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Zaertliche Eroberung im Herrenhaus

Zaertliche Eroberung im Herrenhaus

Titel: Zaertliche Eroberung im Herrenhaus
Autoren: Maggie Cox
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1. KAPITEL
    Jarrett folgte vorsichtig dem dunkelbraunen Labrador die steile, grasbewachsene Böschung hinunter Richtung Bach. Normalerweise stürmte der Hund immer begeistert auf das Gewässer zu. Doch dieses Mal stockte er plötzlich, und Jarrett blickte überrascht auf: Eine sehr schlanke junge Frau in Jeans und einer kakifarbenen Outdoor-Jacke kniete in einiger Entfernung vor ihnen am Boden und war offensichtlich gerade dabei, etwas zu fotografieren. Gehörte sie vielleicht zu den Gärtnern und Botanikern, die gelegentlich in diese Gegend kamen, um seltene Pflanzen zu dokumentieren?
    Es war ein schöner Frühlingstag. Jarrett hatte gerade einen Vertrag über den Kauf eines erstklassigen Grundstücks abgeschlossen und war bester Laune. „Hallo!“, rief er beim Näherkommen.
    Als die Frau sich ihm zuwandte, blieb er wie angewurzelt stehen – völlig überwältigt von ihrer Schönheit. Sein Herz begann heftig zu schlagen, als wäre er gerade die Böschung hinuntergesprintet. Noch nie hatte er jemanden mit so unglaublichen hellgrünen Augen gesehen. Und das seidige kastanienbraune Haar hob die außergewöhnliche Farbe noch hervor. „Ein herrlicher Tag, nicht wahr?“, fragte er lächelnd.
    „Charlie! Komm sofort her!“, rief sie.
    Jarrett hatte das Kind gar nicht gesehen, das nun herbeigerannt kam und sich so ungestüm gegen sie warf, dass es sie fast umstieß. Ob die junge Frau die Mutter des Jungen war? Eigentlich wirkte sie dafür zu jung. Wahrscheinlich befand sie sich nur auf der Durchreise, doch Jarrett musste unbedingt wissen, wer sie war.
    „Entschuldigung, ich wollte Sie nicht erschrecken“, sagte er und reichte ihr die Hand. „Ich heiße Jarrett Gaskill und wohne auf der anderen Seite der Anhöhe.“
    Wenn er erwartet hatte, dass die unbekannte Schöne sich ebenfalls vorstellte, so wurde er enttäuscht. Sie machte auch keinerlei Anstalten, ihm die Hand zu schütteln. Stattdessen legte sie ihre Kamera ab, setzte sich aufs Gras und streichelte dem kleinen Jungen den Rücken, als wollte sie ihm versichern, dass alles in Ordnung war. Von dem Kleinen waren nur die dunklen Locken zu sehen, denn er barg das Gesicht an ihrem Hals, als wollte er sich verstecken.
    „Mir ist bewusst, dass es vielleicht nicht danach aussieht, aber ich fotografiere hier nicht zum Spaß. Ich arbeite.“
    In ihren faszinierenden grünen Augen blitzte es, doch nun war Jarrett wie gebannt von ihrer leicht heiseren Stimme, die entschlossen und auch warnend klang. Nahm sie ihn etwa als Bedrohung für sich oder ihr Kind wahr?
    Bei diesem Gedanken wich er unwillkürlich einige Schritte zurück und ließ die Hand sinken. Der Labrador seiner Schwester Beth, auf den er aufpasste, drückte ihm sanft die Schnauze gegen die Hand und leckte sie ab. Das Tier war wie immer übermütig durchs Wasser getollt und nun völlig durchnässt.
    „Schon gut, alter Junge“, sagte Jarrett zu ihm. „Wir gehen gleich weiter.“
    „Wollten Sie sonst noch etwas?“ Der Frau schien es nicht zu gefallen, dass er in Erwägung zog, auch nur eine Sekunde länger zu bleiben.
    Das Gefühl, zurückgewiesen zu werden, mochte Jarrett nicht, doch er verdrängte es und sah der Unbekannten direkt in die Augen. „Nein, ich habe mir hier einfach nur die Zeit vertrieben“, antwortete er ein wenig spöttisch. „Ich habe keine bösen Absichten.“
    „Bitte nehmen Sie es nicht persönlich. Wenn ich arbeite, muss ich mich einfach voll und ganz auf mein Motiv konzentrieren. Lasse ich mich ablenken, werden die Fotos nichts.“
    „Dann will ich Sie nicht länger stören. Noch einen schönen Tag.“
    „Ihnen auch.“
    „Komm, Dylan, wir gehen“, forderte Jarrett den Labrador auf.
    In diesem Moment wandte der kleine Junge den Kopf und warf dem Hund einen sehnsüchtigen Blick zu. Auch er hatte ein außergewöhnliches Äußeres, doch seine Augen mit den langen Wimpern waren dunkelbraun, nicht hellgrün wie die der Frau. Zu gern hätte Jarrett gewusst, ob sie wirklich seine Mutter war – und ob sie aus einem der Dörfer in der Nähe stammte. Wegen seiner Arbeit war er nicht viel zu Hause, glaubte jedoch zu wissen, dass sie nicht aus der Gegend kam. Sonst hätte er sicher von ihr gehört.
    Jarrett wusste, dass er trotz seiner Neugier lieber gehen sollte. Als er sich umwandte, erschien ihm der herrliche Tag plötzlich weniger strahlend. Sogar der Gedanke an den erfolgreichen Geschäftsabschluss konnte ihn nicht mehr aufmuntern, nachdem die grünäugige Schönheit seinem Ego
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