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03 - Saison der Eifersucht

03 - Saison der Eifersucht

Titel: 03 - Saison der Eifersucht
Autoren: Marion Chesney
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kümmert das? Mich jedenfalls nicht.«
    Lizzie lächelte ein
bisschen, lehnte sich nach vorn und legte ihre Hand auf Josephs Arm. Er
bedeckte ihre Hand mit seiner und blickte zu den Sternen hinauf. Sein Gesicht
war grimmig, aber er ließ ihre Hand nicht los.
    »Meint ihr, wir
werden je frei sein?« seufzte Alice. »Ich und Jenny, wir hatten so nette
Burschen, die sich für uns in Brighton interessierten. Aber sie waren Soldaten
ohne Geld, wie sollten sie uns denn ernähren? Nicht, dass sie überhaupt von
Heiraten gesprochen haben. Trotzdem, es wäre doch was, mit einem hübschen Kerl
ausgehen zu können, meinst du nicht, Jenny?«
    »Hm, eine von euch
kann ja mich heiraten, wenn wir unser Gasthaus kriegen«, sagte Angus MacGregor.
Darauf brachen sie alle in schallendes Gelächter aus, vor allem als Angus
sagte, er sei mit jeder von ihnen zufrieden.
    »Mr. Rainbird sagt,
noch so eine Saison wie diese, und wir sind auf dem besten Weg, unser Wirtshaus
aufzumachen«, sagte Dave. »Wie wollen wir es nennen?«
    Sie diskutierten
ihr Lieblingsthema - nämlich den Namen für das Gasthaus -, während
sich in Nummer 67 Rainbird mannhaft mühte, Miss Spencer zu beschäftigen, und
der Marquis of Huntingdon versuchte, sich einzureden, dass er nach noch einem
Kuß... und noch einem... und noch einem gehen konnte.

    Am Ende der Saison war Miss Spencer die
erste, die Abschied nahm. Harriet reiste mit dem Marquis am selben Tag zu einer
späteren Stunde, um die Eltern des Marquis, den Duke und die Duchess of
Parveter, zu besuchen.
    Harriet und die
Diener standen auf den Eingangsstufen, um Miss Spencer nachzuwinken.
    Miss Spencer
umarmte Harriet, dann gab sie den Dienern einen männlich festen Händedruck, und
zuletzt wandte sie sich an den Butler.
    »Leben, Sie wohl,
Rainbird«, sagte sie. Ihre Augen hatten einen warmen Glanz, und ihr gegerbtes
Gesicht wurde ganz weich, als sie ihn anschaute. »Vielen Dank... oh, vielen
Dank für alles.«
    Rainbird schaute
sie an, rückte ein wenig von den anderen Dienern ab, und zu ihrer Überraschung
sah Harriet ihn mit einem Auge zwinkern.
    Am Nachmittag war
es Harriet, die Abschied nehmen musste. Sie hatte Lizzie mitnehmen wollen und
ihr die Stellung einer Zofe versprochen, aber Lizzie hatte unter vielen Tränen
abgelehnt. Sie wußte, dass die anderen zusammenbleiben würden, und sie wollte
bei ihnen sein, wenn sie es alle schafften, frei zu sein.
    Sie waren
geschmeichelt und erfreut, als sie nicht nur einen Beutel mit Goldstücken,
sondern auch einen herzlichen Händedruck empfingen. Sie halfen Harriet und
Beauty, der die Fetzen des Seidenbands zerkaute, das ihm Harriet um den Hals
gebunden und das er sofort zerrissen hatte, in die Kutsche. Der Marquis stand
mit einem Fuß auf den Stufen und schaute die aufgereihten Diener an. Seine
Augen wanderten von einem zum anderen, bis sie schließlich an Mrs. Middleton
hängenblieben.
    »Ein
ausgezeichneter Brief, Mrs. Middleton«, sagte er. »Sie haben bestimmt Ihr Herz
hineingelegt.«
    Mrs.. Middleton
ließ ein erstaunlich mädchenhaftes Kichern hören und verbarg ihr Gesicht in den
Händen.
    Die Kutsche bog in
den Piccadilly ein. Sie winkten, bis sie vollends verschwunden war, und gingen
dann langsam ins Haus zurück. Sie fühlten sich verlassen und niedergeschlagen.
jetzt hieß es, Betten lüften und Schonbezüge auspacken und die Möbel abdecken.
    Und dann würden sie
ein Stoßgebet zum Himmel schicken, wie sie es am Ende jeder Saison taten:
    »Hab Dank, Herr,
für den Mieter dieser Saison. Bitte, schicke uns auch einen für die nächste.«

    - ENDE -
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