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030 - Die zweite Realität

030 - Die zweite Realität

Titel: 030 - Die zweite Realität
Autoren: Michael J. Parrish
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überwacht und manipuliert worden. Auch wenn er den Mord, der ihm angehängt werden sollte, nicht begangen hatte - es hätte durchaus so weit kommen können!
    Als er vor Wochen zum ersten Mal seit undenklich langer Zeit seinen Fuß wieder auf den amerikanischen Kontinent gesetzt hatte, hatte er tief in seinem Inneren das Gefühl verspürt, nach Hause zu kommen. Dann, als er auf die neue Regierung getroffen war, hatte er Hoffnung geschöpft, dass alles wieder gut werden, dass sich ein neues Amerika aus der Asche der Zerstörung erheben würde. Diese Hoffnung hatte einen herben Rückschlag erlitten. Eine Frage aber war noch ungeklärt.
    »Dann entstammte also alles, was ich erlebte, ausschließlich meiner Erinnerung?«, hakte Matthew nach.
    »Fast alles«, gab Crow Auskunft. »Dr. Sirwig war der einzige von uns erschaffene Charakter, sozusagen das Interface zu unserer realen Welt. Ansonsten war alles, was Ihnen in der virtuellen Realität begegnet ist, ein Teil Ihrer selbst. Ein Teil Ihrer Persönlichkeit. Ein Teil Ihrer Vergangenheit.«
    Matt hatte die Frage nicht ohne Grund gestellt. Er dachte an »Mad Mike«.
    Sein geheimnisvoller Helfer, der vorgegeben hatte, einer ominösen Widerstandsbewegung anzugehören, war definitiv nicht seiner eigenen Fantasie entsprungen. Matt hatte Crow gegenüber nichts von Mike gesagt, und auch der Sicherheitschef hatte den Namen nicht erwähnt.
    Was also steckte hinter diesem Charakter? War er tatsächlich ein Piratenprogramm gewesen, wie er behauptet hatte?
    Dann musste auch die Widerstandsgruppe existieren. Matt würde der Sache nachgehen. Ihm war aber klar, dass er sich vorerst fügen musste. Er konnte nicht mehr ändern, was geschehen war, musste es hinnehmen. So enttäuscht er auch war und so sehr sich alles in ihm empörte gegen das, was ihm angetan worden war. Andererseits durfte er aber auch nicht vorschnell urteilen.
    Den Weltrat, die neue Regierung der Vereinigten Staaten jetzt schon zu verdammen, wäre engstirnig gewesen.
    Er musste mehr über Präsident Victor Hymes' Pläne in Erfahrung bringen und dann erst sein Urteil fällen. Nach all den Wirrnissen, die hinter ihm lagen, wollte er daran glauben, dass alles wieder in Ordnung kommen würde.
    Nun, da er endlich wieder Gewissheit darüber hatte, wer er war und wo er war.
    Dennoch blieben viele Fragen offen. Die Zeit würde die Antworten bringen…
    ENDE
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