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031 - Die Mörderpuppen der Madame Wong

031 - Die Mörderpuppen der Madame Wong

Titel: 031 - Die Mörderpuppen der Madame Wong
Autoren: Larry Brent
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massive Holztür, die sich mit
Anstrengung öffnen ließ. Larry stand in einem Kellergewölbe und vermutete, dass
er sich genau unterhalb eines der im Hof stehenden alten Häuser befand.
    Die Mauern bildeten kleine Nischen und schachtelähnliche
Segmente. Ehe er den Strahl der Taschenlampe weiterwandern lassen konnte,
tauchten Gestalten neben ihm auf und umringten ihn.
    Es waren Menschen – Agenten des FBI und des englischen
Geheimdienstes. Dazwischen alte Bekannte: George Retley, Jho Fung, Gun Yat, Rod
Shanters, dessen Bild Larry vor einigen Stunden noch betrachtet hatte.
    Und dann bewegten sich zwei Puppen auf ihn zu. X-RAY-3
reagierte und schoss. Die beiden Puppen schmolzen vor seinen Augen zusammen.
Doch das war Larrys letzte Aktion gewesen. Der Kreis, der aus seltsam
veränderten Menschen bestand, schloss sich um ihn. Larry brachte es nicht
fertig, auch nur auf einen der Näherrückenden zu schießen.
    Sie umringten ihn enger und schlugen ihn nieder, noch ehe
er auch nur zu einer Abwehrbewegung kam. Einer riss ihm die Laserpistole aus
der Hand.
    Es war Iwan Kunaritschew.
     
    ●
     
    Wie durch einen diffusen Nebel bekam Larry Brent alles
weitere mit. Sie schleiften ihn durch den düsteren Keller und zerrten ihn eine
schmale Treppe hoch. Ein Korridor – dann eine Lichtquelle – ein
hellerleuchteter Raum – man ließ ihn los – Larry stürzte zu Boden. Sofort
richtete er sich wieder auf, vermied dabei, auf sein rechtes Bein zu treten.
    Zwei Fremde tauchten in seinem Blickfeld auf.
    Ein kahlköpfiger Chinese und eine hübsche attraktive
Frau: Madame Wong.
    »Das dürfte das Ende Ihrer Reise sein, Brent«, hörte er
die höhnische, kalte Stimme. Larrys Augen musterten den Kahlköpfigen und las
darin sein unabwendbares Schicksal.
    Dr. Fu Yan Tschen hielt eine Pistole auf den PSA-Agenten
gerichtet, während die Chinesin in der untersten Reihe der Schalttafel mehrere
kleine Hebel umlegte.
    Wortlos entfernten sich die fünf, sechs Gestalten, die
Larry Brent hierher geschleppt hatten. X-RAY-3 zuckte zusammen, als ihm Madame
Wongs Geste und das Verhalten der unheimlichen Menschen klar wurde. Menschen,
die – wie Roboter – über eine Maschine gesteuert wurden? Larry Brent atmete
schwer.
    »Schade, dass Sie auf der falschen Seite stehen. Aber das
wird sich ja nun bald ändern«, stieß Dr. Tschen hervor.
    »Die Puppen«, bemerkte Larry heiser. »Was hat das Ganze
mit den Puppen zu tun?«
    Madame Wong lachte. Es war ein arrogantes, aber auch
gefährliches Lachen. »Für einen Mann, dessen Leben praktisch verwirkt ist,
zeigen Sie noch erstaunliches Interesse. Um Ihre Neugierde zu befriedigen: Ich
bin Puppenmacherin. Meine Puppen haben den besten Ruf in Hongkong und Umgebung.
Ich arbeite an künstlerischen Puppen, die dem lebenden Vorbild so ähnlich wie
möglich sein sollen. Von jeder Person, die zu mir kommt, fertige ich nach
Wunsch eine Puppe an ...«
    »Nicht nur nach Wunsch, sondern auch gegen den Willen des
Betreffenden«, sagte Larry Brent angewidert.
    Madame Wongs Lächeln veränderte sich nicht. »Der Zweck
heiligt die Mittel«, sagte sie von oben herab.
    »Und bringt den armen Opfern den Tod.«
    »Sie wissen nichts von ihrem neuen Leben ...«
    »Leben? Wollen Sie das, was zum Beispiel Lee zustieß,
noch als Leben bezeichnen?«
    »Ach ja, richtig ... ihm sind Sie auch begegnet. Lee
bildete eine Ausnahme. Es war ein Versuch. Wir hetzten ihn so lange durch die
unterirdischen Schächte, bis er vor Erschöpfung zusammenbrach. Während seiner
Bewusstlosigkeit nahm ich einen Abdruck seines Gesichtes und stellte die Puppe
her. Was dann geschah, war ursprünglich nicht beabsichtigt. Die Puppe nahm den
Befehl, Besitz von ihm zu ergreifen, zu wörtlich ...«
    »Grauenvoll!«
    »Für uns eine neue Erfahrung«, entgegnete die Chinesin
kalt.
    »Sie arbeiten also nicht allein?«
    »Nein! Ich habe einen hervorragenden Freund und Helfer.
Dr. Tschen. Seinen Namen wird man sich merken müssen. Anfangs war ich
skeptisch, aber dann begann ich seine weitreichenden Pläne zu verstehen. Und so
kamen wir zusammen: Das alte Gehöft, in dem wir uns befinden, gehört mir seit
Jahren. Dr. Tschen, der aus dem Inneren Chinas kommt und im Auftrag einer
Geheimorganisation tätig war, fand diesen Ort für seine Arbeiten geeignet. Wir
mussten alles tun, um zunächst einmal Sicherheit für uns zu gewinnen und dieses
Dorf in Verruf bringen. Das war bei den einfachen, primitiven Menschen dieses
Landstrichs nicht sehr schwer. Ich entwickelte die
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