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0320a - Terror zwischen Wolkenkratzern

0320a - Terror zwischen Wolkenkratzern

Titel: 0320a - Terror zwischen Wolkenkratzern
Autoren: Terror zwischen Wolkenkratzern
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nicht offen bist«, sagte ich mit Nachdruck, da das Mädchen mir offensichtlich auswich. »Du hast eben etwas sagen wollen. Du glaubst, daß Frank Tony Parson nicht erschossen hat. Du glaubst es, obwohl… Was meinst du damit?«
    »Frank hat ihn gehaßt«, gestand Glenda nach einer langen Pause. »Vorige Woche hat Frank gesagt, daß er den Kerl umbringen werde.«
    Glenda blickte zu Boden. Vor Erregung atmete sie schwer.
    »Ich kann deinen Bruder nicht schonen, wenn er tatsächlich Parsons Mörder ist«, sagte ich.
    »Ich weiß«, antwortete Glenda. »Aber ich kenne Frank genau. Er würde es nicht tun können. Er kann keiner Fliege etwas tun.«
    Ich schwieg. Anschließend gab Glenda mir Einzelheiten über die Arbeit, die Frank Blake für Tony Parson gemacht hatte. Einzelheiten, die sie erst vor kurzer Zeit von ihrem Bruder erfahren hatte und mir nur zögernd mitteilte.
    Ich war überzeugt davon, daß sie mir nicht alles sagte, was sie wußte. Sie nestelte ihre Handtasche auf und holte ein kleines Stück Karton heraus, das sie mir gab.
    »Hier ist meine Karte und auf der Rückseite eine Telefon-Nummer, wo du mich abends erreichen kannst. Ruf mich bitte sofort an, wenn du etwas herausgefunden hast.«
    »Mach ich, Glenda«, versprach ich. »Wo trittst du eigentlich im Augenblick auf, oder hast du dir inzwischen einen reichen Mann geangelt und den Beruf an den Nagel gehängt?«
    »Die reichen Männer sind nicht die richtigen«, gab das Mädchen bitter zurück. Sie stand auf und reichte mir zum Abschied die Hand. »Und die richtigen haben kein Geld, deswegen habe ich ohne Bedenken einen Drei-Jahres-Vertrag im 550-Club unterschrieben.«
    »Das ist ja ein exklusiver Schuppen«, sagte ich anerkennend.
    Glenda Blake war schon fast an der Tür, als sie sich noch einmal umdrehte.
    »Du kannst dich ja dort einmal sehen lassen«, sagte sie. In ihrer Stimme schwang ein Unterton mit, der eigentlich eine Antwort verlangte.
    Aber sie war schon aus dem Zimmer gehuscht, als mir die richtigen Worte einfielen. Nachdenklich ging ich hinter den Schreibtisch zurück.
    Dann rief ich einen Kollegen bei der Ermittlungsabteilung an. Ich bat um die Akten von Frank Blake.
    Ich hatte kaum aufgelegt, als Phil das Zimmer betrat.
    »Du hast dich ja mächtig beeilt«, wunderte ich mich.
    Phil kam zum Schreibtisch herüber, nahm das Glas, das dort stand, und roch daran.
    »Erst die Freundin und dann noch Schnaps im Dienst«, sagte er todernst.
    Ich war nicht zum Scherzen aufgelegt. »Erzähl mir lieber, ob du etwas am Tatort herausgefunden hast«, knurrte ich.
    »Nichts, Jerry«, erklärte Phil. Er ließ sich mir gegenüber in seinen Sessel fallen. »Unsere Kollegen von der City Police sind sehr gründlich gewesen. Man hat nichts übersehen. Tony Parson wurde in seiner Wohnung in der 92. Straße erschossen. Es sind nur zwei Zimmer. Ein bißchen wenig für einen Gangsterboß, oder nicht?«
    »Das ist nur eine seiner Wohnungen«, sagte ich.
    In diesem Augenblick kam der Kollege von der Ermittlungsabteilung. »Hier sind die Unterlagen über Frank Blake.« Er gab mir ein dünnes Aktenstück und verschwand wieder. Ich schlug den Deckel auf. Vorn war ein Bild von Frank Blake.
    »Wieso haben wir über Frank Blake etwas im Archiv?«, erkundigte sich Phil verwundert. »Ich dachte, bis jetzt hätte er noch nichts ausgefressen.«
    »Hat er auch nicht«, gab ich zurück. »Blake war im Krieg bei einer Spezialeinheit, und diese Leute sind damals ja alle von uns durchleuchtet worden.«
    »Hat Blake denn etwas mit dem Mord zu tun?« fragte Phil.
    Ich zuckte mit den Schultern.
    »Ich weiß es nicht. Blake ist angeblich verschwunden.«
    »Schon länger?«
    »Seit dem Tod von Tony Parson.«
    »Das muß nicht unbedingt gegen ihn sprechen, Jerry.«
    »Seine Schwester hat mir erzählt, daß er Parson gehaßt hat. Er hat außerdem davon gesprochen, daß er ihn umbringen wollte.«
    Phil stieß einen leisen Pfiff aus. »Dann sieht die Geschichte natürlich schon anders aus«, sagte er. »Warum konnte Blake den Gangsterboß nicht leiden?«
    »Frank Blake ist Wirtschaftsprüfer, der in jungen Jahren vorankommen wollte und der deswegen damals den Ehrenposten eines Vorsitzenden in Parsons Verein angenommen hatte! Parson verstand es, den jungen Mann um den Finger zu wickeln. Im Laufe der Zeit hatte der Gangster es fertiggebracht, daß Blake seine Praxis aufgab und Finanzberater bei Parson wurde.«
    »Dann muß Frank Blake nicht gerade ein Unschuldslamm sein«, warf Phil ein, »aber
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