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0310 - Sie starben, wenn er Zeichen gab

0310 - Sie starben, wenn er Zeichen gab

Titel: 0310 - Sie starben, wenn er Zeichen gab
Autoren: wenn er Zeichen gab Sie starben
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Callengers Ablehnung erregt meine größte Besorgnis. Es wird immer wieder ein Mann auftauchen, der den-Versuch unternimmt, einige Gangs unter einen Hut zu bringen. Doch selten verfolgt man ein solches Ziel mit derart brutalen Mitteln. Wir müssen uns informieren, ob noch anderen Gangs ein solcher Vorschlag gemacht wurde. Der Mord an Alvaredo gibt uns die Gelegenheit dazu. Der Killer muss Molinaro gekannt haben, denn er hat ihn gesucht. Mich wundert nur, dass er nicht in Erfahrung bringen konnte, dass sein Bekannter im feudalsten Hotel unserer Stadt residiert.«
    »Die Frage habe ich mir auch schon gestellt, Chef. Es ist jedoch möglich, dass nur die Callenger-Boys etwas von Molinaros Existenz wissen. Wenn nur sie das Angebot einer Verschmelzung mehrerer Gangs erhielten, konnte Alvaredo schwerlich Auskünfte bekommen. Es sei denn, er wäre zufällig an einen von Callengers Leute geraten.«
    Mr. High nickte. »Das könnte eine ■ Erklärung sein, Jerry. Jetzt, da Alvaredo ermordet wurde, werden Sie seinen Mörder suchen. Den Plymouth hat man übrigens in der 38. Straße gefunden. Unsere Spezialisten holen ihn hierher, um ihn gründlich unter die Lupe zu nehmen.«
    Mir schoss ein Gedanke durch den Kopf.
    »Haben sie die Akte Alvaredo hier, Chef?«
    Mr. High holte sie aus seinem Schubfach. Ich nahm sie entgegen und blätterte darin herum. Dann stieß ich einen Pfiff aus.
    »Hier, Chef! Die Fahndung ging ja bekanntlich vom Bostoner FBI aus. Das interessierte sich jedoch für Alvaredo, weil er den Police Lieutenant Schreiber erschossen hat. In den Unterlagen über den Killer steht jedoch auch, dass er früher der Baldini-Gang angehört hat. Ganz am Rande nur wird vermerkt, was aus dieser Gang geworden ist. Baldini wurde eines Tages erstochen in einem Schuppen aufgefunden. Den Täter hat man nie entlarvt. Nach Baldinis Tod zerbrach die Gang ziemlich rasch. Während Alvaredo und der überwiegende Teil der Boys in Boston blieben, setzten sich drei Männer nach New Orleans ab. Sie heißen Mario Franconi, Ontario und Rocco Molinaro. Was aus ihnen geworden ist, weiß man nicht, oder hat es zumindest in dem Bericht nicht angeführt.«
    Mr. High nahm den Hörer ab und drückte den Knopf der Vermittlung.
    Das Gespräch mit Boston war bald hergestellt. Das Gespräch war kurz.
    »In Boston weiß man nichts von Molinaro. Man hat nie Material über die Baldini-Gang in die Finger bekommen. Nur Alvaredo beging den Mord an Lieutenant Schreiber. Da war Molinaro allerdings schon in New York.«
    Mr. High rief abermals die Vermittlung an und ließ eine Verbindung mit der FBI-Zentrale New Orleans hersteilen. Er notierte sich, was er hörte, legte auf und 6 sagte dann zu uns: »Die Baldini-Burschen sind dort gut bekannt. Man verdächtigt sie, einen Banküberfall verübt zu haben, bei dem 70 000 Dollar erbeutet wurden. Leider waren die Nummern der Scheine nicht registriert. Eine Haussuchung ergab nichts. Außerdem hatten sie ein Alibi. Ein gewisser Mannie Lehman sagte aus, dass die Jungs die ganze Nacht mit ihm gepokert hätten, und zwar in seiner Wohnung. Man beobachtete sie zwar laufend, weil auch dieser Lehman kein unbeschriebenes Blatt ist, aber es reichte nie zu einer Anklage. Lehman hat den Spitznamen Geiger N or einem Jahr haben alle zusammen, auch Lehman, New Orleans verlassen. Sie tauchten in Minnesota auf, in St. Paul. Dort erreichte Molinaro die Nachricht einer Erbschaft. Ein Onkel hatte ihn in seinem Testament bedacht. Molinaro erhielt 45 000 Dollar. Seitdem lebt er auf großem Fuß. Straftaten beging inzwischen keiner der Burschen.«
    »Und nun sind sie nach New York gekommen. Kein Wunder, dass er sich das Waldorf Astoria leisten kann. Aber jetzt melde ich Zweifel an, dass er Callenger auf dem Gewissen hat.«
    »Warum, Phil?«, fragte der Chef.
    »Weil er genug Geld hat, Chef. Warum sollte er sich selbst Ungelegenheiten machen?«
    Mr. High zuckte die Achseln. »Auf jeden Fall müsst ihr ihm einen Besuch abstatten. Tut so, als ob ihr euch nur für Alvaredo interessiert.«
    Es war ein Auftrag, wie so viele andere. Und doch leitete er einen der härtesten Fälle ein, die wir je erlebt hatten.
    ***
    Wir betraten das Waldorf Astoria und schritten über dicke Teppiche zur Rezeption. Ich fragte nach der Zimmernummer und bekam eine ganze Reihe von Ziffern genannt, denn Molinaro bewohnte eine ganze Zimmerflucht. Der Clerk sagte mir auch, dass er uns vorher anmelden müsse.
    Er telefonierte kurz und legte dann mit einem bedauernden Lächeln
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