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0300 - Sieben Dolche für den Teufel

0300 - Sieben Dolche für den Teufel

Titel: 0300 - Sieben Dolche für den Teufel
Autoren: Jason Dark
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nach der Person schlug, die jetzt vor ihm stand und die er zum erstenmal zu Gesicht bekam.
    Seine Augen weiteten sich vor Schreck.
    Das durfte nicht wahr sein.
    Vor ihm stand kein Mensch, sondern ein Dämon.
    Der Teufel!
    Lu Benhai war Inder. In seiner Mythologie und Religion kam der Teufel nicht in der Gestalt vor, wie ihn die Europäer sahen.
    Dennoch wußte er, wen er vor sich hatte, denn Mandra Korab hatte ihm genug von diesem übermächtigen Dämon berichtet.
    Lu sah das dreieckige Gesicht, diese häßliche, fellbesetzte Fratze, die glühenden Augen, den klumpigen Fuß, die Klauen, die leicht abgewinkelten Arme – ein Bild des Horrors.
    Und der Teufel lachte. »Schlag zu!« schrie er. »Schlag zu!«
    Lu Bensai wußte, daß ihm höchstens noch Sekunden blieben, dann würde ihn das Gift töten.
    Er schleuderte seine Klinge nach vorn.
    Ein wuchtiger Hieb, der auch getroffen hätte, doch der Inder unterschätzte den Teufel und dessen Möglichkeiten. Mitten in der Bewegung wurde Lu erwischt.
    Es war ein magischer Angriff, der ihn traf. Sein Körper zuckte, etwas umtanzte ihn, das man als Flamme bezeichnen konnte, und im nächsten Moment sackte er zusammen, wobei sich sein Körper allmählich auflöste und nur noch Staub zurückblieb.
    Sogar das Schwert war vergangen und die Schlange ebenfalls.
    Der Teufel lachte. Er war zufrieden. Ein Mensch hatte ihm den Weg zu den wichtigen Dolchen gezeigt, und er brauchte die Waffen jetzt nur noch an sich zu nehmen. Das war alles…
    Bedächtig ging er vor. Seine Füße verteilten die Asche, und er blieb dicht neben dem Schrein stehen. Da lagen sie.
    Ein häßliches Grinsen zog über das Gesicht des Teufels, als er in den offenen Schrein starrte. Sieben Dolche!
    Sieben Dolche für den Teufel! Richtig eingesetzt, konnten sie ihm sehr gefährlich werden, aber der Satan wollte nicht, daß sie das wurden. Er hatte sich auf den Weg gemacht, um all das zu zerstören, was auch zu seinem Ende führen konnte.
    Die letzten Tage und Wochen waren schlimm gewesen. Von allen Seiten hatten sich die Gegner auf ihn gestürzt und nach Möglichkeiten gesucht, ihn zu vernichten.
    Ob es die Großen Alten oder andere Dämonen waren, man wollte den Teufel nicht mehr haben, sondern ein eigenes Süppchen kochen. Dabei hatten alle vergessen, daß der Teufel auch kämpfen konnte, und er besann sich wieder auf seine ureigensten Fähigkeiten.
    In der Vergangenheit hatte er sich nichts gefallen lassen. Die Menschen zitterten vor ihm, wie auch andere Dämonen. Vielleicht hatte er einen großen Fehler begangen und sich auf seinem Ruhm ausgeruht. Das hatten seine Gegner bemerkt, und sie waren nun dabei, zurückzuschlagen. Aber der Satan gab nicht auf. Er nahm den Kampf an, nur mußte er zunächst sämtliche Hindernisse aus dem Weg räumen, die ihm gefährlich werden konnten.
    Dazu zählten unter anderem die sieben Dolche. Waren sie einmal verschwunden, hatte der Satan dein Sinclair-Team in gewisser Hinsicht eine Schlappe zugefügt, denn der Besitzer dieser Dolche war ein Freund des Geisterjägers.
    Asmodis war zufrieden.
    Er hütete sich allerdings, die Dolche anzufassen. Sie waren mit einer starken Magie gefüllt, und er wußte nicht, ob diese Magie ihn schwächte. Satan besaß andere Möglichkeiten.
    Die der Telekinese, zum Beispiel.
    Er würde die Dolche mit reiner Gedankenkraft lenken und stehlen können. Wenn er wollte, sollten sie sich aus dem Schrein erheben und sich dorthin begeben…
    Seine Gedanken stockten. Etwas geschah mit den Waffen. Die Klingen blieben normal, nur innerhalb der Griffe tat sich etwas. Sie leuchteten plötzlich auf, strahlten regelrecht, und die schlierenartigen Gebilde in den Griffen gerieten in Bewegung. Spürten sie die Schwarze Magie? Alles lief darauf hinaus. Asmodis wußte, daß er sich beeilen mußte, sonst wurden ihm die Dolche noch gefährlich.
    Hoch hob er seine Arme. Die Fratze verzerrte sich noch stärker.
    Er strengte sich unwahrscheinlich an, konzentrierte alle Kräfte auf die Dolche, und es gelang ihm tatsächlich, sie zu beeinflussen.
    Allmählich verließen sie den samtenen Untergrund und schwebten in die Höhe.
    Asmodis trat zwei Schritte zurück. Aus der Entfernung steuerte er die Waffen. Es gelang ihm tatsächlich, sie so zu beeinflussen, wie er es wollte.
    Der Reihe nach jagten die Dolche der Decke entgegen. Dort wischten sie hin und her, bildeten ein Zickzack-Muster, und die Griffe zogen ein Leuchten hinter sich her, als wären sie Kometenschweife.
    »Hinweg!«
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