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0315 - Medusas Schreckensnacht

0315 - Medusas Schreckensnacht

Titel: 0315 - Medusas Schreckensnacht
Autoren: Werner Kurt Giesa
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sagte Nicole…
    »Du bleibst drinnen. Oder möchtest du es auf einen Kampf ankommen lassen?« fragte die Medusa spöttisch. Die Schlangen stießen angriffslustig mit ihren Giftzähnen nach Nicole. Die Medusa brauchte Nicole nicht einmal versteinern zu lassen. Bei einer körperlichen Auseinandersetzung reichte schon ein Schlangenbiß aus, den Kampf zu entscheiden!
    »Ich muß mal für Königstiger«, drängte Nicole. »Also laß mich ins Bad. Du kannst ja mitkommen und auf mich aufpassen.«
    »Du bleibst hier«, sagte die Medusa. »Du bist zu gefährlich. Wir trauen dir nicht.«
    Nicole zuckte mit den Schultern. »Okay. Ich habe keine Bedenken, es hier zu erledigen. Aber dein Herrscher wird kaum erfreut dar- über sein, wenn die Luxusausstattung dieses Hauses versaut wird.«
    »Das Haus wird aufgegeben«, sagte die Medusa. »Es spielt keine Rolle, was du tust. Du bleibst hier.«
    Nicole ballte die Fäuste. Sie versuchte sich Chancen auszurechnen.
    Aber die Medusa hatte zu viele Vorteile auf ihrer Seite. Ein einziger Biß…
    Aufpassen und handeln , telepathierte die echte Uschi. Gleich geht’s rund. Sie war ebenfalls aufgestanden und lehnte an einem Schrank, auf dem allerlei Kleinigkeiten standen.
    Nicole nickte. Verstanden.
    Alles, was jetzt kam, hing davon ab, ob die Parafähigkeit der Telepathie mit kopiert worden war. Wenn ja, dann hatten die beiden Medusen den Gedankenaustausch natürlich aufgefangen, weil dazu die Sperren geöffnet werden mußten. Wenn nicht…
    Sie konnten keine Gedanken lesen! Nicole begriff es im gleichen Moment, als der schwere Aschenbecher aus Kristallglas an ihr vorbei zischte und die Monica-Medusa traf. Unwillkürlich taumelte diese zurück und an den Türrahmen. Nicole setzte kurz nacheinander zwei blitzschnelle Karateschläge an und betäubte die Medusa, die nach dem ersten Hieb sich direkt in den zweiten hineinkrümmte.
    Sofort riß Nicole die Tür auf und stürmte hindurch.
    Die Schlangen hatten keine Chance mehr gehabt zuzubeißen!
    »Stehenbleiben!« schrie die zweite Medusa und gab ihren Platz am Fenster auf. Sie sprang auf Uschi zu und schlug sie nieder. Dann hetzte sie hinter Nicole her.
    Die stand im Korridor und sah sich um. Wohin sollte sie sich wenden? Der Bungalow war verflixt groß. Wer ihn einst hatte erbauen lassen, mußte stinkreich gewesen sein.
    Nach rechts! kam ein Gedankenbild bei Nicole an. Mich hält sie für bewußtlos. Ich habe so getan, als habe sie mich getroffen. Ich lenke dich.
    Die Übermittlung der Information kam bildhaft und brauchte kaum länger als zwei, drei Sekunden. Aber in diesen wenigen Sekunden hatte die Medusa bereits die Tür erreicht und kam heraus.
    Nicole sprang zur Seite, bückte sich und riß an dem langen Läufer, der sich über den ganzen Korridor erstreckte. Der Medusa wurden die Füße förmlich weggerissen, und sie stürzte. Das gab Nicole wieder einen leichten Vorsprung.
    Nach rechts und die Halbtreppe hinauf!
    Da zweigte ein kurzer Gang ab, und es ging fünf Stufen hinauf.
    Zweite Tür!
    Nicole sah die Tür und riß sie auf. Sie stand übergangslos in einem riesigen, mit allem erdenklichen Luxus ausgestatteten Bad. Da war ein großer Spiegel an der anderen Seite. Nicole schlug die Tür hinter sich zu und drehte den Schlüssel herum.
    Das ist der Spiegel, Nicole! Du mußt ihn zerstören!
    Nicole sprang zu den Waschbecken und riß ein Handtuch von der Halterung, das sie sich um rechte Faust und Unterarm wickelte.
    Dann trat sie vor den Spiegel und holte aus.
    Krachend flog die Tür auf. Die Uschi-Medusa hatte sich einfach mit aller Gewalt dagegen geworfen und das Schloß gesprengt. Nicole sah den schlangenhaarigen Kopf im Spiegel.
    Die Augen flammten. Die Schlangen schrien.
    Nein , dachte Nicole. Du hast dich verrechnet, Medusa! Ich bin gegen deinen Blick immun. Und sie spürte triumphale Erleichterung, als sie zuschlug.
    Ihre Faust wurde nur ein paar Millimeter vor dem Glas gestoppt.
    Nicole versteinerte von einer Sekunde zur anderen.
    ***
    Kaum hatte die zweite Medusa das große Wohnzimmer verlassen, als wieder Leben in die scheinbar niedergeschlagene Uschi kam. Sie erhob sich. Etwas scheu stieg sie über die reglos am Boden liegende Monica-Medusa hinweg. Eigentlich hätte sie sie vernichten sollen.
    Aber sie brachte es nicht fertig. Sie war keine kaltblütige Mörderin, und auch wenn diese Kopie kein Leben war, sondern nur etwas Gespiegeltes, ein Abbild des Lebens, einer beweglichen Fotografie ähnlich, schaffte es Uschi nicht
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