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0315 - Medusas Schreckensnacht

0315 - Medusas Schreckensnacht

Titel: 0315 - Medusas Schreckensnacht
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Das wäre doch ein Fall für euch und außerdem ein Grund, daß wir uns mal wieder treffen.«
    Zamorra lachte auf. »Wir sind ja auch so selten unterwegs… vor ein paar Tagen erst sind wir aus London zurückgekommen. Die MÄCHTIGEN sind wieder aktiv …«
    »Oh! Vielleicht ist das hier ja auch einer. Wie sieht es aus? Kommt ihr?«
    »Habt ihr schon versucht, mit Bill Kontakt aufzunehmen?« fragte Zamorra zurück. »Der ist doch entschieden näher dran.«
    »Bill meldet sich nicht. Wahrscheinlich ist er irgendwo in der Weltgeschichte unterwegs.«
    »Kaum… wahrscheinlicher ist, daß er den Hörer nicht abnimmt. Seit Manuelas Tod hat er sich so stark abgekapselt, daß sogar wir Schwierigkeiten mit ihm haben. Er ist ein verdammt einsamer Wolf geworden. Warte mal. Nici …?«
    Nicole nickte schulterzuckend. »Wo ist dieser Wer-Schlangerich?«
    »In Bisbee, oder im Umfeld. Das ist eine Stadt an der Grenze von Arizona nach Mexiko.«
    »In dem Backofen? Au weia«, murmelte Zamorra.
    »Laß uns hinfliegen«, sagte Nicole. »Warum eigentlich nicht? Anschließend scheuchen wir in New York Bill aus seiner Wohnung, und wenn wir Glück haben, ist auch Rob Tendyke zufällig im Lande. Dann machen wir eben einen Besuchs-Rundschlag.«
    »Also gut. Auf deine Verantwortung. Wie finden wir uns in Bisbee?«
    »Mary’s Motel draußen vor der Stadt. Da wohnen wir. Wir freuen uns schon.«
    »Wir uns nicht weniger. Gibt es Wichtiges zu beachten?«
    »Kommt einfach. Und schnell, ehe der Bursche wieder aktiv wird.«
    »Wir fliegen mit der übernächsten Maschine«, versicherte Zamorra. »Oder mit der danach.«
    Es klickte leise. Die Verbindung über den Atlantik existierte nicht mehr.
    Zamorra legte seufzend auf. »Ich möchte es einmal erleben«, sagte er, »daß wir länger als drei, vier Tage Ruhe haben. Es hat nicht mal gereicht, die Eingangshalle vom Schwefelgestank zu befreien.«
    »Du solltest eben keine so blödsinnigen Wetten mit Asmodis abschließen«, kritisierte Nicole. »Ein Faß Schwefel gegen unsere gesammelten Weinvorräte! Du mußt irre gewesen sein!«
    »Wäre es dir lieber, ich hätte verloren?«
    »Du spinnst«, stellte Nicole zum zweiten Mal an diesem Tag fest.
    Zamorra erhob sich und ging auf Nicole zu, an deren Hemd sich auf wundersame Weise sämtliche Knöpfe verführerisch geöffnet hatten. »Auf geht’s, Mädel. Kofferpacken«, ordnete er an. »Wer schon unbedingt nach Arizona will, muß eben auch etwas dafür tun. Wenn ich den Flugplan noch so einigermaßen im Kopf habe, geht die nächste Maschine in etwa sechs Stunden ab Lyon.«
    ***
    Das Mädchen, das wie Monica Peters aussah, trat vom Telefon zurück. Das gerade noch unglaublich lebhafte Mienenspiel wurde flach. Das Mädchen, das bei Bedarf Schlangenhaare zeigen konnte, wurde zu einer Puppe, der jegliches Eigenleben zu fehlen schien.
    Ein Abbild eines Menschen, kein Original. Nur eine schlechte Kopie.
    »Er kommt«, flüsterte Leon heiser. »Es funktioniert, er ist auf den Köder angesprungen. Schlangendämon…« Er lachte spöttisch.
    »Bald stehst du als Steinstatue vor mir, Zamorra, und ich werde mich an deinem Anblick ergötzen…«
    Aber noch war es nicht soweit. Nichts durfte dem Zufall überlassen werden. Der komplizierte Plan mußte in jeder Phase eingehalten werden, so wie er erdacht worden war. Zu viele Fäden waren gesponnen worden. Zamorra würde ahnungslos sein, und ahnungslos mußte er in die Falle tappen.
    Leon grinste Nick Parker an.
    »Wir haben Zeit«, sagte er. »Zeit, bis das Flugzeug aus Frankreich landet. Und dann werden wir Zamorra ein Spiel vorführen, das er genießen soll – bis es ihn endlich erwischt! Und vergiß niemals: er ist gefährlich.«
    »Ich weiß, Herr«, sagte Parker. »Auch ich habe nichts vergessen.«
    »Dann ist es gut…« Und wieder lachte Leon triumphierend.
    ***
    Den Atlantik zu überqueren, dauerte nicht so lange wie anschließend der Vorstoß in den Süden Arizonas. Die Grenzstadt Douglas, am nächsten bei Bisbee, besitzt zwar einen Flughafen, der aber zu recht ungünstigen Zeiten angeflogen wird, so daß für Zamorra und Nicole Wartezeiten entstanden. Sie schafften es gerade noch, einen Wagen anzumieten, ehe das Büro schloß – auch ein seltsames Geschäftsgebaren, wie Zamorra fand. Er war es gewohnt, an Flughäfen rund um die Uhr Serviceleistungen wahrnehmen zu können, und dazu gehörte eben auch Autoverleih.
    Allerdings ging es dann dafür über den Highway Nummer 80 direkt über Warren nach Bisbee, und
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