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030 - Hexensabbat

030 - Hexensabbat

Titel: 030 - Hexensabbat
Autoren: Dämonenkiller
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gehorchst – oder du stirbst. Die Entscheidung liegt bei dir. Überlege es dir gut.«
    »Da gibt es nichts zu überlegen!« schrie Coco mit wutverzerrtem Gesicht. »Ich heirate dieses Scheusal nicht. Das ist mein letztes Wort.«
    Die Gestalt ihres Vaters verblaßte langsam. Seine Stimme kam jetzt aus weiter Ferne und klang seltsam verzerrt. »Erfülle meinen letzten Wunsch, Tochter!« bat er noch einmal, dann waren er und die anderen Spukgestalten verschwunden. Die Glaskugel schimmerte wieder grellweiß.
    Toth und Behemoth sahen Coco mit maskenhaften Gesichtern an.
    »Du hast deinen Vater gehört, Coco«, sagte Toth. »Und ich bin dazu bestimmt, daß sein letzter Wunsch in Erfüllung geht. Du kommst in meine Wohnung, und beim nächsten Vollmond feiern wir die Vermählung mit Graf Cyrano von Behemoth.«
    »Da irren Sie sich aber gewaltig, Toth. Ich werde Wien noch heute verlassen.«
    »Das ist nicht möglich. Ohne meine Zustimmung kannst du nicht entfliehen. Du kannst dich nicht aus dem Bann der magischen Kugel lösen.«
    »Das werden wir ja sehen«, sagte sie und sprang auf.
    Toth lächelte schwach.
    Coco drehte sich um und ging auf die Tür zu. Nach einigen Schritten wandte sie den Kopf. Die Glaskugel leuchtete nun giftgrün. Sie machte zwei weitere Schritte und glaubte, in einen Abgrund zu fallen. Rasch sprach sie einen Bannspruch, doch der Zauber wirkte nicht; das Gefühl, immer tiefer in den Boden zu sinken, verstärkte sich.
    »Es ist zwecklos, Coco. Du kannst dich nicht weiter als zwanzig Meter von der magischen Kugel entfernen. Trotz deiner teilweise wiedergewonnenen Fähigkeiten bist du zu schwach, die magischen Kräfte auszuschalten, die dich gefangenhalten.«
    Sie schrie einen Bannspruch und vollführte mit den Händen kreisende Bewegungen, doch nichts half; sie konnte sich nicht vom Platz bewegen.
    Toth legte eine Hand auf die Glaskugel. Er berührte kaum die Oberfläche. Coco bekam einen starken Schlag in den Rücken und wurde in die Richtung der Kugel geschleudert. Sie fiel auf die Seite und kam nur mühsam wieder hoch. Mit geballten Fäusten blieb sie vor Toth stehen.
    »So rasch gebe ich nicht auf«, sagte sie. »Ich werde nichts unversucht lassen, um aus dem magischen Kreis auszubrechen.«
    »Ich habe nichts anderes erwartet. Aber es wird dir nicht gelingen. Hüte dich davor, die Kugel zu berühren! Das würde dir schlecht bekommen.«
    »Laß uns gehen«, sagte Behemoth, der Coco nicht aus den Augen gelassen hatte und sich an ihren aufregenden Formen weidete.
    Erst jetzt wurde Coco bewußt, daß sie immer noch nackt war. »Starr mich nicht so unverschämt an, Cyrano!« fauchte sie.
    »Ich freue mich auf unsere Vermählung«, sagte der Graf grinsend. »Ich hatte schon immer ein Auge auf dich geworfen.«
    »Das weiß ich«, sagte Coco kalt. »Für einen Patenonkel warst du schon immer reichlich unverschämt. Aber ich werde dir nicht die Freude machen und deine Gefährtin werden. Da lasse ich mich lieber töten.«
    »Du hast vier Wochen, um es dir zu überlegen. Zeit genug, deine Meinung zu ändern.«
    »Genug der Schwätzerei«, sagte Toth. »Laßt uns gehen!«
    Coco blieb keine andere Wahl; sie mußte sich fügen.
    Toth brachte ihren Koffer, und sie kleidete sich an. Schweigend verließen sie das Haus. Als sie die Straße betraten, lief Coco los. Doch sie kam nicht weit; die Kraft der Kugel riß sie zu Boden.
    Toth berührte die Kugel und flüsterte etwas. Coco spürte einen Druck gegen die Schläfe, dann explodierten feurige Sterne vor ihren Augen. Sie brach bewußtlos zusammen.
    Sie wußte nicht, wieviel Zeit vergangen war, als sie wieder erwachte. Sie lag in einem großen Bett, das in einem riesigen Zimmer stand. Langsam setzte sie sich auf und griff sich an die Stirn; sie hatte hämmernde Kopfschmerzen. Nach einer Weile schlug sie die Bettdecke zurück und stand auf. Sie trug eines ihrer Nachthemden. Ihre Kleider lagen über einem Stuhl, und der Koffer stand auf einem kleinen Tischchen. Sie blickte sich im Zimmer um. Es war fensterlos. Eine Wand wurde von einem Bücherregal bedeckt, in das auch ein Musikschrank mit einem Farbfernseher eingebaut war. Vor dem Regal stand ein niedriges Tischchen, daneben ein bequemer Fernsehstuhl. Die gegenüberliegende Wand war bis auf einige Bilder leer. Auf dem Nachtkästchen neben dem Bett stand die magische Kugel.
    Coco setzte sich aufs Bett und griff nach den Zigaretten, die neben der Kugel lagen. Sie zündete eine an, legte sich aufs Bett und rauchte
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