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0319 - Geschäft ohne Gnade

0319 - Geschäft ohne Gnade

Titel: 0319 - Geschäft ohne Gnade
Autoren: Geschäft ohne Gnade
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Den Leinenbeutel, in dem die Schmuckstücke lagen, ließ er dabei nicht los.
    Dann sauste der Rambler über die Lexington Avenue in südlicher Richtung davon.
    ***
    Phil saß auf dem Notsitz, während Ruby Torrington neben mir Platz genommen hatte. Ich fuhr am Eingang der Pension vorbei und bog ein Stück weiter in die Second Avenue ein. Dort stellten wir den Jaguar ab.
    Wir gingen zu Fuß zur 11. Straße zurück. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite entdeckten wir Walter Stein an einem Obststand. Am Steuer eines neutralen Dienstwagens saß Jimmy Reads. Ich blinzelte ihm unmerklich zu. Dann betraten wir die Pension.
    Es war ein typisches Boarding-House. Der Besitzer selbst erkundigte sich nach unseren Wünschen. Ich zeigte ihm Tommys Foto.
    »Wohnt dieser Mann bei Ihnen?«
    Er nickte eifrig. »Das ist der junge Mr. Webbers, Sir. Ein angenehmer Mieter, der den ganzen Tag aus dem Hause ist. Sie haben sich vergeblich bemüht.« , Phil zückte seinen Ausweis. »FBI, Mister. Geben Sie uns seinen Zimmerschlüssel.«
    Er rang die dicken Wurstfinger. »Mr. Webbers pflegt die Schlüssel immer mitzunehmen, G.-man. Ich kann Ihnen nicht helfen.«
    »Sie haben doch bestimmt Nachschlüssel?« erinnerte ich ihn.
    Er stieß hörbar die Luft aus. »Sie ruinieren mich, Gentlemen. Was sollen denn meine Gäste denken?«
    »Wieviel beherbergen Sie denn zur Zeit?« fragte Phil.
    »Zwei«, gab er stöhnend zu.
    Dann übergab er uns den Schlüssel. »1. Stock, Zimmer 4.«
    Wir tigerten hinauf. Die ganze Einrichtung bestand aus Schrank, Tisch und Bett sowie einem wackligen Stuhl. Die schmutzigen Scheiben eines Fensters zum Hof ließen kaum Licht durch. So sehr wir uns auch umsahen, den Schmuck konnten wir nicht finden.
    Im Schrank hing lediglich ein sauber ausgebürsteter Straßenanzug auf dem Bügel. Seine Taschen waren leer. Ich sah Phil fragend an.
    »Vielleicht hat er das Zeug bei sich?« meinte er.
    »Kann ich mir schlecht vorstellen, Phil«, antwortete ich. »Ally Aliens Situation in New York ist nicht gerade rosig. Er weiß, daß wir ihn wie eine Stecknadel suchen. Unter diesen Umständen muß er jederzeit an seine Beute herankönnen.«
    »Wäre es nicht möglich, daß Tommy auf den Gedanken gekommen ist, seinen Bruder übers Ohr zu hauen, Jerry? Womöglich ist er gerade unterwegs, um das Zeug irgendwo zu versilbern?«
    »Unmöglich, Mr. Decker«, protestierte das Girl neben mir. »Tommy hat mir sein Wort gegeben, daß er den Schmuck nicht anrührt. Er weiß genau, daß es zwischen uns aus ist, wenn er nicht vernünftig wird.«
    »Immerhin ist diese Möglichkeit nicht ganz von der Hand zu weisen, Miß Torrington«, gab ich zu bedenken.
    Da mir der muffige Geruch in dem Zimmer zuwider war, trat ich ans Fenster und öffnete es. Als ich mich, hinauslehnte, stellte ich fest, daß sich in einem knappen Yard Entfernung die Feuerleiter befand. Das brachte mich auf einen Gedanken.
    Ich kletterte auf das Fensterbrett und sprang auf die Feuerleiter. Wie alle Feuerleitern endete sie in der ersten Etage, also unmittelbar unter Tommys Zimmerfenster. Ich stieg also ein Stück, höher und musterte dabei intensiv die Hauswand, Ziemlich in der Mitte zwischen beiden Plattformen entdeckte ich einen Ziegelstein, dessen Fugen kaum noch Mörtel aufwiesen.
    Ich nahm mein Taschenmesser und kratzte mit der Klinge daran herum. Er ließ sich ohne Schwierigkeiten lösen. Als ich ihn mit den Fingerspitzen anpackte und herauszog, stellte ich fest, daß es nur ein halber Stein war. Ich griff in die Öffnung hinein und fühlte Stoff.
    Es war ein Leinenbeutel. Auf dem Tisch schüttete ich den Inhalt aus. Es blitzte und funkelte. Der Leinenbeutel enthielt noch einen kleinen Lederbeutel, wie man ihn für Tabak verwendet. In ihm fanden wir noch drei kleine Rohdiamanten.
    »Phil, sei so gut und bringe den Schmuck Walter Stein. Miß Torrington nimmst du besser mit. Wenn sie unbedingt will, kann sie sich ja zu den beiden in den Wagen setzen. Wir werden hier auf Tommy warten.«
    ***
    Phil stand noch in der Eingangshalle, als Jimmy Reads neben ihm auf tauchte.
    »Halte dich fest, Phil«, sagte er hastig. »Ally Allen ist erschienen.«
    »Wer?« fragte Phil ungläubig.
    »Ally Allen! Wir haben ihn genau erkannt. Vor dem Nebenhaus stoppte eben ein Rambler Ambassador. Ein Air Force Captain stieg aus und ging auf den Eingang der Pension zu. Dann blieb er stehen und zündete sich eine Zigarette an. Dabei sah er zufällig zu uns herüber. Prompt machte er auf dem Absatz kehrt
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