Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
03 - Keiner wie Wir

03 - Keiner wie Wir

Titel: 03 - Keiner wie Wir
Autoren: Kera Jung
Vom Netzwerk:
Größe!
    Andrew droht soeben, auf ganzer Linie zu versagen – was ihn einigermaßen verunsichert, denn so etwas geschieht ihm nie! Doch dann vernimmt er ein seltsames, unbekanntes Geräusch. Nicht, dass es unangenehm wäre, ganz im Gegenteil: Es klingt sogar in höchstem Maße reizend.
    Versuchsweise sieht er auf und tatsächlich! Mit vorgehaltener Hand kichert sie. Das Mädchen lacht ihn tatsächlich aus!
    Dafür, dass seine Assistentin an ihrem ersten Arbeitstag auf seiner Couch sitzt und ihn auslacht, bleibt er bemerkenswert gelassen. Verlegen grinst er. »Was habe ich übersehen?«
    »Es ist der falsche Fuß!«
    Stirnrunzelnd betrachtet er den Schuh und seufzt. Ja, Norton, du Idiot!
    »Darf ich allein?«
    Ihr Blick ist flehend und Andrew plötzlich zu keiner sinnvollen Antwort fähig. In Wahrheit sind das nämlich überhaupt keine Augen, sondern Waffen! Riesige, grüne, glänzende, so unschuldig wirkende Mordwerkzeuge!
    In der nächsten Sekunde steht er, irgendein verborgener Instinkt hat sich plötzlich in ihm gemeldet.
    Eine Warnung.
    Dies ist nicht ... normal! Sie bringt Seiten in ihm zum Vorschein, die ihm bislang völlig unbekannt waren. Er vernachlässigt seine Arbeit, seine Aufgaben und Verpflichtungen. In ihrer Nähe vergisst er seine Stellung, was er, wer er ist .
    Oberste Regel. Lass unter keinen Umständen zu, dass dein Leben durcheinandergebracht wird!
    Dulde kein Chaos!
    Und diese Miss ich wirke so unschuldig, aber in Wahrheit bin ich gefährlicher als Nitroglyzerin, Kent ist soeben im Begriff, Andrew in ein tiefes Chaos zu stürzen.
    Distanz!
    Unwillkürlich weicht er einen weiteren Schritt zurück.
    Schon besser. Es ist, als habe diese unvorstellbare Anziehungskraft ein wenig nachgelassen. Dann holt er tief Luft. »Miss Kent?«
    Er kann sich über ihren unbefangenen Blick nicht freuen. »Geht es Ihnen besser?«
    »Ja, Sir.«
    »Möchten Sie einen Arzt aufsuchen?«
    »Nein, Sir.«
    »Dann empfehle ich Ihnen, an Ihre Arbeit zu gehen.«
    Sie nickt, versucht, ihre Verwirrung vor ihm zu verbergen. »Ja, Sir.«
    Als sie aufsteht, geht er noch einen Schritt zurück, hält sich von allem, was ihm gefährlich werden kann, tunlichst fern. Sie wirkt wie eine Sirene. Selbst jetzt scheint sie ihn zu rufen. Der Rock ist exakt auf Figur geschnitten. Und verdammt, die Frau hat Figur!
    Andrew gestattet sich keinen weiteren Blick zu ihr, als er sich hinter seinen Schreibtisch begibt. Denn hier genau ist sein Platz!
    Genau das! Goldig, dass dir das endlich aufgeht! Sieh zu, dass du sie endlich entfernst, Idiot!
    »Sir?«
    Er sieht auf, bevor er es verhindern kann und der DS lässt ein lautes Knurren vernehmen. »Ja?«
    »Wegen der Kleidung und dieser Schuhe ...« Sie senkt den Blick. »Ich werde Ihnen den Betrag sofort erstatten, wenn ich meinen ersten Scheck ...«
    Ist das ihre verdrehte Vorstellung von Humor? »Raus!«
    Ihr Kinn fliegt in die Höhe, und obwohl die Wangen augenblicklich jede Farbe verlieren, scheint sie fest entschlossen. »Nein, Sir! Ich möchte das jetzt bitte klären!« Und dann geschieht das, was das Fass zum Überlaufen bringt. Sie schließt die bereits geöffnete Tür und tritt an seinen Tisch. Hat er sie nicht soeben unmissverständlich aus seinem Büro gewiesen?
    »Raus!« Das kommt sehr leise.
    Miss Kent bleibt, wo sie ist. »Sir, ich muss wirklich darauf bestehen ...« Sie wird immer blasser, die Lippen beben, die Augen wirken entsetzt, doch sie weicht keinen Zentimeter zurück.
    Langsam erhebt er sich aus seinem Stuhl, der starre Blick verlässt sie nicht. »Raus!«
    »Sir, aber ich möchte das klären ...«
    Andrew tritt um den Tisch.
    »... ich kann das unmöglich ...«
    Als er mit drohendem Blick auf sie zugeht, läuft sie rückwärts. Die kleinen Hände sind erhoben, die offenen Handflächen zeigen in seine Richtung ...
    »... annehmen ...«
    Ihre Augen weiten sich vor Schreck ...
    »... das ist nicht meine Art ...«
    Mit nach vorn geneigtem Kopf treibt er sie zur Tür.
    »... Ich muss darauf bestehen, dass ...«
    Das Holz stoppt schließlich ihren Rückzug.
    »... ich … die … entstandenen ... Kosten ... zurückzahlen … darf ...« Die letzten Worte kommen als kaum vernehmliches Hauchen.
    Als ihre Handflächen seine Brust und ihre Nasenspitzen sich auch beinahe berühren, schluckt sie hörbar. Mit starrem Blick betrachtet er das Häufchen Elend, das sich für so stark hält. Gott, er ist so zornig und sie so unvorstellbar süß ...
    Riesige Augen, bebende Lippen, mit inzwischen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher