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0300 - Sieben Dolche für den Teufel

0300 - Sieben Dolche für den Teufel

Titel: 0300 - Sieben Dolche für den Teufel
Autoren: Jason Dark
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Auch Bögen, die wie Brücken von einem Ende der Mauer zum anderen liefen. Und kleine Nischen, in denen etwas versteckt werden konnte. Außerdem eine Decke, die niemals ein gleichbleibendes Höhenniveau besaß.
    Einmal war sie höher, dann schwang sie wie der Körper eines gefährlichen Rochens in die Tiefe. Die Höhle konnte man als ein regelrechtes Kunstwerk bezeichnen, und sie war genau der richtige Aufbewahrungsort für die kostbaren Waffen.
    Die Nischen waren zum Großteil besetzt. Was sich in den dort stehenden Kisten und Kästen befand, war auch Lu Benhai unbekannt, aber er wußte, wo die sieben Dolche lagen.
    Dort ging er hin.
    Je mehr er sich der Stelle näherte, um so stärker zitterten seine Knie. Er suchte nach einer Möglichkeit, dieser schrecklichen Lage zu entkommen. Sosehr er seine Chancen auch abwog, er schaffte es nicht, einen Ausweg zu finden.
    Die Dolche befanden sich in einem Schrein, der reich verziert und aus kostbarem Ebenholz hergestellt und an den Seiten mit goldenen Beschlägen versehen war. Der Schrein konnte nur von oben geöffnet werden. Man mußte eine Klappe in die Höhe ziehen. Davor blieb Lu Benhai stehen. Der andere wartete einige Sekunden.
    »Dort liegen sie, nicht wahr?«
    »Ja, Sahib.«
    Lu Benhai unternahm einen letzten Versuch. »Sahib, ich tue alle, was du von mir verlangst, aber bitte nicht dieses eine. Laß uns gehen, ich werde dir dienen…«
    »Ich will überhaupt nicht, daß du alles für mich tust. Du sollst nur den Schrein öffnen.«
    »Sahib, ich…«
    Wieder war die Klaue da. Sie hieb in den Nacken des Inders und preßte den Hals so hart zusammen, das Lu keine Luft mehr bekam und ein dumpfes Röcheln über seine Lippen drang.
    Er wußte, daß er keine Möglichkeit mehr besaß und deutete durch ein Nicken sein Einverständnis an. Die Klaue ließ ihn los. Lu Benhai sackte nach vorn. Er stützte sich mit beiden Händen auf der Truhe ab, während der keuchende Atem über seine Lippen floß.
    Vor ihm schimmerte der Griff. Die Truhe oder der Schrein war nicht abgeschlossen, es mußten andere Sicherheiten eingebaut worden sein. Welche das genau waren, davon hatte Lu auch keine Ahnung.
    »Öffne!«
    »Ja, Sahib.«
    Mit zitternder Hand umfaßte Lu Benhai den Griff. Noch zögerte er, dann setzte er Kraft ein, seine Muskeln spannten sich, und der Deckel schwang langsam in die Höhe.
    Noch sah er nichts, der Spalt war nicht groß genug. Je weiter er den Deckel aufzog, um so heller wurde es im Innern des Schreins, denn dort glühte automatisch eine Lampe auf, so daß der Diener schon hineinschauen und etwas erkennen konnte.
    Er sah die Dolche.
    Sie waren außergewöhnlich und wunderschön. Helfer im Kampf gegen das Böse und mit normalen Messern nicht zu vergleichen.
    Die Klingen bestanden aus Metall. Schwarz wie die Nacht war es.
    Das absolute Dunkel, ohne eine Spur von Helligkeit.
    Anders die Griffe.
    In einem dunklen Rot schimmerten sie und bildeten einen besonderen Kontrast zu den Klingen. Ihr Inneres befand sich in Bewegung, denn dort verteilten sich schlierenartige Gebilde, über deren Herkunft und Funktion der Diener nichts wußte.
    Das alles nahm er innerhalb einer Sekunde wahr. Aber er sah noch mehr.
    Neben den Dolchen lag ihr Hüter.
    Ein grünes Etwas.
    Eine Schlange.
    Hochgiftig und aggressiv.
    Sie besaß den Auftrag, Unbefugte abzuwehren, denn sie gehorchte nur ihrem Meister Mandra Korab.
    Lu Benhai war es nicht.
    Die Schlange schnellte plötzlich in die Höhe. Lu wollte noch weg, doch seine Reaktion war einfach zu langsam. Der Schlange gelang es, ihre Zähne in die rechte Hand des Mannes zu hacken und das tödliche Gift zu verspritzen.
    Lu zuckte zurück, schleuderte den Arm in die Höhe und schrie gellend auf…
    ***
    Noch während der Schrei durch das Gewölbe klang, war Lu bewußt geworden, daß sein Leben nur noch Sekunden dauern würde.
    Die Schlange hatte es tatsächlich geschafft. Er konnte der tödlichen Dosis nicht mehr entgehen, kippte nach vorn und sah noch etwas innerhalb des Schreins.
    Es war das Schwert.
    Eine Waffe, mit der sich Lu wehren konnte, und sie lag waagerecht oberhalb der senkrecht liegenden Dolche.
    Lu Benhai wußte, daß er einen Fehler gemacht hatte. Er hatte das Vertrauen seines Herrn mißbraucht. Durch den Tod würde er dafür bestraft werden. Doch kurz vor seinem Ableben wollte er sich noch einmal rehabilitieren. Er umklammerte mit der linken Hand den Schwertgriff.
    Er riß die Waffe hervor, wirbelte herum und schrie auf, während er
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