weitermachen nahm. Ich erhängte mich. Doch erst hinterher erkannte ich, daß mir damit der Weg ins Hohe Leuchten versperrt wurde. Ich warte auf Erlösung.«
    »Vielleicht liegt es in unserer Macht, sie dir zu geben, vielleicht auch nicht«, sagte Gryf.
    »Doch das ist nicht mein Problem«, sagte McThruberry. »Ich habe mich damit abgefunden, in jeder Nacht wiederkehren zu müssen aus dem Zwischenreich und spuken zu müssen. Und… vielleicht ist es sogar gut. Denn nach wie vor liebe ich die Burg, so verfallen sie auch ist, und ich mag sie nicht in fremde Hände geben. Zu spät kommt diese Einsicht? Ich hätte es früher bedenken müssen, als ich noch lebte. Aber ich war in Panik, Zorn und Verzweiflung, und ich sah keinen Weg mehr für mich.«
    »Okay, du hast also nichts dagegen, zu spuken - vorerst«, erkannte Teri. »Was ist nun aber das Problem, das dich hierher getrieben hat, trotz des Risikos, zu vergehen, wenn du nicht wieder in den Mauern deiner Burg bist, wenn es eins schlägt?«
    Der Zeiger der Uhr rückte auf die Eins vor.
    McThruberry zuckte einmal kurz zusammen, als zerre etwas an ihm, aber er blieb ruhig und existent. Der Druidenzauber wirkte auch in dieser Hinsicht. Die unglaublich starke Verbindung der Seele zum Ort, an den sie gefesselt war, war weit gelockert worden. Nichts riß McThruberry in die ewige Schwärze.
    Teri entsann sich; eine Möglichkeit, einen spukenden Geist zu beseitigen, war, ihn dauerhaft vom Ort seines Umgehens zu entfernen. Doch das gelang den wenigsten Geisterjägern. Denn kaum ein Geist ließ sich vertreiben.
    »In der vergangenen Nacht
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