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0315 - Medusas Schreckensnacht

0315 - Medusas Schreckensnacht

Titel: 0315 - Medusas Schreckensnacht
Autoren: Werner Kurt Giesa
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schoß um den Fürsten der Finsternis empor, und er verschwand. Auch neben Zamorra riß der Boden auf. Wang Lee Chan wurde auf die gleiche Weise von Leonardo mit in die Hölle zurückgerissen.
    Die Nicole-Medusa drehte den Kopf. Sie sah Monica Peters an.
    Wieder glühten ihre Augen. Diesmal konnte Zamorra nichts mehr tun.
    ***
    Niemand achtete mehr auf Uschi Peters. Sie rannte, und sie hoffte, daß ihr ihre eigene Kopie nicht dabei über den Weg lief. Da war das Bad! Uschi stieß die Tür auf. Sie sah den gewaltigen Spiegel. Wie zuvor Nicole, umwickelte auch sie jetzt Faust und Unterarm mit einem Tuch und schlug mit aller Kraft zu.
    Der Zauberspiegel zerbarst.
    Eine Stichflamme zuckte aus ihm hervor, erfaßte Uschi und schleuderte sie bis zur Tür. Benommen blieb sie liegen. Die Scherben des Spiegels rieselten in Zeitlupe zu Boden und verwandelten sich in kristallischen, blitzenden Staub.
    Mühsam raffte sich Uschi wieder auf. Sie taumelte aus dem Bad.
    Da vernahm sie den gellenden Schrei…
    ***
    Im gleichen Moment, als die Nicole-Medusa Monica Peters angriff, zuckte eine Stichflamme aus ihrem Körper. Sie flog explosionsartig auseinander und verwehte als Wolke kristallischen Staubes, ehe ihre Magie wirksam werden konnte. Sie war wieder zu dem geworden, aus dem sie entstanden war: Magie und ein wenig Spiegelsubstanz.
    Mit dem Ende des Spiegels war auch ihr Ende gekommen.
    Zeitgleich gab es noch drei weitere Explosionen. Direkt neben Zamorra verging die dort liegende Monica-Medusa, und irgendwo in dem großen Bungalow löste sich auch die Uschi-Medusa in Staub, Magie und Feuerblitze auf.
    Die dritte Explosion erfolgte in dem kleinen Geheimraum, in dem Nicole inzwischen aus ihrer Starre erwacht war.
    Sie hatte sich nicht zu rühren gewagt, krampfhaft jedes Zucken unterdrückt. Aber sie wußte, daß sie allein der nervlichen Belastung nicht mehr lange gewachsen war. Jede noch so geringe Bewegung konnte die überall wild wimmelnden Schlangen zum Zubeißen verleiten.
    Da zuckte hinter einem schwarzen Vorhang ein greller Blitz hervor. Der Vorhang stand sofort in hellen Flammen. Dahinter zerbarst ein Spiegel und zerfiel zu kristallischem Staub. Der Druck der Explosion und das Feuer scheuchten die Schlangen durcheinander und versetzten sie in helle Panik. Nicole schnellte sich hoch, spreizte Arme und Beine ab und stemmte sich zwischen den eng beieinanderstehenden Wänden ein.
    Sie war nicht gebissen worden – noch nicht.
    Aber sie würde sich nicht lange in der Luft halten können. Wenn ihre Kräfte nachließen, stürzte sie ab. Und da war auch noch das Feuer, das sich vom Vorhang ausgehend vergrößerte. Rauch stieg auf. Nicole hustete. Unwillkürlich begann sie um Hilfe zu schreien.
    Die Explosion des Spiegels mußte etwas zu bedeuten haben. Vielleicht wurde gekämpft.
    Ein verzweifelter Hoffnungsschimmer…
    Plötzlich flog die Tapetentür auf. Uschi Peters stand keuchend da.
    Aber im nächsten Moment sprang sie in heller Panik zurück, als die Schlangen auf sie zufegten. Die Reptile flüchteten an ihr vorbei vor dem Feuer. Nicole ließ sich in den leeren Raum fallen und warf sich nach vorn, aus der Miniatur-Hölle hinaus.
    »Diese verdammte Tapetentür«, keuchte die Telepathin. »Wenn du nicht so laut gedacht hättest, hätte ich dich nicht einmal gefunden. Jetzt raus hier… das verdammte Haus brennt! Zamorra ist hier!«
    ***
    Wie sie schließlich alle nach draußen gekommen waren, wußte später niemand mehr zu sagen, als sie in dem Cadillac davonrollten.
    Hinter ihnen stand der Bungalow in hellen Flammen.
    Sie waren alle noch einmal davongekommen, und Leonardo deMontagne hatte eine empfindliche Schlappe erlitten. Liebevoll streichelte Zamorra abwechselnd den Ju-Ju-Stab, den er wieder an sich genommen hatte, und Nicole, die neben ihm auf dem Fahrersitz saß und den Cadillac in Richtung »Mary’s Motel« lenkte. Leonardo würde geraume Zeit brauchen, seinen versteinerten Vasallen wieder vom Medusa-Fluch zu befreien, hoffte Zamorra. Und er würde sich eine Weile zurückhalten, ehe er zum nächsten großen Schlag ansetzte.
    Das Amulett funktionierte wieder. Mit Leonardos Flucht in die Hölle war auch der hemmende Einfluß geschwunden. Zamorra konnte wieder über seine magischen Energien verfügen.
    Er hoffte, daß das noch nicht so schnell wieder der Fall sein würde, als Nicole und er tags darauf nach Frankreich zurück flogen.
    Von dem achtarmigen Ungeheuer mit dem Geist eines wahnsinnigen Wissenschaftlers, das
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