Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
030 - Die Teufelshexe

030 - Die Teufelshexe

Titel: 030 - Die Teufelshexe
Autoren: Rebecca LaRoche
Vom Netzwerk:
den schmalen Goldring. Und darüber am Ringfinger war eine schlecht verheilte Narbe. Rudolf hatte sich kürzlich beim Holzschnitzen geschnitten.
    Elsa Robeli sank am Bettende zusammen. Sie war halb bewußtlos.
    Dann hörte sie das Telefon auf dem Korridor schrillen.
    »Omi...«, hörte sie Ricky rufen.
    Elsa Robeli lief hinaus und nahm den Hörer ab.
    »Robeli.«
    Eine heisere Frauenstimme war am Apparat.
    »Warst du schon bei der Polizei?« hörte sie die Frau fragen. »Du hast doch schon im Bett nachgeschaut? Du mußt dich beeilen. Je frischer die Spuren sind, um so besser für die Nachforschungen.«
    Ein grausiges Gelächter drang an Elsa Robelis Ohr.
    Frau Robeli warf den Hörer auf die Gabel. Wimmernd preßte sie sich gegen die kalte Wand des Korridors.
    An unserem Ehering habe ich Rudolf erkannt. Es ist sein Arm, dachte sie.
    Erst jetzt nahm sie den Höret wieder ab und wählte die Nummer der Polizei.
    ***
    Die beiden jungen Elevinnen Kitty Dobson und Martha Flanders mußten, so wollte es Polizeirat Hasso Stanzig, in alle Abteilungen des Präsidiums ’reinriechen, um sich ein Bild von ihrer künftigen Arbeit als Kriminalbeamtinnen zu machen. Sie hatten beide die Polizeischule mit guten Noten absolviert und sollten nun in die Praxis eingeführt werden.
    Kriminalrat Baltram fluchte, als man ihm die Elevinnen zum Anlernen anvertraute.
    »Ihr seid zwar zwei flotte Bienen«, grunzte er, »aber während der Dienstzeit interessiere ich mich nicht für so was. Ihr werdet mich nur in meiner Arbeit stören.«
    »Sie können uns ganz selbständig einen Fall übertragen«, behauptete die temperamentvolle dunkelhaarige Kitty Dobson und klimperte mit den Augendeckeln.
    »Sie werden staunen, Herr Kriminalrat«, erklärte die blonde, sehr schlanke und ungemein sportlich wirkende Martha Flanders kühl. »Wir haben nämlich in der Polizeischule höllisch aufgepaßt.«
    »Alles Theorie«, bellte Kriminalrat Baltram.
    Da erreichte ihn ein Anruf über den Hausapparat.
    Als er den Hörer wieder auflegte, grinste er.
    »Dann zeigt mal, was ihr könnt«, meinte er salbungsvoll. »Soeben kam der Anruf einer gewissen Elsa Robeli. Sie war kaum zu verstehen. Irgend etwas hat sie sehr aufgeregt. Sie redete von einem blutigen Bett, von ihrem Mann, von einem Arm und einem Ehering.«
    »Adresse?« wollte Kitty mit knapper Beamtenstimme wissen.
    »Flachsbohnenweg 4.« Der Kriminalrat fand die Idee, die beiden Mädchen zu Erkundigungen wegzuschicken, grandios. »Und ich bitte mir aus, daß ihr gründlich vorgeht. Jede Einzelheit ist wichtig. Hinterher wünsche ich einen detaillierten, lückenlosen Bericht.«
    »Sie werden mit uns zufrieden sein, Herr Kriminalrat«, versprach Martha. »Keine Sorge. Wir sind in zwei Stunden wieder zurück und werden Ihnen berichten.«
    »Ich nehme grundsätzlich nur schriftliche Berichte meiner Untergebenen entgegen!« bellte Kriminalrat Baltram. »Und beeilt euch nicht so. Vor morgen früh will ich euch hier nicht wieder sehen. Ende. Haut ab.«
    Martha und Kitty warfen sich einen Blick zu und schritten hinaus.
    »Uff«, sagte Kitty, »der alte Griesgram hat heute sicher schlecht gefrühstückt. Komm, wir fahren jetzt auf dem schnellsten Weg zum Flachsbohnenweg. Du, unser erster Fall! Das muß gefeiert werden!«
    »Heute abend kauf’ ich eine Flasche billigen Tiroler Wein«, versprach Martha.
    Minuten später saßen sie in dem uralten Vehikel von Kitty.
    »Ich kann es kaum erwarten«, sagte Martha. »Was hat der Alte gesagt? Elsa Robeli hat etwas von einem blutigen Bett und einem Arm gesagt?«
    »Und von ihrem Mann und einem Ehering!« fiel ihr Kitti ins Wort. »Martha, es wird sich um eine Eifersuchtstragödie handeln. Sei bloß nicht enttäuscht.«
    ***
    »Kommen Sie ’rein«, sagte Ricky. »Oma hat Opas Schlafzimmer abgesperrt und sich hingelegt. Sie weint.«
    »Warum weint sie?« fragte Martha.
    »Wegen... Es liegt was in Opas Bett.«
    »Was?«
    Kitty und Martha warfen sich einen raschen Blick zu.
    »Was Blutiges. Eine Hand.«
    »Eine Hand?« wiederholte Kitty.
    »Wo ist deine Oma? Führ uns zu ihr, ja?«
    Ricky nickte hochmütig und ging vor ihnen her zu einer Tür. »Omi, hier sind zwei Frauen von der Polizei!« kreischte er.
    Kitty und Martha warteten. Der Kleine schlüpfte durch die Tür. Man hörte ihn mit einer anderen Person flüstern.
    »Es würde mich nicht wundern, Martha«, raunte Kitty der Kollegin zu, »wenn diese Elsa Robeli ihren Mann umgebracht hätte. Aus Eifersucht natürlich.«
    »Fälle
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher