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03 - Keiner wie Wir

03 - Keiner wie Wir

Titel: 03 - Keiner wie Wir
Autoren: Kera Jung
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beliebig austauschen kann, wenn der, den man in Wahrheit will, sich standhaft weigert, die ihm vorgegebene Rolle anzunehmen.
    Um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, beschließt Daniel auch noch, in den letzten Wochen vor Beendigung des Studiums, sein Nomadendasein aufzugeben und eine feste Beziehung mit Jane, Tinas ärgster Widersacherin, zu beginnen.
    Selbstverständlich lebt er diese größtenteils im gemeinsamen Appartement aus.
    Als frischgebackener Doktorand wird er für ein Jahr nach Afrika gehen, um bei den Ärzten ohne Grenzen seine praktische Ausbildung zu absolvieren. Und Tina beginnt ernsthaft, den Zeitpunkt seiner Abreise herbeizusehnen.
    Nicht, weil sie ihn loswerden will, sondern weil sie den Anblick des widerlich verliebten Pärchens nicht länger ertragen kann.
    * * *
    A m letzten Abend vor seiner Abreise ist alles bereit:
    Daniel hat Tina eine neue Mitbewohnerin vermittelt und auch in allen anderen Belangen dafür gesorgt, dass es ihr während seiner Abwesenheit an Nichts fehlen wird.
    Im Verlaufe der Abschlussparty in ihrem Stammlokal beendet er die kurze Episode mit Jane auf die ihm typische, emotionslose Weise, was die völlig überraschend sehr negativ aufnimmt.
    Eher um sich von seiner hysterischen Ex-Freundin abzulenken als aus jedem anderen Grund, landen Tina und Daniel auf der Tanzfläche. Das Mädchen ist seit Langem seine Adresse, wenn er ratlos ist und dringend eine Auszeit benötigt.
    Tinas Wunsch wird wahr.
    Bei einem brüderlichen Kuss fällt Daniel eher zufällig auf, dass er sich offenbar versehentlich in seine beste Freundin verliebt hat.
    Für diese Erkenntnis hätte er sich keinen schlechteren Zeitpunkt aussuchen können, doch das hält Daniel nicht davon ab, seine Gefühle in den ihnen verbliebenen Stunden auszuleben und Tina die aufregendste und sinnlichste Nacht ihres bisherigen Lebens zu bescheren.
    … allerdings hindert es ihn ebenfalls nicht daran, am nächsten Morgen abzureisen. Nur eine Änderung in seinen Plänen hat sich ergeben: Daniel verabschiedet sich für immer von Tina und hinterlässt nur eine gelbe Rose und einen Abschiedsbrief:

    Daniel ist davon überzeugt, nicht für diese ernsthafte Liebe bereit zu sein. Tina würde ihn einengen, ihn seiner Freiheit berauben, ihn binden. Eine für ihn grauenhafte, unzumutbare Vorstellung.
    Womit er das Mädchen am Boden zerstört und aller rosaroten Illusionen beraubt, zurücklässt.
    Weitaus verletzter, als es Daniel jemals vermutet oder auch nur annähernd beabsichtigt hat, erfährt Tina, dass ihr Vater in der vergangenen Nacht verstorben ist.
    In doppelter Hinsicht eine Hiobsbotschaft. Denn mit dem Verlust windet sie sich ab sofort in unerträglichen Selbstvorwürfen:
    Hätte sie nicht darauf bestanden, zu bleiben, bis Daniel fortgegangen ist, hätte sie sich ihm nicht hingegeben, allen Zweifeln, die tatsächlich mittlerweile bestanden zum Trotz, dann wäre es ihr vergönnt gewesen, ihren über alles geliebten Vater noch einmal zu sehen.
    Das kann sie sich nicht verzeihen.
    Und sie hasst sich dafür ebenso sehr, wie sie Daniel verachtet.
    * * *
    T ina kehrt Ithaka für immer den Rücken, um ihrer Mutter zur Seite zu stehen.
    Nachzulesen im zweiten Teil:

    Im Anschluss an ihr Studium an der nahen staatlichen Universität beginnt sie in L.A. ihre Karriere.
    Vera – ihre Mutter - hat inzwischen wieder geheiratet und Waterbury, Tinas Heimatstadt, verlassen, um zu ihrem neuen Ehemann nach Miami zu ziehen.
    Mit Talent, jeder Menge geschäftlichem Geschick und Kaltschnäuzigkeit gelingt es Tina in den folgenden Jahren, sich an die Spitze der Marketingbranche zu katapultieren.
    Dabei greift sie zu jedem erforderlichen Mittel und schlägt auch eine Nacht mit einem möglichen Auftraggeber nicht aus, wenn das ihre Erfolgschancen vergrößert.
    Zehn Jahre nachdem sie Ithaka verlassen hat, ist sie eine schlanke, durchgestylte, erfolgreiche Geschäftsfrau, die ihre Unabhängigkeit über alles stellt und nichts weniger im Sinn hat, als eine feste Beziehung, ein behagliches Heim oder gar die Gründung einer Familie.
    Ebenso verhält es sich mit dem Wunsch, sesshaft zu werden.
    Ihr Leben findet in Hotels und jenen Unternehmen statt, die sie mit ihren herausragenden Fähigkeiten berät.
    An Daniel verschwendet sie in all der Zeit keinen Gedanken. Sie hat ihn aus ihrem Gedächtnis eliminiert. Ihr Unterbewusstsein weigert sich, dieses Thema zu erörtern, wenngleich ihre Entscheidungen und die Art, wie ihr Leben sich entwickelt hat, restlos auf
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