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03 - Saison der Eifersucht

03 - Saison der Eifersucht

Titel: 03 - Saison der Eifersucht
Autoren: Marion Chesney
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nicht befürchten, dass ich Ihnen meine unwillkommenen Aufmerksamkeiten
wieder aufdränge. Sie sind die Ehrlichkeit und Reinheit in Person, und Sie sind
zu gut, um sich an Männer wie mich zu binden.«
    »Sie tun sich
unrecht, Sir«, sagte Harriet.
    »Es sind Sie, und
nur Sie, die mir das Gefühl gibt, ein besessenes Monster zu sein.«
    »Ich halte Sie
nicht für ein Monster«, sagte Harriet leise. Sie hatte Mitleid, und zugleich
fühlte sie ein heißes Verlangen. Sie stellte sich auf die Zehenspitzen, um ihm
einen Kuß auf die Wange zu geben. Er drehte überrascht den Kopf, und der Kuss
landete geradewegs auf seinem Mund. Er versuchte verzweifelt, sich zu beherrschen,
aber seine Arme umschlangen sie wie stählerne Bänder, und er presste seinen
Mund fest auf ihre Lippen. Er küsste sie verzweifelt und zog ihren weichen,
nachgiebigen Körper an sich. Seine Leidenschaft riss ihn fort, und er merkte
gar nicht, dass sich die bisher keuschen Lippen unter seinen Küssen öffneten
und ihr Körper vor heftiger Erregung zitterte.
    Mit einem
plötzlichen Aufschrei löste er sich von ihr. »Vergeben Sie mir!« rief er und
eilte auf die Tür zu.
    »Huntingdon!«
schrie Harriet und packte ihn am Ärmel. »Sie können mich nicht einfach so
verlassen. Küssen Sie mich noch einmal.«
    Er nahm sie i n die
Arme. Sie schloss die Augen, als seine Lippen zärtlich ihr Gesicht liebkosten
und seine Hand sich um ihre Brust schloss.
    »Harriet!« Miss
Spencer sprang auf. »Ich habe Harriet schreien hören.«
    »Es war jemand auf
der Straße, meine Angebetete«, sagte Rainbird.
    Miss Spencer stand
da und starrte ihn mit offenem Mund an. Sie fragte sich, ob sie das Kosewort
gehört oder es sich nur eingebildet hatte. Rainbird schickte ein Stoßgebet zum
Gott der Liebe empor, ihm Mut zu verleihen. Alles, was er brauchte, war die
Kraft, die nächste halbe Stunde durchzustehen. Bis dahin würde das Paar oben
bestimmt zu irgendeiner Lösung gekommen sein.
    »Ich bin ein
einfacher Diener, Miss Spencer. Ich bin verheiratet«, log Rainbird. »Meine arme
Frau lebt auf dem Land, und obwohl ich sie nicht liebe, kann ich sie nicht
verlassen.«
    »Aber Diener können
doch nicht heiraten«, sagte Miss Spencer.
    »Ich habe sehr jung
geheiratet, bevor ich eine Stellung annahm«, fuhr Rainbird fort. »Ich wußte,
dass Sie bald weggehen und... und... ich wollte ein bisschen mit Ihnen
zusammensein. Wenn Sie meine Anmaßung abstößt, dann verlassen Sie mich bitte.«
    »Oh, Rainbird.«
Miss Spencer seufzte und ging mit ausgestreckten Armen auf ihn zu. »Wie könnte
ich Sie jetzt verlassen?«
    »Ich kann dich nie
mehr verlassen, Harriet«, sagte der Marquis. »Ich will dich nicht mit meiner
heftigen Liebe erschrecken, aber du musst mich heiraten.«
    Harriet verbarg ihr
Gesicht an seiner Brust und sagte schüchtern: »Oh, Huntingdon, die Stärke
meiner Gefühle für dich erschreckt mich!«
    Der vor Liebe
trunkene Marquis küsste sie wieder und wieder und wieder. Sie sanken zu Boden,
ohne die Lippen voneinander zu lösen. Dann stützte sich der Marquis auf einen
Ellenbogen und schaute seine Geliebte- voller Zuneigung an. In diesem
Moment spürte Harriet eine sanfte Brise vom Fenster her über ihre entblößte
Brust wehen.
    »Wir sind völlig
verrückt«, sagte sie, sich aufsetzend und ihr Kleid wieder über die Schultern
ziehend. »Josephine wird jeden Moment hereinkommen.«
    »Werden wir bald
heiraten?« fragte er.
    »Ja«, sagte
Harriet. »Ganz bald.«
    Er stand auf und
zog sie zu sich herauf. Dann half er ihr zärtlich, ihr zerzaustes Haar in
Ordnung zu bringen.
    »Dann werden wir
uns bis dahin anständig benehmen«, sagte er. Er lauschte ins Haus hinein, weil
es so ungewöhnlich still war, dann lachte er. »Ich weiß, wer den Brief
geschrieben hat, mein Liebling. Du hast die besten Diener der Welt.«
    »Vielleicht
Josephine - Miss Spencer ...?«
    »Nein, sie hält von
Männern wie mir nichts, und sie würde von dir auch nichts halten, mein Engel,
wenn sie dich so in meinen Armen sähe.«

    Die guten Geister aus der Clarges Street
saßen im Green Park unter dem Sternenhimmel und fragten sich, wie Rainbird
zurechtkam und ob ihr Plan geklappt hatte. Beauty lag schnarchend mit dem Kopf
in Lizzies Schoß.
    »Es war eine
wunderbare Saison«, sagte Lizzie sanft. »Ich fühle mich wie ein anderer Mensch.
Man fühlt sich anders, wenn man gebildet ist. Ich kann jetzt fast die ganze
Zeitung lesen.«
    »Du wirst weggehen
und uns verlassen«, sagte Joseph. »Und wen
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