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0320a - Terror zwischen Wolkenkratzern

0320a - Terror zwischen Wolkenkratzern

Titel: 0320a - Terror zwischen Wolkenkratzern
Autoren: Terror zwischen Wolkenkratzern
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diese Tatsachen motivieren noch nicht den Mord, zumal feststeht, daß Tony Parson von drei Leuten umgebracht wurde.«
    »Stimmt, Phil. Aber welche Beweise haben wir dafür?«
    »Die Kugeln«, sagte Phil. »Die Kugeln stammen aus drei verschiedenen Revolvern.«
    »Haben wir sonst einen Beweis? Ich meine Fingerabdrücke, Spuren oder sonst etwas?«
    »Nein, nur die Kugeln. Aber der Beweis genügt. Kein Mensch könnte gleichzeitig aus drei verschiedenen Waffen schießen.«
    »Wer sagt, daß es gleichzeitig gewesen ist?« sagte ich nachdenklich. »Vielleicht ist der Mörder gerissen. Er könnte Tony Parson erschossen haben und dann, als der Gangster tot war, noch zwei Schüsse aus zwei anderen Waffen auf die Leiche gefeuert haben.«
    »Und wozu, Jerry?«
    »Um Spuren zu verwischen«, gab ich zurück. »Jeder sucht jetzt nach drei Tätern, statt nach einem.«
    »Mit anderen Worten, du hältst Frank Blake für den Mörder von Tony Parson«, sagte Phil nach einer kleinen Pause.
    Ich steckte das Bild von Frank Blake in meine Brieftasche und stand auf. »Ein Motiv hatte Blake auf jeden Fall, sogar ein handfestes.«
    »Und wo willst du jetzt hin?« fragte mein Freund, als ich mich zur Tür hin in Marsch setzte.
    »Zu Gloria Van Dine. Es wird einige Zeit dauern. Du könntest währenddessen die restlichen Unterlagen von der City Police besorgen, oder hast du die schon?«
    »Nein, sonst hatte ich sie dir ja gegeben. Und wer ist diese Gloria Van Dine? Schon wieder eine Freundin von dir?«
    »Gloria Van Dine hat einen Spielclub in Bronx. Glenda Blake vermutet, daß ich dort etwas über Frank erfahren könnte.«
    ***
    Meinen Jaguar ließ ich einen Häuserblock vor dem Spielclub stehen. Den Rest des Weges ging ich zu Fuß.
    Wenn ich vom Zustand des Hauses auf die Einnahmen der Besitzerin schloß, mußte ich zu der Erkenntnis kommen, daß Gloria Van Dine den Finanzbehörden von New York jährlich nur ein paar Dollar an Steuern überwies.
    Gleich am Eingang stand ein baumlanger Neger in einer hellblauen Uniform. Sie war bestimmt nicht für ihn gemacht, denn die Jacke mit den großen Aufschlägen ließ das untere Drittel der Unterarme frei.
    Der Portier hatte auf seinem Kraushaar eine Schirmmütze sitzen, an der es mehr Lametta gab als bei einem Vier-Sterne-General. Der schwarzblaue Riese dirigierte mich an eine Kasse, hinter der ein verwelktes Mädchen in einer Uniform vom gleichen hellblauen Stoff hockte.
    »Mitglied?« fragte sie ohne Freundlichkeit mit heiserer Stimme und drückte auf einem Unterteller, der ihr als Ascher diente, den fast bis zum Filter aufgerauchten Rest einer Zigarette aus.
    »Nein«, gab ich zurück und überlegte, ob ich meinen Dienstausweis als Eintrittskarte benutzen sollte.
    »Tageskarte?« kam heiser die nächste Frage.
    Ich ließ meinen Ausweis in der Tasche und nickte.
    »Zwei Dollar«, sagte das verwelkte Mädchen. Es riß eine gelbe Karte von einer Rolle ab.
    »Billig seid ihr nicht«, sagte ich und legte die zwei Dollar auf das Zahlbrett. Der lange Neger riß von der Karte eine Ecke ab und drückte mir das Stückchen Pappe in die Hand. Dazu legte er grüßend die rechte Hand an den Mützenschirm und grinste breit.
    »Wäre mancher froh, wenn er bloß zwei Dollar hier in dem Laden lassen würde«, sagte er mit starkem Südstaaten-Akzent. Dann bugsierte er mich zum Eingang und riß die Tür vor mir auf.
    Hier konnten wir von dem Mädchen an der Kasse nicht gesehen werden. Ich tauchte blitzschnell meine Hand in die Brusttasche meiner Jacke und holte Blakes Fotografie heraus.
    »Kennen Sie den Mann?« fragte ich, fingerte mit der linken Hand einen Geldschein aus der Tasche und hielt ihn neben das Bild.
    Der Neger hatte zuerst, als ich nur das Bild zeigte, ein verschlossenes Gesicht gemacht. Jetzt, da ich die Banknote daneben hielt, hellte sich sein Gesicht um einige Grade auf.
    »Das ist doch…« Er brach ab und wollte nach dem Geldschein greifen.
    Ich zog schnell die Hand zurück.
    »Wer ist das?« fragte ich nachdrücklich. »Erst die Auskunft, dann die Belohnung.«
    »Das ist Mr. Blake«, antwortete der Portier mit einem leichten Zögern.
    »Ist er oft hier?« fragte ich weiter.
    Der Portier nickte eifrig. »Sehr oft«, sagte er leise. »In der letzten Zeit bald jeden Tag. Aber heute ist er nicht da, oder er müßte schon gekommen sein, als Jack noch Dienst hatte.«
    »Was macht Blake hier?«
    »Meistens spielt er hinten im Extra-Zimmer Billard. Oder er ist oben.«
    »Oben?« fragte ich interessiert und
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