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0310 - Sie starben, wenn er Zeichen gab

0310 - Sie starben, wenn er Zeichen gab

Titel: 0310 - Sie starben, wenn er Zeichen gab
Autoren: wenn er Zeichen gab Sie starben
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dem Zellentrakt und ließ Gould abholen. Dann zündete ich zwei Zigaretten an und gab eine davon meinem Kollegen.
    »Was hast du auf dem Herzen, Phil?«
    »Mir gefällt die Sache heute Abend nicht recht, Jerry«, sagte er nachdenklich. »Angenommen, Polando entledigt sich Kirstens bereits im Treppenhaus. Was dann?«
    »Wo wollte er denn die Leiche lassen, Phil? So verrückt wird er nicht sein. Er wird es auf dem Weg zur U-Bahn versuchen.«
    Phil stand auf und trat zum Stadtplan. »Meinst du mitten auf der Straße? Auf dem Stück gibt es keine Parkanlage. Die einzige liegt auf der anderen Seite des Riverside Drive. Er wird Kirsten kaum überreden können, dort mit ihm hinzugehen. Vielleicht weigert sie sich sogar schon in Garnocks Wohnung, Polandos Begleitung anzunehmen. Sie weiß schließlich, mit welcher Sorte Leute sie es zu tun hat.«
    »Dann muss eben einer von uns von Anfang an im Treppenhaus sein, Phil. Die Aufgabe kannst du übernehmen. Ich kümmere mich um Gould.«
    Phil schüttelte den Kopf. »Du kannst ihn schließlich nicht mit gefesselten Händen Polando entgegenschicken, Jerry. In dem Augenblick, wo er den Wagen verlässt, wird die Sache mehr als riskant. Du hast keine Garantie, dass er sich an unsere Abmachungen hält.«
    »Er wird unbewaffnet sein, Phil. In dem Moment, wo Polando und Miss Sudberg die Straße betreten, haben wir sie in der Mitte. Wenn sie weit genug vom Haus weg sind, greifen wir zu.«
    ***
    Um 22 Uhr stoppte ich den Ford Edsel in einer Kurve des Riverside Drive. Von hier aus konnten wir bis zum Haus Nummer 173 sehen.
    Phil stieg aus und ging ruhig und gemessen zur anderen Straßenseite hinüber. Dann schlenderte er bis zur Haustür. Ich sah, wie er im Innern des Hauses verschwand.
    Ich stieg aus und holte einen Reservereifen aus dem Kofferraum. Den lehnte ich gegen den Kühler und hockte mich neben das rechte Vorderrad. Ein eventueller Beobachter musste den Eindruck gewinnen, dass ich eine Panne hatte.
    Im Fond des Edsel saßen unsere Kollegen Jimmy Reads und Walter Stein mit Norman Gould. So harrten wir der Dinge, die da kommen sollten.
    Um 22 Uhr dreißig verließen zwei Personen Garnocks Haus. Ein Mann und eine Frau. Sie bogen in die 90. Straße ein. Ich warf das Reserverad wieder in den Kofferraum und stieg ein. Langsam fuhr ich an. Als ich in die 90. Straße einbog, verließ Phil gerade das Haus.
    Ich steuerte den Schlitten an dem Pärchen vorbei. Dabei erkannte ich die beiden. Es waren tatsächlich Polando und Kirsten Sudberg. Alles in mir spannte sich. Kurz vor der West End Avenue, lenkte ich den Edsel an den Bordstein. Ich stieg auf der Fahrbahnseite aus und hockte mich hinter den Wagen. Norman Gould folgte meinem Beispiel. Neben mir wartete er auf seinen Einsatz.
    Polando und seine Begleiterin kamen ahnungslos heran. Ich klopfte Gould auf die Schulter.
    »Los«, sagte ich leise.
    Gould schnellte hoch und sprang auf den Bürgersteig.
    »Hallo,Todd«, sagte er und holte eine Zigarettenpackung aus der Tasche. »Hast du Feuer für mich?«
    Polando kam dem Wunsch nach.
    »Wie kommst du denn hierher?«, erkundigte er sich erstaunt.
    Gould sah Kirsten Sudberg an. »Wissen Sie eigentlich, Miss Sudberg, dass Todd von Garnock den Auftrag bekommen hat, Sie auf dem Nachhauseweg zu beseitigen?«
    Kisten fuhr betroffen zurück. Polando hatte plötzlich eine Pistole in der Hand. Ich sprang auf.
    »Stopp, Polando!«
    Der Gangster fuhr herum und prallte gegen Phil, der sich ihm leise genähert hatte. Für beide kam der Zusammenstoß überraschend. Phil verlor das Gleichgewicht und stürzte. Dabei verlor er seine Waffe. Polando stolperte über die Beine meines Partners, konnte sich jedoch aufrecht halten und begann zu laufen. Ich spurtete hinter ihm her. In diesem Augenblick drehte sich Polando um. Er wollte auf mich schießen, aber er kam nicht mehr dazu. In meinem Rücken bellte ein Revolver los.
    Polando griff mit beiden Händen an seine Brust und brach ächzend zusammen. Ich fuhr herum und sah Kirsten Sudberg an. Sie ließ den Arm mit der Waffe sinken und presste die andere Hand vor den Mund. Als Phil zu ihr trat, warf sie sich schluchzend an seine Brust. Er streichelte ihr Haar und beruhigte sie.
    Ich war inzwischen zu Polando gegangen, aber dem war nicht mehr zu helfen. Der Exboxer war tot. Nachdenklich ging ich zu der Gruppe zurück. Jimmy Reads legte Gould gerade die Handschellen an und führte ihn zum Wagen.
    »Was ist mit Polando?«, fragte Phil.
    »Er ist tot.«
    Kirsten Sudberg
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