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031 - Die blaue Hand

031 - Die blaue Hand

Titel: 031 - Die blaue Hand
Autoren: Edgar Wallace
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dachte Jim. Das dauerte eine Weile, und er würde noch etwas Zeit haben. Er vernahm Schritte auf der Terrasse. Sie verhallten.
    Digby hatte Bronson ins Dorf geschickt, um vorsichtig nach dem Schicksal Villas zu forschen.
    Merkwürdigerweise war den drei Männern, die das Flugzeug an diesem Morgen von der Terrasse aus gesichtet hatten, Villas Sturz entgangen. Zwar waren sie Zeugen des Sturzflugmanövers gewesen, aber Digby dachte, daß es sich um eine Kapriole Bronsons handelte, mit der er dem Mädchen Eindruck machen wollte. Villas Leiche mußte in der nächsten Umgebung liegen.
    Digby Groat schloß gerade die Tür des Zimmers, in das er Eunice gesperrt hatte, auf, als Bronson von seinem Erkundungsgang ins Dorfgasthaus zurückkam.
    »Nun? Etwas Neues?« fragte er gespannt.
    »Sie haben Villas Leiche gefunden. Es ist schon ein Zeitungsreporter im Gasthaus.«
    »Weiß man, wer er ist?«
    »Ja.«
    »Was? Woher kennt man seinen Namen?«
    »Man hat ein Papier in seiner Tasche gefunden - eine Quittung über die Kaufsumme einer Jacht.«
    Digby stand vor der offenen Tür, und Eunice sah, wie er zusammenzuckte.
    »Wie? Dann weiß man also von der Jacht?«
    Diese Nachricht verwirrte ihn völlig und regte ihn maßlos auf. Wenn die Polizei von der Jacht erfuhr, türmten sich unüberwindliche Schwierigkeiten auf. Unter diesem Schock verlor er gänzlich den Kopf, rang die Hände, schimpfte und gab zusammenhanglose Befehle, die er widerrief, kaum waren sie ausgesprochen.
    »Drehen Sie Steele das Genick um!« brüllte er. »Töten Sie ihn, Bronson! Dieses Biest! Nein, nein, bleiben Sie hier, machen Sie das Flugzeug fertig - wir fliegen heute abend!« Er drehte sich zu Eunice um und starrte sie an. Mit Ihnen rechne ich noch ab!«
    Die Tür wurde zugeschlagen, der Schlüssel umgedreht. Sie blieb allein. Später hörte sie wieder das Propellergesumm.
    Ihr Mut sank. Auf einer Jacht also sollte sie entführt werden. Im Grunde hatte sie, ganz gegen ihre Absicht, Digbys Pläne unterstützt, als sie zugab, die Erbin des Dantonschen Vermögens zu sein. Ihre einzige Hoffnung blieb Jim, der wahrscheinlich ganz in der Nähe und genau wie sie gefangengehalten wurde.
    Währenddem verlor Digby keine Zeit. Er schickte Silva mit dem Auto zur Küste, um dem Kapitän des Pealigo eine Botschaft zu überbringen. Das Schiff sollte sich bereit halten und ihn noch heute abend an Bord nehmen. Wenn Bronson in Küstennähe eine grüne Leuchtkugel abschoß, sollte auf der Jacht ebenfalls ein grünes Licht aufleuchten und sofort ein Boot klargemacht werden, um sie aufzufischen.
    Kaum war Silva weg, erinnerte er sich, daß er dem Kapitän genau die gleichen Befehle schon gegeben hatte und daß außerdem der Spanier die Jacht unmöglich heute abend noch erreichen konnte.
    Andere Vorbereitungen hatte Digby schon vorher, noch in besserer Verfassung, getroffen - drei Schwimmwesten waren ausprobiert und Leuchtpistolen, Landungsfackeln und sonstige Nachtflugutensilien im Gepäckraum der Maschine verstaut worden.
    Bronson war jetzt beim Flugzeug und vollauf mit der Reparatur beschäftigt, denn der Motor mußte noch zusammengesetzt und kontrolliert werden.
    Digby Groat ging vor dem Hause auf und ab und rauchte eine Zigarette nach der anderen. Fuentes trat zu ihm.
    »Glauben Sie, daß man durch die Auffindung von Villas Leiche auf uns aufmerksam wird?«
    »Wie kann ich das wissen?« wimmelte ihn Groat ab. »Kommt es darauf an? In einer Stunde sind wir fort.«
    »Sie, ja - aber ich nicht! Ich habe kein Flugzeug, das mich außer Landes bringt. Xavier hat auch keins, aber er ist besser dran, er ist bereits weg, und zudem hat er das Auto. Können Sie mich nicht mitnehmen?«
    »Ausgeschlossen«, wehrte Digby gereizt ab. »Heute abend kommen sie bestimmt nicht mehr. Regen Sie sich also nicht auf! Bis morgen früh jedoch können Sie über alle Berge sein.«
    »Was soll mit dem Mann da drüben geschehen?« Fuentes zeigte nach dem Ostflügel, wo Jim gefangensaß.
    Digby kam ein Gedanke. Vielleicht konnte er diesem treuen, stets zuverlässigen Helfershelfer einen letzten Auftrag erteilen.
    »Natürlich, Fuentes, Sie haben recht. Nur von diesem einen Mann droht uns Gefahr. Er kann uns alle vernichten. Dabei weiß niemand außer Ihnen und mir, daß er hier ist.«
    »Und außer diesem Engländer«, ergänzte Fuentes.
    »Masters weiß überhaupt nichts. Sagen Sie doch selbst - wozu sollten wir diesen Mann am Leben lassen, wenn er doch nur gegen uns aussagen würde?«
    Fuentes' dunkle
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