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0315 - Medusas Schreckensnacht

0315 - Medusas Schreckensnacht

Titel: 0315 - Medusas Schreckensnacht
Autoren: Werner Kurt Giesa
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düsterrot!
    »Nein«, keuchte Uschi. »Bleib weg… bleib weg …«
    Sie schlug nach der Gorgone, versuchte sie abzuwehren. Aber die Schlangenhaarige blieb unbeeindruckt. Sie hob eine Hand, durchbrach Uschis verzweifelte Abwehr und berührte mit zwei Fingern die Stirn der Telepathin.
    Es durchzuckte Uschi wie ein elektrischer Schlag. Sie erzitterte.
    Dann sank sie langsam an der Tür zusammen, blieb auf dem Kachelboden liegen.
    Die Gorgone wandte sich um und sah zum Spiegel, der schwarz geworden war, nachdem sie ihn verlassen hatte. Sie machte eine schnelle Handbewegung.
    Die Schwärze schwand. Der Spiegel zeigte wieder ein normales Bild. Er zeigte die Gorgone an der Tür stehend, zu ihren Füßen das bewußtlose Mädchen.
    Die Schlangenhaarige konnte die Tür jetzt mühelos öffnen. Uschis Körper war im Weg und wurde beiseitegeschoben. Dann trat die Medusa hinaus auf den Korridor. Ihr Blick traf den Leons, der das Schlafzimmer verlassen hatte.
    Und beider Augen flammten düsterrot und spiegelten das Feuer der Hölle.
    ***
    »Sie lief plötzlich davon«, sagte Parker. »Und sie wollte ihre Parakräfte benutzen. Es war gut, daß das Bad abgeschirmt wurde. So konnte sie zwar leider Verdacht schöpfen, aber nichts Genaues erkennen. Ich habe nicht damit gerechnet, daß die beiden in häufiger telepathischer Verbindung standen.«
    »Es macht nichts«, sagte Leon. »Wir haben sie unterschätzt. Aber nun ist es dennoch gelungen. Die erste Nachbildung ist entstanden.«
    Er zeigte auf die Meduse.
    »Alles läuft nach Plan. Sie werden Zamorra hierher locken. Ich überlege, ob es nicht am einfachsten ist, das Abbild noch einmal zu verdoppeln. Die Mädchen sehen sich unglaublich ähnlich.«
    »Ist die Telepathie-Fähigkeit mit verdoppelt worden, Herr?«
    »Nein. Das ist auch für mich unmöglich. Noch unmöglich«, schränkte Leon ein. »Eines Tages, wenn ich noch mehr Macht besitze, wird es auch möglich sein. Aber es spielt keine Rolle. Zamorra wird es nicht auffallen.«
    »Man sagt, seine Gefährtin könne die Zwillinge jederzeit voneinander unterscheiden, Herr«, sagte Parker. »Ich selbst kann es nicht, aber…«
    »Also wäre es ein Fehler, das Abbild noch einmal zu kopieren. Wir brauchen auch von Monica Peters ein Abbild. Ich werde mich darum kümmern. Schaff sie vor den Spiegel. Ich sehe nach den Schlangen und schaffe die magische Verknüpfung. Du solltest dann nicht in der Nähe sein, sonst bist du vielleicht auch betroffen.«
    Der Mann, der sich Nick Parker nannte, nickte. Er war vorsichtig.
    Er schleppte Uschi aus dem Bad und brachte Monica an ihre Stelle.
    Dann schloß er die Tür von außen. Leon indessen kehrte in den Geheimraum zurück und wiederholte die Zeremonie.
    Es machte nichts, daß Monica Peters bewußtlos auf dem Boden lag. Im Badezimmer-Spiegel bildete sich ihr Abbild, erhob sich in der Spiegelung und trat an die Glasfläche heran, bis es sie ganz ausfüllte. Dann entstanden die Schlangen um ihren Kopf, deren Spiegelbild gleichzeitig aus dem Spiegel im Geheimraum verschwand.
    Die zweite Gorgone trat aus dem Spiegel hervor ins Bad. Die schwarz werdende Fläche normalisierte sich wieder.
    Leon verriegelte den Geheimraum mit den Schlangen wieder sorgfältig. Dann trat er zu Nick Parker.
    »Sollen wir die Originale töten?« fragte dieser.
    »Noch nicht«, sagte Leon. »Es könnte sein, daß Zamorra durch einen dummen Zufall die Medusen ausschaltet. Dann möchte ich die Möglichkeit haben, weitere Abbilder zu schaffen. Bring die Mädchen ausbruchsicher unter.«
    »Sofort, Herr.«
    Parker machte sich an die Arbeit. Leon trat unterdessen auf die Terrasse hinaus. Dort saßen die Braunhaarige und die junge Frau im gewagten Kleid noch immer und unterhielten sich.
    »Ihr könnt gehen«, sagte Leon schroff. »Wenn ich euch wieder brauche, werdet ihr es wissen.«
    Die beiden erhoben sich und betraten den Bungalow. Sie unterhielten sich immer noch zwanglos, lachten und scherzten, sprachen mit Leon, als habe er ihnen niemals in schroffem Ton einen Befehl erteilt. Die Braunhaarige kleidete sich an. »Hast du für ein Taxi gesorgt, Leon?« fragte sie.
    »Einer der Diener wird euch zurück in die Stadt fahren«, sagte Leon. »Euch scheint es ja hervorragend gefallen zu haben.«
    »Deine Parties sind erlebenswert«, sagte die andere Frau. Sie küßte Leon auf die Wange und zog die Braunhaarige hinter sich her zur Eingangstür. »Wann können wir deine Sekt- und Weinvorräte wieder plündern?«
    »Mal sehen. Vielleicht
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