Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0320a - Terror zwischen Wolkenkratzern

0320a - Terror zwischen Wolkenkratzern

Titel: 0320a - Terror zwischen Wolkenkratzern
Autoren: Terror zwischen Wolkenkratzern
Vom Netzwerk:
ein kleines Messingschild mit Glendas Namen befestigt war.
    Leichte Schritte huschten näher, und dann wurde die Tür einen Spalt geöffnet. Ich blickte in das lächelnde Gesicht von Glenda.
    »Oh, Jerry! Bitte komm herein.«
    Glenda führte mich in ein gemütlich möbliertes Wohnzimmer, dessen eine Wand von oben bis unten mit Standfotos tapeziert war, die Glenda in Tanzposen zeigten.
    Auf der breiten Couch davor räkelte sich eine schlanke Blondine in einem schwarzen Hausanzug, der dem Mädchen kaum Platz zum Atmen ließ.
    »Das ist Pat«, stellte Glenda Blake vor. »Pat Shilling. Wir sind Zimmergenossen, und wir arbeiten zusammen im 550-Club.«
    Pat Shilling gab mir eine Hand, die unter elektrischer Spannung zu stehen schien. Sie drückte meine Rechte einen Augenblick zu lange und schenkte mir ein abschätzendes Lächeln aus ihren Schlafzimmeraugen.
    »Hallo«, sagte ich.
    »Hallo, Jerry«, gab sie zurück. Sie ließ die Worte wie eine Aufforderung zum Tanz klingen.
    Ich drehte mich zu Glenda um. Ihr Gesicht sah ein wenig müde aus.
    »Ich komme zufällig vorbei und kann nur ein paar Augenblicke bleiben«, sagte ich zu ihr.
    Glenda Blake verstand die Botschaft. »Es ist okay«, gab sie zurück. »Pat weiß alles über Frank. Ich habe ihr erzählt, daß du bereit bist, mir zu helfen. Du kanns,t in ihrer Gegenwart ruhig sprechen.«
    »Glenda und ich erzählen uns immer von unseren Wehwehchen«, sagte Pat Shilling. »Dafür hat man schließlich eine Zimmergenossin. Dafür und daß die Miete halbiert wird. Kann ich Ihnen etwas anbieten, Jerry? Einen Drink vielleicht? Oder Kaffee?«
    »Mit einem Kaffee bin ich einverstanden, danke.«
    »Gut, der ist gleich fertig. Glenda und ich wollten uns gerade eine Tasse aufbrühen. Ich werde mich darum kümmern, und ihr beide könnt euch hinsetzen und alles besprechen.«
    Pat Shilling stand sehr langsam auf, damit ich jedes Detail ihrer ausgezeichnet gewachsenen Figur mitbekam. Dann stelzte sie aus dem Zimmer, ließ aber die Tür offen.
    »Hast du etwas über Franky erfahren?« erkundigte sich Glenda.
    »Nur wenig«, gestand ich. »Ich habe mit den Untersuchungen ja erst angefangen.«
    In diesem Augenblick schrillte das Telefon, das draußen in der Diele stehen mußte. Glenda Blake sprang auf, aber da waren draußen schon die schnellen Schritte von Pat Shilling.
    »Laß nur, Glenda«, rief sie. »Ich kümmere mich schon darum.«
    Ich hörte, daß der Hörer abgenommen wurde und Pat Shilling sich meldete.
    Von dem folgenden Gespräch konnte ich kein Wort verstehen. Pat Shilling flüsterte und legte nach wenigen Augenblicken auf.
    »Wer war das, Pat?« erkundigte sich Glenda.
    »Völlig unwichtig, Kindchen«, rief die Blondine zurück. »Nur jemand aus dem Club.«
    »Warst du schon in dem Spielclub?« wandte sich Glenda Blake an mich.
    Ich nickte und nahm eine von den Zigaretten, die sie mir anbot.
    »Dabei ist nicht viel herausgekommen«, gestand ich, gab zuerst ihr Feuer und zündete dann meine Zigarette an. »Vielleicht machst du dir umsonst Sorgen«, orakelte ich. »Vielleicht ist dein Bruder nur bei Freunden?«
    »Das ist unwahrscheinlich, Jerry. Du weißt, was für ein Einzelgänger Franky immer gewesen ist. Nein, es muß etwas passiert sein, sonst hätte er mir eine Nachricht zukommen lassen.«
    In diesem Augenblick betrat Pat Shilling das Zimmer mit einem Tablett, auf dem eine große Kaffeekanne, mehrere Tassen und eine Schale mit Sahne stand. Sie setzte das Tablett ab und stellte die Sachen dann vor uns auf den Tisch.
    »Ich… ich sollte es eigentlich nicht sagen«, murmelte Pat Shilling, während sie aus den Sideboard eine Zuckerdose und drei Löffel holte! »Ich glaube, du weißt, daß ich dir niemals weh tun könnte, meine Liebe. Ich meine, wir sind schon so lange zusammen…«
    »Was ist?« fragte Glenda Blake beunruhigt.
    »Nun, es ist etwas, was ich gestern in der Bar gehört habe. Ein paar Leute waren in der Bar, und sie unterhielten sich über deinen Bruder.« Die Blondine brach ab, goß Kaffee ein, schob die Zuckerdose zu mir herüber und fragte: »Sahne?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Danke, nein«, sagte ich und schaufelte drei Stückchen Zucker in den Kaffee, der so schwarz war wie eine Nacht in der letzten Sohle eines Uranbergwerkes.
    »Was haben sie über Franky erzählt?« fragte Glenda bestimmt.
    »Ich will nicht sagen, daß ich diesen Leuten glaube, aber ich meine, daß du und auch Jerry wissen sollten, was sie gesagt haben. Ich kannte die Männer nicht,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher