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031 - Die blaue Hand

031 - Die blaue Hand

Titel: 031 - Die blaue Hand
Autoren: Edgar Wallace
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will sie mit auf eine Seereise ...« Er brach ab. »Es wird ihr guttun. Auf alle Fälle ist Steele ein Schurke!«
    »Warum liefern Sie ihn dann nicht der Polizei aus?« fragte Masters, der der ganzen Geschichte nicht traute. »Das scheint mir in diesem Fall das Richtige zu sein, Mr. Groat. Sie werden sich einen schlechten Namen machen, wenn es herauskommt, daß Sie ihn so schlecht behandelt haben.«
    »Ich habe ihn schlecht behandelt? Sie waren es doch, der ihm den Strick um den Hals zog.«
    »Ich wollte doch nur ... Außerdem hatten Sie mir den Auftrag gegeben.«
    »Solche Aussagen müssen Sie vor Gericht erst beweisen. Passen Sie einmal auf, Masters - der einzige, der bisher ein Verbrechen begangen hat, sind Sie!«
    »Ich? Ich habe nur Ihren Befehl ausgeführt!«
    »Das glaubt Ihnen kein Richter!« Digby wußte wohl, daß er auf diese Weise Masters einschüchtern konnte. Er klopfte ihm vertraulich auf die Schulter. »Nun gehen Sie, bringen Sie der jungen Dame etwas zu essen. Wenn irgendwas schiefgehen sollte, sorge ich dafür, daß Sie glimpflich davonkommen. Hier, nehmen Sie das!« Er zog ein Bündel Banknoten aus der Tasche, nahm zwei davon und drückte sie dem Mann in die Hand. »Es sind Fünfundzwanzigpfundnoten, mein Freund! Vergessen Sie nicht, sie möglichst bald in kleines Geld umzuwechseln.«
    »Ich weiß nicht, was meine Frau von alledem halten wird«, brummte Masters. »Wenn ich ihr sage ...«
    »Sie sind ein Dummkopf, wenn Sie ihr überhaupt etwas sagen! Verdammt noch mal - verstehen Sie denn nicht, was ich Ihnen sage?«

40
    Um drei Uhr nachmittags hielten zwei Herren in einem Taxi vor dem schmiedeeisernen Tor von Kennett Hall. Als ihnen niemand öffnete, stiegen sie über die Mauer und kamen auf das Haus zu.
    Digby sah sie von weitem und ging ihnen auf der Zufahrtsstraße entgegen. Er begrüßte Bronson, der in Begleitung des Spaniers Fuentes war.
    Gleichzeitig, wie aus einem Munde, fragten Bronson und Groat:
    »Wo ist Villa?«
    Zu dritt begaben sie sich in das Zimmer im Ostflügel, in dem Jim mit gefesselten, an den Leib gebundenen Händen und fest verschnürten Fußgelenken, keiner Bewegung fähig, lag. Trotz seiner ziemlich aussichtslosen Lage hatte er sich bereits einen Plan ausgedacht, den er ausführen wollte, sobald er annehmen konnte, daß man ihn nicht mehr beobachtete.
    Eine Stunde war vergangen, als die Tür aufgerissen wurde und die drei eintraten. Bronson sah in Jims Kleidern, die ihm etwas zu groß waren, geradezu lächerlich aus. Jim grinste.
    »Hat man Sie schon entdeckt, Bronson?«
    »Wo ist Villa?« fuhr ihn Bronson an.
    »Das kann ich Ihnen wirklich nicht sagen. Ich bin auf Vermutungen angewiesen.«
    »Wo ist er?« fragte Digby.
    »In der Hölle.«
    »Wollen Sie damit sagen, daß er tot ist?«
    »Das vermute ich stark. Wir waren etwa fünftausend Fuß hoch, als ich vor lauter Freude, wieder einmal ein Flugzeug in der Hand zu haben, einen Sturzflug mit senkrechter Schleife riskierte. Ich glaube, Villa hatte die nötigen Vorsichtsmaßnahmen außer acht gelassen - jedenfalls war er nicht mehr da, als ich mich umschaute. Er flog selbständig durch die Luft...«
    »Der verdammte Hund hat ihn umgebracht!« zischte Bronson.
    »Halten Sie den Mund!« herrschte ihn Digby an. »Wir wissen, was wir wissen wollen. - Wo haben Sie ihn abgeworfen?«
    »Hier irgendwo in der Gegend. Selbstverständlich an einer abgelegenen Stelle, damit er keinen Schaden mehr anrichten konnte.«
    Die drei verließen den Raum, ohne daß ein weiteres Wort fiel. Digby Groat hatte noch Geschäfte abzuwickeln und neue Anordnungen zu treffen. Da Villa tot war, mußte er Bronson ins Vertrauen ziehen. Und die beiden Spanier, Silva und Fuentes, verlangten die Auszahlung ihrer Anteile. Es war unangenehm, ließ sich aber nicht mehr aufschieben. Groat hatte gehofft, daß sie seinen Versicherungen Glauben schenken und warten würden, doch sie mißtrauten ihrem Anführer. Er konnte sich nicht davor drücken. Bronson dagegen, der Villas Funktionen übernehmen mußte, wollte er am Ende doch noch um den Lohn betrügen, ebenso wie er die übrigen Mitglieder der Bande zu prellen beabsichtigte.
    Zunächst gab Digby den Spaniern Auftrag, das Flugzeug zu prüfen.
    Jim hörte in seinem Verlies das Surren der Propeller. Vergeblich mühte er sich ab, die Hände freizubekommen. Bald verstummte das Propellergeräusch wieder. Xavier Silva, ein tüchtiger Mechaniker, hatte den Zylinderdefekt rasch entdeckt.
    Sie bringen den Motor in Ordnung,
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