Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0321 - König der Ghouls

0321 - König der Ghouls

Titel: 0321 - König der Ghouls
Autoren: Rolf Michael
Vom Netzwerk:
Flugsaurier geschafft, die Wasserwüste nach Atlantis zu überqueren. Genügend Zeit, einen geeigneten Platz zur Landung zu suchen, bevor Fritz und Franz erschöpft waren.
    Doch Professor Zamorra zweifelte an, daß sie zu einer richtigen Landung noch genügend Zeit hatten. Die beiden Flugboote, auf die Michael Ullich wies und auf die seine Bemerkung anspielte, hatten sie bereits erspäht. Sie schienen selbst auf die Entfernung zu erkennen, daß diese beiden Flugechsen nicht zufällig hier lang flogen.
    »Kurs halten!« befahl Zamorra knapp. »Wir spielen die harmlosen Wilden. Und wenn sie angreifen…« über seine Lippen spielte ein Lächeln, »dann spielen wir die richtigen Wilden. Ich habe die Lanze und du hast das Schwert. Schußwaffen haben die Burschen nicht. Jedenfalls habe ich bei den Kriegern keine Pfeile und Bogen gesehen. Wenn wir Glück haben, können wir eins der Boote kapern!«
    »Ein prähistorischer Luftkampf!« stieß Michael Ullich hervor. »Na, ich bin mal gespannt, wie Fritz und Franz sich in dieser Situation lenken lassen!«
    »Bis jetzt haben sie den Befehlsimpulsen gehorcht!« gab Professor Zamorra zurück. »Wir haben gar keine Chance. Die Flugboote sind zu schnell und holen uns auf jeden Fall ein. Wir müssen uns ergeben – oder kämpfen!«
    »Kämpfen wir lieber!« sagte Michael Ullich. »Wenn sie uns zu fassen kriegen, dann bringen sie uns zwar zu Aurelian – doch an den Impulsen merke ich, daß er schon seit längerer Zeit auf einem einzigen Punkt beharrt. Das bedeutet, daß er eingesperrt ist. Und wenn sie uns dazu sperren, ist das auch nicht das Gelbe vom Ei. Ich habe nämlich kein Skatblatt mitgenommen.«
    »Schade, daß sich in den Uhren kein Transfunk befindet. Sonst könnten wir mit Aurelian Sprechkontakt aufnehmen!« knurrte Professor Zamorra. »Aber wir finden ihn auch mit der Peilung!«
    Während sie redeten, kamen die beiden Flugboote von Atlantis schnell näher. Professor Zamorra wußte, daß jedes der Flugboote von einem der EWIGEN gesteuert wurden und mindestens vier Krieger als Besatzung an Bord hatte. Sie waren wie richtige Schiffe gebaut. Der Rumpf war oval geformt und hatte einen Kiel, mit dem er im Wasser schwimmen konnte. Das Fluggerät war auf dem Oberdeck offen, und die Besatzung stand dort wie auf einem Schiff. Bei Notlandung auf dem Wasser konnte ein Behelfsmast mit Besegelung aufgeklappt werden. Nur bei einer Bruchlandung auf festem Boden bestand keine Möglichkeit mehr, diesen prähistorischen Gleiter wieder flott zu bekommen.
    Obwohl Professor Zamorra nichts von der Technik der EWIGEN verstand, hatte er doch schon erkannt, daß diese Flugboote nicht unangreifbar waren. Man mußte nur ihre Schwachstelle in der Technik suchen.
    ***
    Die große Beschwörung des Amun-Re näherte sich ihrem Höhepunkt. Mit vielen rituellen Kreisen und Schwingungen zeichnete der Zauberer sonderbare Figuren in die Luft, die für das Auge des Menschen zwar unsichtbar sind, für die geheimnisvollen Wesen der Geisterwelt jedoch wie eine flammensprühende Schrift sind.
    Und die Worte, die über Amun-Res Lippen flossen, rissen mächtig an der Sphäre, von denen sie umgeben sind. Alles ist gewissen Gesetzen unterworfen, und jede Wesenheit hat sich ihnen zu beugen – doch oft erscheinen sie so ungewöhnlich und so absurd, daß Menschen sie nicht erkennen. Wer sie aber mißachtet und dennoch mit den unsichtbaren Gewalten experimentiert, der kann vom Glück sagen, wenn seine Versuche fehlschlagen und seine Beschwörungen keine Wirkung zeigen. Denn das Böse ist überall und stark. Es vermag den Frevler, der es wagt, seine Kräfte herauszufordern, auf grausigste Art aus dem Leben zu reißen.
    Doch Amun-Re, dessen Hochsitz der Krakenthron von Poseidonis war, wußte genau, was er tat. Alle Furcht hatte er aus seinem Herzen verbannt. Denn wenn die Unsichtbaren Zweifel und Furcht der Seele erkennen, dann spüren sie die Schwäche.
    Wer aber schwach ist, dessen Opfer nehmen sie zwar an, lassen sich aber niemals von ihm in seine Dienste zwingen. Denn das Wesen von Dämonen kennt keine Dankbarkeit. Zwar unterwerfen sie sich einem Stärkeren – aber sie sind ihm nur gehorsam, so lange er stark bleibt und die Regeln hält, die in unsichtbaren Buchstaben in ihrem Bewußtsein festgeschrieben sind. Bricht der Magier bewußt diese Regeln, dann ist er verloren.
    Und deshalb gibt es keine guten und schlechten Zauberer, was den Grad der Kunst angeht. Man ist entweder ein Magier und hat die innere Festigkeit
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher