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031 - Die blaue Hand

031 - Die blaue Hand

Titel: 031 - Die blaue Hand
Autoren: Edgar Wallace
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kontrollierte seine eigene.
    »Machen Sie auch meinen Schwimmgürtel fest!« rief Bronson durchs Mikrophon.
    Digby machte sich lange an Bronsons Ausrüstung zu schaffen und verklemmte unbemerkt den Lederriemen des Sitzes damit.
    In langem Gleitflug ging die Maschine in Richtung auf das grüne Licht nieder. Jetzt konnte man die Umrisse der eleganten Jacht erkennen. Grüne und rote Lichter brannten an Bord.
    Das Flugzeug beschrieb einen Kreis, kam immer niedriger, stand nur noch einige Meter über dem Meer. Bronson stellte die Motoren ab, die Maschine klatschte aufs Wasser. Sie befanden sich nicht mehr als fünfzig Meter vom wartenden Rettungsboot entfernt.
    Das Flugzeug versank rasch, aber sie schwammen auf dem Wasser. Es war ein merkwürdiges, nicht unangenehmes Gefühl, und das Wasser erwies sich als ungewöhnlich warm. Eunice hörte einen Schrei und wandte sich um, doch Digby faßte nach ihrer Hand.
    »Bleiben Sie dicht bei mir, sonst verlieren wir uns im Dunkeln.«
    Vom Boot, das auf sie zuruderte, flackerte ein Lichtschein auf, der weithin das Wasser beleuchtete, Eunice schaute sich noch einmal um.
    »Wo ist der Pilot?«
    Bronson war nirgends zu sehen. Digby nahm sich gar nicht die Mühe, zu antworten. Er streckte die Hand aus und packte den Rand des Bootes. In der nächsten Minute wurde auch Eunice hinaufgezogen. Braune Männer saßen in dem Boot. Zuerst dachte sie, es seien Japaner.
    »Wo ist Bronson?« fragte sie erregt, doch Digby antwortete nicht. Er saß unbeweglich und vermied es, sie anzusehen.
    Bronson war mit dem Flugzeug versunken! Digby hatte den Sicherheitsriemen mit den Bändern der Schwimmweste verwickelt, so daß Bronson auf seinem Sitz angebunden war und nicht mehr davon loskam.
    Digby stieg zuerst an Deck und wandte sich um. Eunice übersah die Hand, die er ausstreckte, und ging auf eine weißgekleidete Stewardeß zu, die sie in einer ihr unbekannten Sprache begrüßte. Die Frau führte sie eine Treppe hinunter und durch einen mit Rosenholz getäfelten Gang zu ihrer Kabine. Es war eigentlich ein Luxus-Appartement, bestehend aus Salon, Schlaf- und Badezimmer, und der Prunk der Ausstattung machte trotz allem Eindruck auf sie.
    Sie hätte gern gewußt, ob noch eine andere Frau an Bord war. Sie fragte die Stewardeß, die aber kein Englisch verstand und sich wieder zurückzog.
    Eunice verriegelte die Tür. Auf dem Bett lagen neue Kleidung und Wäsche ausgebreitet. Sie zog sich um. Zum dritten Mal wechselte sie ihre Kleider, seit sie Groats Haus am Grosvenor Square verlassen hatte.
    Das Schiff war jetzt in Fahrt. Sie vernahm das Stampfen der Maschinen, spürte das leichte Schaukeln der wenig bewegten See.
    Sie war kaum fertig, als sich Digby Groat meldete.
    »Wollen Sie mit mir zum Essen nach oben kommen?«
    Er benahm sich wie früher, als wäre nichts geschehen.
    Sie schrak zurück und wollte die Tür schließen, aber er faßte sie am Arm und zog sie auf den Gang hinaus.
    »Sie werden sich vernünftig verhalten an Bord - ich bin der Herr hier und verlange es. Kommen Sie jetzt mit mir in den Speiseraum!«
    »Ich will nicht essen.«
    »Sie kommen mit mir, ob Sie essen wollen oder nicht!«
    Niemand sonst nahm an der Tafel teil. Ein dunkler Steward bediente sie. Das Speisezimmer war gleichfalls aufs prächtigste ausgestattet. Das ganze Schiff glich überhaupt einem Palast in kleinem Maßstab -Kronleuchter, Marmor, Blumen, Seide.
    Ein hervorragendes Essen wurde aufgetragen, aber Eunice glaubte, ersticken zu müssen, wenn sie auch nur einen Bissen nähme.
    »Essen Sie!« sagte Digby und begann mit der Suppe. Als sie den Kopf schüttelte, kniff er die Augen zusammen. »Wenn Sie sich widerspenstig zeigen wollen, müssen wir einen andern Weg einschlagen.« Er zog den verhaßten schwarzen Kasten aus der Tasche und legte ihn auf den Tisch. »Wenn ich Ihnen eine Spritze gebe ...«
    Sie nahm den Löffel und begann zu essen. Er beobachtete sie spöttisch. Zu ihrem Erstaunen merkte sie, daß sie hungrig war, und lehnte auch die späteren Gänge nicht ab. Nur den Wein, den der Steward für sie eingegossen hatte, wollte sie nicht trinken. Digby drängte sie auch nicht dazu. Er steckte sich, ohne um Erlaubnis zu fragen, eine Zigarre an und lehnte sich im Stuhl zurück.
    »Sie sind töricht, Eunice, wirklich - ein wunderbares Leben erwartet Sie, wenn Sie nur vernünftig sein wollten. Schlagen Sie sich diesen Steele, der keinen Penny in der Tasche hat, aus dem Kopf!«
    »Sie vergessen, daß ich kein Geld brauche, Mr.
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