Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0310 - Sie starben, wenn er Zeichen gab

0310 - Sie starben, wenn er Zeichen gab

Titel: 0310 - Sie starben, wenn er Zeichen gab
Autoren: wenn er Zeichen gab Sie starben
Vom Netzwerk:
Tony Tyber plötzlich. »Reg Owens, der mit der Aufklärung des Sprengstoffanschlags auf Wallie Blender beauftragt ist, weiß jetzt, wer der angebliche Journalist war.«
    »Wer?«, fragten wir beide wie aus einem Mund.
    »Woody Epstein, den man in der Unterwelt Mylord nennt.«
    »Was ist das für ein Knabe, Tony? Der Name kommt mir irgendwie bekannt vor.«
    »Epsteins Domäne ist der Wettschwindel, Jerry. Vor dem Mord an Blender fehlte er bei keinem Rennen. Am Sonnabend war er noch beim Empire City Derby in Yonkers. Doch seit dem Attentat scheint er sich in Luft aufgelöst zu haben.«
    »Der soll Wallie Blender die Bombe vor die Nase gesetzt haben?«, fragte ich zweifelnd.
    »Der Detective schwört einen Eid, dass Epstein der Reporter war, mit dem er sich auf dem Flur unterhalten hat. Ich weiß, was du denkst, Jerry. Es ist merkwürdig, dass solch ein Typ plötzlich einen kaltblütigen Mord begeht. Aber du musst doch zugeben, dass die ganze Entwicklung in der New Yorker Unterwelt zurzeit recht eigenartig ist?«
    Ich nickte.
    Auf Jonny Bakers Schreibtisch klingelte das Telefon. Da unser Sprengstoff-Experte nicht da war, nahm ich den Hörer ab.
    Es war Hind. Was er mir erzählte, ließ mein Gesicht immer länger werden. Als ich aufgelegt hatte, hingen die Blicke von Phil und Tony an meinen Lippen.
    »Es war Hind«, sagte ich ruhig. »Vor zwei Minuten hat die Jury in Mona Stanwick Prozess auf ›nicht schuldig‹ erkannt. Der Haftbefehl wurde sofort aufgehoben. Mona besaß sogar die Frechheit, Attorney Hind für heute Abend in ihre Bar einzuladen.«
    Den beiden verschlug es die Sprache.
    ***
    Am Abend dieses Tages brachte die Daily News eine Extra-Ausgabe heraus. Ich hatte Phil nach Hause gebracht und befand mich auf der Fahrt zu meiner Wohnung. An einer Straßenkreuzung zwang mich das rote Licht der Ampel zum Halten. In diesem Augenblick bog ein Zeitungsboy um die Ecke.
    Extra-Blatt! Sensationelle Enthüllungen zum Stanwick-Prozess! Extra-Blatt!
    Ich winkte dem Burschen und kaufte ein Blatt.
    Zu Hause angekommen, vertilgte ich erst einmal eine Portion Ham and Eggs. Dann zog ich mir meine Hausschuhe an und machte es mir auf der Couch bequem. Der Bericht war wirklich sensationell.
    Der Reporter Hank Lee hatte ihn geschrieben. Er beschuldigte die Mitglieder der Jury, parteiisch zu sein und behauptete, die vier wären wochenlang in Mona’s Bar Gäste gewesen.
    ***
    Am nächsten Vormittag fuhr ich mit Phil zum Wallabout Markt. Zum zweiten Mal schlugen wir den Weg zu Halle 3 ein. Walt Brodwell trug wieder seinen weißen Kittel und dirigierte einen Anzahl Markthelfer.
    Schon an unserer betonten Förmlichkeit bemerkte er, dass irgendetwas nicht stimmte. Ich zog ihn beiseite und leierte die Verhaftungsformel herunter. Als er hörte, dass wir ihn wegen Beihilfe zum Mord unter Anklage stellen würden, klappte er zusammen.
    Während er seinen Kittel auszog, wichen wir nicht von seiner Seite. Er blieb jedoch manierlich und folgte uns ruhig zu unserem Wagen. Ich hatte ein Dienstfahrzeug genommen, da mir der Jaguar zu eng erschien, um mit ihm einen Gefangenentransport durchzuführen.
    In der Zentrale knöpften wir ihn uns vor. Außer einem sofortigen Geständnis hatte er nicht viel zu bieten. Den Auftrag, Queille in die Falle zu locken, hatte er von Todd Polando bekommen. Er hielt Rocco Molinaro für den Mann im Hintergrund, aber darin waren wir nicht mehr so sicher.
    Inzwischen gefiel uns Boris Garnock in dieser Rolle weitaus besser. Nach Hank Lee’s Artikel hielt ich sogar ihn nur noch für eine Schachfigur. Meiner Meinung nach war er der König des Spiels, der jedoch jederzeit von der Dame schachmatt gesetzt werden konnte. Diese Dame hieß Mona Stanwick.
    Als ich gegenüber Phil diese Theorie entwickelte, sah er mich mitleidig an.
    »Jetzt bist du aber gründlich auf dem Holzweg, Jerry«, meinte er, »Glaubst du wirklich, Frauen könnten eine derartige Macht über Männer vom Schlag Garnocks und Molinaro gewinnen?«
    »Frauen im Allgemeinen nicht, Phil, aber eine Frau im Besonderen, ja. Und für diese Frau halte ich nun mal Mona Stanwick. Die Zusammenhänge im einzelnen sind mir natürlich noch schleierhaft. Doch halte ich es für durchaus möglich, dass sie die eigentliche Chefin des Ganzen ist. Hältst du es für so unwahrscheinlich, dass sie Garnock und Molinaro gegeneinander ausspielt?«
    »Du meinst, sie benutzt beide nur dazu, ihre eigenen Pläne zu verfolgen?«
    »Warum nicht, Phil? Vielleicht haben wir uns viel zu sehr
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher