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0310 - Sie starben, wenn er Zeichen gab

0310 - Sie starben, wenn er Zeichen gab

Titel: 0310 - Sie starben, wenn er Zeichen gab
Autoren: wenn er Zeichen gab Sie starben
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darauf versteift, dass Rocco die Triebfeder des Ganzen ist? Du musst doch zugeben, dass Mona Stanwick nicht die erste Frau wäre, die als Boss einer Horde wilder Männer fungiert.«
    »Da hast du allerdings recht, Jerry. Wie sollen wir aber diesem Verdacht nachgehen?«
    »Indem wir Mona auf Schritt und Tritt beobachten, Phil. Dabei wird sich sehr bald heraussteilen, wer ihr engster Vertrauter ist. Außerdem werden wir die Fahndung nach Polando und Norman Gould forcieren. En Zeichner muss nach den Angaben von Jefferson, Wilkinson und Trott eine Skizze von Gould anfertigen. Sie muss der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Von Todd Polando haben wir ja ein Bild, welches wir einfach vervielfältigen lassen. Irgendwann müssen uns die Burschen doch ins Netz gehen. Ich bin dafür, dass wir noch einmal ins Waldorf Astoria fahren und mit Rocco sprechen.«
    »Und was verspricht du dir davon?«
    »Dass er nervös wird, Phil. Außer Gould haben wir die gesamte Kettenbande festgesetzt. Mit Walt Broadwell haben wir auch den Vertrauensmann in der Callenger-Gang inhaftiert. Polando ist, nach Roccos eigenen Angaben, spurlos verschwunden. Selbst wenn das eine Finte ist, Phil, so bedeutet es immerhin, dass man sein Auftreten in der Öffentlichkeit nicht mehr zulassen kann. Polando liegt gewissermaßen auf Eis. Dasselbe gilt wohl auch für Norman Gould. Wir haben den Schutzwall, den sie um sich gezogen haben, angenagt. Jetzt müssen wir unablässig weiternagen, um sie aus ihrer Reserve zu locken.«
    »Okay, fahren wir zum Waldorf Astoria.« -Vorsichtshalber überprüften wir vorher unsere Kanonen. Doch das wäre nicht notwendig gewesen, denn Rocco war nicht da. Er hatte in den frühen Morgenstunden das Hotel verlasen. Allerdings hatte er zuvor seine Rechnung bezahlt. Diese Tatsache war uns besonders peinlich, denn sie bewies, dass wir ihn aus den Augen verloren hatten.
    War Mona Stanwick etwa auch verschwunden?
    ***
    Hank Lee, der Kriminal-Reporter der Daily News war am Freitagmorgen sehr rührig. Mit der Liste der zwölf Geschworenen des Stanwick-Prozesses in der Tasche, fuhr er kreuz und quer durch New York. Sein Interesse galt jedoch ausschließlich den Damen der Jury. Zwei von ihnen wohnten in Manhattan, eine in Queens, und die vierte in Fishkill-Village, rund sechzig Meilen von New York entfernt.
    Jeder dieser Frauen wollte Hank Lee die Frage stellen, warum sie für nicht schuldig plädiert hatten. Weder die Beantwortung dieser Frage, noch die einer zweiten, konnte Hank Lee befriedigen. Zumindest den drei Frauen aus New York City nahm er die Antworten nicht ab. Er hielt sie für unwahr.
    Wenn Hank nicht so ein gewissenhafter Mensch gewesen wäre, hätte er sich die 60 Meilen nach FishkillVillage womöglich gespart. So jedoch lenkte er um 11 Uhr dreißig seinen Thunderbird über die Stadtgrenze nach-Yonkers und folgte eine Stunde lang dem US Highway 9. Er verließ ihn an der Ausfahrt nach Fishkill Village und fragte sich zur Mädchenschule durch. Als er sie erreichte, war der Unterricht gerade zu Ende gegangen. Scharenweise strömten die jungen Schülerinnen auf die Straße.
    Hank erkannte Dorothy Dibbon sofort wieder. Die 42jährige Lehrerin hatte als Geschworene Nummer 7 in der Jury fungiert.
    Hank zog seinen Hut und sprach sie an. »Miss Dibbon? Ich bin Hank Lee von der Daily News. Darf ich Ihnen ein paar Fragen stellen?«
    Die Lehrerin seufzte. »Dieser Prozess wird mich wohl mein Leben lang verfolgen. Wollen Sie mich nach Hause begleiten? Dort können wir ungestört sprechen. Ich bin völlig am Ende.«
    Lee öffnete ihr den Wagenschlag und ließ sie einsteigen. Sie wohnte am Rande des Ortes in einem Einfamili-54 enhäuschen. Der Reporter brauchte Miss Dibbon keine Fragen zu stellen. Sie sprudelte alles, was sie bedrückte, nur so heraus.
    Eine Stunde später raste Hank Lee bereits wieder über den US Highway 9 in Richtung New York.
    Um 16 Uhr dreißig stoppte er vor dem Daily News Building. Er stieg aus und lief auf den Eingang zu.
    Als er an der Anmeldung vorbeikam, rief ihn der Pförtner an.
    »Hallo, Mr. Lee. Seit heute Mittag sitzt im Wartezimmer ein Mr. Hacknar. Er sagt, er müsse Sie in einer äußerst wichtigen Angelegenheit sprechen.«
    Lee wehrte ab. »Soll morgen wiederkommen. Die Neuigkeiten, die ich von meinem Ausflug mitbringe, sind einfach nicht mehr zu überbieten.«
    »Aber, es handelt sich um den Stanwick-Prozess.«
    »Was?«
    Lee stürzte zum Lift. Er fuhr ins 17. Stockwerk, drängte sich als erster
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