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0323 - Herrin der Vampirburg

0323 - Herrin der Vampirburg

Titel: 0323 - Herrin der Vampirburg
Autoren: Rolf Michael
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Fledermaus.
    Sie verschwand lautlos.
    Auch Diane huschte ins Unterholz davon. Gerade noch rechtzeitig, denn zwei Menschen, die ihr als John und Patty ein Begriff waren, kamen ins Freie. Sie durften Diane nicht mehr finden.
    Sie floh vor ihnen. Denn für sie hatte ein neues Leben begonnen, fremdartig, faszinierend und…
    ...anders.
    Sie gehörte nicht mehr zu den Menschen.
    ***
    »Verdammt«, murmelte John Clandis. »Das gibt’s doch nicht. Patty, setz dich in den Wagen. Ich suche Diane. Die kann doch nicht so verrückt geworden sein, jetzt draußen herumzustrolchen.«
    Patty hielt ihn fest.
    »Bitte, John… laß mich nicht allein. Ich…«
    Sie war ganz anders geworden als früher. Das Erlebnis mit der Vampirin hatte sie geschockt, hatte einen anderen Menschen aus ihr gemacht. Wenigstens in dieser Nacht. Wie es später sein würde, darüber mochten sie beide noch nichts vermuten. Aber es reichte John schon, daß Patty jetzt ängstlich war. Vorher, als Heldin, hatte sie ihm wesentlich besser gefallen. Das Ängstliche paßte nicht zu ihr.
    Er hoffte, daß sie wieder zu sich selbst finden würde.
    »Aber wir können sie doch nicht hier allein in der Landschaft lassen… in die Burg gegangen ist sie nicht, sonst hätte sie uns begegnen müssen.«
    »Ruf sie«, bat Patty.
    »Diaaaane«, schrie John mehrmals laut. »Komm hierher!« Er drückte auf die Hupe. Aber Diane meldete sich nicht.
    John war ratlos. Es drängte ihn, nach dem Mädchen zu suchen, aber er wollte weder allein ins Ungewisse vorstoßen noch Patty dabei mitnehmen. Sie war ein Nervenbündel und würde ihn nur belasten, einmal ganz abgesehen davon, daß die Situation als solche ihn selbst nicht weniger belastete. Er hatte sich das alles ursprünglich ganz anders vorgestellt, und er begriff jetzt, warum Pete Donaghoue verängstigt zurückgekommen war. Es war ihm wohl kaum anders ergangen.
    Schließlich startete John den Wagen. Es hatte keinen Sinn, die ganze Nacht hier auf der Zufahrtstraße vor der Burg zu verbringen.
    »Wir müssen die Polizei informieren«, sagte Patty leise.
    »Die Polizei wird uns für verrückt erklären«, sagte John bitter. »Wir können nur hoffen, daß ihr nichts passiert ist, und daß sie sich von allein wieder einfindet. Bei Tagesanbruch fahre ich wieder hoch und suche sie, und wenn ich den ganzen Berg abtragen muß.«
    Nach einer rauschenden Liebesnacht hatten sie beide kein Verlangen mehr…
    ***
    Irgendwann später kehrte der Familiaris zu der Vampirin zurück. Das Opfer wartet auf dich, teilte er ihr mit. Ich habe es vorbereitet, und als die beiden anderen fort waren , hat es die Burg betreten und harrt nun deiner.
    »Du hast schon von ihrem Blut getrunken?« stieß die Vampirin hervor. Der Familiaris nickte.
    »Nun gut«, sagte die Vampirin langsam. »Wir werden damit rechnen müssen, daß das Ereignis Wellen schlägt. Das Opfer wird zurückkehren müssen. Es muß wie ich gegen das Tageslicht immun gemacht werden. Zu dumm, daß das andere Mädchen ein Kreuz trug, ein geweihtes noch dazu.«
    Ja, sehr ärgerlich, bekräftigte der Familiaris. Doch uns kann nichts mehr aufhalten. Du bist immun gegen die Helligkeit, und niemand wird dich verdächtigen. Halte deine Aura zurück, dämme sie ein, und du kannst Macht und Einfluß gewinnen. Das willst du doch. Macht über die Sterblichen, Diener, Sklaven. Und Angst und Schrecken. Es ist doch gut, wenn die Kunde vom Geschehen sich im Dorf verbreitet. Sie werden sich fürchten.
    »Ja, das werden sie«, murmelte die Vampirin. Sie stieg, den Familiaris auf der Schulter, in die Kellergewölbe hinunter, um sich ebenfalls am Lebenssaft Dianes zu erquicken. Damit schlug sie das Mädchen auch in ihren Bann, nicht nur in den des vampirischen Familiaris. Sie dachte über diesen Hilfsdämon nach. Eigentlich hatte er ihr recht wenig geholfen. Aber… es war alles sehr schnell gegangen. Niemand hatte mit dem Auftauchen der Menschen rechnen können, Von McThruberry, dem Geist des Mannes, dem diese Ruine einst gehörte, wußten weder die Vampirin noch der Familiaris etwas. Sie hatten seine schwache Aura, seit sie sich hier eingenistet hatten, nicht einmal bemerkt.
    Sie hätten ihn eher beiläufig durch ihre mächtigere Aura zerstört, ohne ihn überhaupt wahrzunehmen - wenn er nicht ausgewichen wäre.
    Denn McThruberrys Geist war von anderer Art…
    ***
    Seit sich Sid Amos in Caermardhin eingenistet hatte, fanden Gryf ap Landrysgryf und Teri Rheken es dort nicht mehr gemütlich. Merlin, der Herr der
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