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0321 - König der Ghouls

0321 - König der Ghouls

Titel: 0321 - König der Ghouls
Autoren: Rolf Michael
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sein gräßliches Werk.
    Fünf Gestalten, wie sie kein Alptraum in all seiner Schrecklichkeit zeigen kann, waren bereit, die unsichtbare Substanz umschwebender Götzenwesen aufzunehmen.
    Die geschaffenen Körper bildeten einen fast geschlossenen Kreis um einen mächtigen, roh behauenen Felsblock, auf dem in vergessenen Zeiten schon grausige Rituale durchgeführt wurden.
    Den letzten, verbleibenden Platz nahm Amun-Re ein. Unablässig mit monotoner Stimme unheilige Litaneien murmelnd trat er in den Kreis. Er schob das Gewand von seinem linken Arm zurück und band mit einer Schnur, die einst an einem Galgen gehangen hatte, das Gelenk ab, so daß die Schlagadern hervortraten.
    Langsam hob er ein kleines, an der Spitze leicht gekrümmtes Messer aus dem Gürtel…
    ***
    »Da hinten. Die blaue Wüste. Das muß das Meer sein!« rief Professor Zamorra und wies voraus. »Und dort in der Ferne der grünbraune Streifen, der im Dunst fast verschwindet – das könnte Atlantis sein!«
    »Der Empfänger gibt die Richtung an!« gab Michael Ullich zurück.
    »Was auch immer das ist – jedenfalls hat man Aurelian in diese Richtung gebracht. Lassen wir Fritz und Franz noch einmal rasten. Dann halten sie bis zu diesem Landstrich durch!«
    »Hoffen wir, daß beim Flug über das Meer nichts Ungewöhnliches geschieht!« sagte Professor Zamorra.
    »Mal den Teufel nicht an die Wand!« sagte Michael Ullich. »Wenn uns die Flugboote über dem Meer angreifen, haben wir keine richtige Möglichkeit, uns zu verteidigen!«
    Professor Zamorra nickte düster. Er wußte genau, daß der Freund recht hatte.
    Zwar trug er auf seiner Brust die handtellergroße Silberscheibe mit dem Drudenfuß im Zentrum und den Zeichen des Tierkreises mit den hieroglyphenartigen Schriftzeichen, die noch niemand übersetzen konnte, aber Zamorra war sich nicht sicher, ob ihn der Zauber des Amuletts in dieser Zeit beschützen würde.
    In seiner Eigenzeit zeigte das Amulett, das Merlin einst aus der Kraft einer entarteten Sonne schuf, gegen die finstere Zauberei des Amun-Re keine Wirkung. Zamorra wußte nur, daß Merlin das Amulett zu einer Zeit schuf, als Amun-Re unter den Wassern des Ozeans in den meerüberspülten Ruinen seiner Akropolis vom Todesschlaf gefangen war. Das Amulett kannte die Magie von Atlantis nicht – und reagierte deshalb auch nicht darauf. Obwohl Professor Zamorra seit dem Tage, wo er das Erbe von Château Montagne übernahm, im Besitz des Amuletts war, hatte er nur einen ganz geringen Bruchteil von der wirklichen Macht dieser Zauberscheibe ausnutzen können. Bei jedem Gegner lernte er hinzu.
    Vielleicht schützte ihn die Kraft des Amuletts wenigstens, wenn die nicht für ihn kämpfte.
    Aber die Flugboote waren technische Geräte und die Waffen der Krieger von Atlantis waren aus Metall. Gegen einen solchen Angriff ließen sich die Abwehrkräfte von »Merlins Stern« nicht aktivieren.
    »Wir werden es schon schaffen!« sagte Professor Zamorra und versuchte, seiner Stimme einen ruhigen und festen Klang zu geben.
    Doch im Grunde seines Herzens war er seiner Sache gar nicht so sicher.
    ***
    Amun-Re vernahm die Stimmen aus dem Nichts.
    Eindringlich flüsterten sie in sein Innerstes, was zu tun sei. Obwohl er die alten Überlieferungen studiert hatte, gaben ihm die gestaltlosen Wesen ihren Willen zu erkennen, daß sie gewillt waren, seinem Ruf zu folgen.
    Unablässig murmelten seine Lippen unheilige Worte einer vergessenen Sprache. Urlaute der wilden Völker, die einst jenen Kontinent bevölkerten, den man heute Gondwanaland nennt und von dem kühne Wissenschaftler behaupten, daß es einst mit Australien verbunden war und die ungewöhnliche Tierwelt dieses kleinsten Kontinents von Gondwanaland stammen.
    Doch in der Zeit des Amun-Re war dieser Kontinent bereits eine Legende. Versunken unter den Wassern des Stillen Ozeans, wie Atlantis unter den Fluten des Atlantiks ruhen sollte. Nur die Gipfel der höchsten Berge von Gondwanaland lugten über die blaue Flut und bildeten die Inselgruppen des südlichen Pazifik.
    Nichts hat sich von dieser Zeit und den Kulturkreisen von Gondwanaland überliefert. Nur der Name geistert immer wieder durch das Bewußtsein der Menschen.
    Erkennt man unbewußt, daß die Geschichte der Völker nicht bei den Ruinen von Ur oder Babylon einsetzt? Deutet man die Zeichen richtig und stellt die Behauptung auf, daß es Bauwerke vor den Pyramiden von Memphis in Ägypten und Chichen-Itza im Reich der Mayas gab, die noch höher in den Himmel
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