Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0320a - Terror zwischen Wolkenkratzern

0320a - Terror zwischen Wolkenkratzern

Titel: 0320a - Terror zwischen Wolkenkratzern
Autoren: Terror zwischen Wolkenkratzern
Vom Netzwerk:
der Mitte zusammenwuchsen.
    »Ist Frank Blake in der Gegend?« erkundigte ich mich freundlich, tippte grüßend mit zwei Fingern an einen imaginären Mützenschirm, und da waren die beiden Burschen auch schon heran.
    Der Schwarzhaarige hatte mit einem blitzschnellen Griff meine rechte Hand gepackt und auf den Rücken gedreht. Die Billardkugel bemächtigte sich meines linken Armes und führte das gleiche Manöver wie der Schwarzhaarige durch.
    Die beiden Burschen hatten mich so im Griff, daß jeder Widerstand zwecklos war. Sie schleppten mich zu einer Treppe.
    »Geht man so mit Gästen um?« beschwerte ich mich.
    »Halt’s Maul!« brummte die Billardkugel. »Gloria will dich sehen, und damit basta.«
    ***
    Beißender Geruch von Räucherkerzen stieg mir in die Nase. Ich rieb meine brennenden Handgelenke.
    Gloria Van Dine saß hinter einem antiken Schreibtisch. Das heißt, ich hielt sie für Gloria Van Dine, obwohl sie das Gesicht eines Mannes hatte. Die beiden Burschen hatte Gloria hinausgeschickt.
    Sie stand auf, musterte mich von oben bis unten und ging dann zu einer kleinen fahrbaren Hausbar. Unter einem hellgrauen Kostüm, das fast wie eine Herrenjacke geschneidert war, trug Gloria ein weißes Seidenhemd mit einem schwarzen Band als Krawatte, das aussah wie ein schwarzer Schuhsenkel.
    »Was trinken Sie?« fragte sie mit heiserer, vom Tabakrauch und den Räucherkerzen gebeizter Stimme.
    »Alles, wenn es nicht vergiftet ist.«
    Gloria Van Dine lachte. Es klang wie das heisere Bellen eines Seehundes.
    »Sie scheinen Humor zu haben«, sagte sie dann. »Das gefällt mir. Warum suchen Sie Frank Blake?«
    Sie musterte mich mit scharfem Blick und nahm eine Flasche Whisky aus dem Eisfach der Hausbar.
    »Ich will ihn sprechen«, gab ich gleichgültig zurück und schnippte mir eine Zigarette aus der Packung.
    Gloria schenkte zwei Gläser mit Whisky voll. »Genau das möchte ich auch«, sagte sie. »Aber um mit Frank Blake zu sprechen, muß man wissen, wo er ist.«
    »Sie wissen es also nicht?«
    »Seit Tony Parsons Tod ist Frank Blake verschwunden. Mehr weiß ich nicht, obwohl ich an Blake wirklich interessiert bin.«
    »Glauben Sie, daß Blake Parson erschossen hat?«
    Über die Züge von Gloria Van Dine huschte ein Mona-Lisa-Lächeln. Dann zog sie die Mundwinkel nach unten.
    »Sie können ihn ja fragen, wenn Sie ihn gefunden haben«, sagte sie geringschätzig. »Wenn meine Jungs eher am Ziel sind, werden die es schon besorgen. Für den Fall gilt mein Vorschlag natürlich nicht.«
    »Welcher Vorschlag?« unterbach ich sie erstaunt.
    »Daß ein Drittel für Sie ist«, gab Gloria Van Dine zurück.
    »Ein Drittel wovon?«
    »Sie sind tatsächlich ein Spaßvogel«, prustete Gloria Van Dine unter Seehundbellen.. »Sie wissen genau, daß Tony Parson nie etwas von Banken gehalten hat. Er hat das Geld versteckt. Genauer gesagt, er hatte es versteckt, und Frank Blake hat es gefunden. Es ist eine glatte Million Dollar. Ein Drittel davon ist für Sie, mein Junge, wenn Sie Frank Blake zuerst erwischen. Ein Drittel von einer Million.«
    Auf die Neuigkeit hin mußte ich erst mal den Whisky trinken, den Gloria mir anbot.
    »Ich bin nicht an dem Geld interessiert, sondern an Frank Blake«, sagte ich danach.
    »Den Bären wollen mir die anderen auch aufbinden.«
    »Wer sind sie, die anderen?« unterbrach ich.
    »Das werden Sie merken, wenn Sie ihnen bei der Suche nach Frank Blake in die Quere kommen«, sagte Gloria Van Dine. »Aber die werden Ihnen nicht ein Drittel überlassen. Die Burschen wollen alles haben. Deswegen sollten Sie sich meinen Vorschlag überlegen. Und .versuchen Sie nicht erst, auf eigene Rechnung zu arbeiten. Meine Leute würden Sie zu finden wissen.«
    »Ich werde alles daransetzen, Frank Blake zu finden«, brummte ich doppelsinnig zu Gloria Van Dine.
    »Das möchte ich Ihnen auch geraten haben«, sagte Gloria. »Es war mir ein Vergnügen, mein Junge.«
    Draußen erwarteten mich die beiden Burschen. Sie zeigten mir den Weg zur Straße.
    ***
    Ich fuhr auf dem schnellsten Weg zu Glenda Blake.
    Es war ein Apartmenthaus, das aussah, als würden die Mieten nicht gerade billig sein. Die Halle war klein und marmorgetäfelt. Es gab hier unten keinen Hausmeister, den ich um Auskunft fragen konnte. Dafür hing an der dicken quadratischen Säule in der Mitte der Halle ein Verzeichnis der Hausbewohner, dem ich entnahm, daß Glenda Blake im siebenten Stock wohnte.
    Ich nahm den Lift und klingelte wenig später an der Tür, auf der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher