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030 - Hexensabbat

030 - Hexensabbat

Titel: 030 - Hexensabbat
Autoren: Dämonenkiller
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hatte ihre Familie Schwarze Messen abgehalten und unheimliche Beschwörungen vorgenommen.
    »Bleib stehen, Coco!« sagte die Stimme, die auf einmal wie das Rascheln von Papier klang.
    Coco kannte diese Stimme, doch ihr Gehirn war noch immer wie gelähmt; sie konnte keinen klaren Gedanken fassen. Leise Schritte kamen näher, und eine welke Hand legte sich auf ihre Schultern. Coco zuckte zusammen.
    »Komm mit!«
    Coco konnte nichts sehen. Undurchdringliche Dunkelheit umgab sie. Die Hand verkrallte sich in ihrer Schulter und drückte sie vorwärts. Sie bewegte sich vorsichtig.
    »Stehenbleiben!«
    Coco folgte wieder. Sie hörte das Scharren eines Stuhls, der gegen ihre Kniekehlen gedrückt wurde.
    »Setz dich, Coco!«
    Sie nahm Platz und legte die Hände auf die Schenkel.
    »Es ist gut, daß du seinem Ruf gefolgt bist.«
    Coco runzelte die Stirn. Der Schleier über ihren Gedanken war verflogen. »Sie sind – Skarabäus Toth«, sagte sie stockend.
    »Richtig«, bestätigte Toth.
    »Was hat das alles zu bedeuten?«
    »Kannst du es dir nicht denken, Coco?«
    »Nein. Wer hat mich gerufen?«
    »Das hat dich vorerst nicht zu interessieren«, schaltete sich eine zweite Stimme ein.
    Coco richtete sich überrascht auf. Auch diese Stimme kannte sie nur zu gut.
    »Graf Cyrano von Behemoth«, sagte sie fast unhörbar.
    »Erraten«, krächzte der Graf.
    Unwillkürlich schauderte sie. Behemoth war ihr Onkel, und sie war auf seiner Burg zur Hexe ausgebildet worden. Wie lange lagen diese Ereignisse jetzt bereits zurück? »Was haben Sie mit mir vor?«
    »Das wirst du in wenigen Minuten erfahren«, sagte Skarabäus Toth. »Jetzt schweige und bewege dich nicht!«
    Ein sanftes Summen erfüllte den Raum, der plötzlich in grelles Licht getaucht wurde. Coco schloß geblendet die Augen. Nach einigen Sekunden hob sie langsam die Lider. Sie saß vor einem niedrigen, runden Tisch mit einer schwarzen Marmorplatte, auf dem eine kürbisgroße Glaskugel stand, die das grelle Licht ausstrahlte: Genau ihr gegenüber sah sie zwei dunkle Gestalten, die in schwarze Umhänge mit spitzen Kapuzen gehüllt waren. Der Keller war mit schwarzem Samt ausgeschlagen. In einer Ecke stand eine Bronzestatue auf einem Sockel, die den Teufel darstellte. Auf die Wände und den Boden waren magische Zeichen gemalt worden.
    »Wir sind zusammengekommen, um den letzten Willen Michael Zamis' zu erfüllen«, sagte Toth.
    Coco hob überrascht den Kopf. Michael Zamis war ihr Vater gewesen, der sie aus der Schwarzen Familie verstoßen hatte, nachdem sie sich in Dorian Hunter verliebt hatte und seine Gefährtin geworden war.
    »Du bist das letzte Mitglied der Familie Zamis in Wien«, sprach Toth weiter. »Du bist die Alleinerbin des Vermögens der Familie, Coco. Dein Vater hat sich gegen den herrschenden Herrn der Finsternis gestellt und seinen Verrat mit dem Leben bezahlt. Doch Asmodi erfüllte ihm seinen letzten Wunsch. Er gestattete deinem Vater, ein Schwarzes Testament aufzusetzen. Und heute wird er es bekanntgeben.«
    Cocos Lippen bebten. Sie wußte nur zu genau, was ein Schwarzes Testament war. Damit konnte der Verstorbene mittels Schwarzer Magie seinen letzten Willen durchsetzen; und es war üblich, daß der Verstorbene seinen letzten Wunsch persönlich bekanntgab. Dazu war eine Geisterbeschwörung notwendig.
    Sie blickte sich im Keller um und studierte die magischen Zeichen. Toth hatte alles vorbereitet. Er hatte auch, als es noch dunkel gewesen war, einen magischen Kreis um sie gezogen. Sie wußte, was das zu bedeuten hatte: Sie sollte als Medium dienen.
    Toth hob beide Arme, und das Leuchten der Glaskugel wurde schwächer. Der Keller war nun in mattes Licht getaucht, und die magischen Zeichen an den Wänden glühten blutrot. Toth kam einen Schritt näher und schlug die Kapuze zurück. Er war ein hochgewachsener Mann, der wie der wandelnde Tod aussah. Seine Haut war runzelig, gelb und wirkte wie mumifiziert. Er beugte sich vor und konzentrierte sich ganz auf die Glaskugel. Seine bleichen Lippen formten unhörbare Worte.
    Coco wollte aufstehen, doch eine unsichtbare Kraft drückte sie auf den Stuhl zurück; sie versuchte etwas zu sagen, doch kein Laut kam über ihre Lippen.
    Von der Glaskugel schienen Strahlen auszugehen, die nach ihr greifen wollten. Plötzlich fühlte Coco sich unglaublich müde. Sie spürte ein Ziehen in den Gliedern. Alles verschwamm vor ihren Augen. Toths Gesicht sah sie wie durch einen Nebel hindurch.
    Dann trat Cyrano von Behemoth neben Toth. Auch
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