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0298 - Todesfalle Rummelplatz

0298 - Todesfalle Rummelplatz

Titel: 0298 - Todesfalle Rummelplatz
Autoren: Todesfalle Rummelplatz
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die Beine aus. Der eine trat mir dabei gegen das Schienbein, aber dass schien ihn nicht zu stören.
    Es waren Gestalten, die mir irgendwie bekannt vorkamen. Ich überlegte, konnte aber nicht darauf kommen, wo ich sie gesehen hatte. Sicherlich hatte ich ihre Fotos in einem Verbrecheralbum gesehen.
    Sie trugen brandneue Anzüge, farbenfreudige Schlipse und Stetson-Hüte. Die Gesichter unter diesen Hüten sahen aus wie Teigklumpen, in die man ein paar Löcher gedrückt hatte. Die gelbe Farbe war sicherlich auf langjährigen Aufenthalt in Zuchthäusern zurückzuführen.
    »Hallo, Johnny! Bring’uns ein paar Pullen Bier«, rief der eine dem Kellner zu.
    Der Angesprochene nickte und eilte davon.
    Dann flegelte sich mein Gegenüber mit aufgestütztem Ellbogen auf den Tisch und grinste mich an.
    »Meinst du nicht, dass es Zeit für kleine Kinder ist, nach Hause zu gehen? Mamy wartet schon mit der Milchflasche.«
    Ich hatte keine Lust, mich mit dieser Type einzulassen, blieb aber sitzen, um festzustellen, ob die bestellten Flaschen serviert wurden.
    Der Kerl, der mich angeredet hatte, gab seinem Kumpan einen Rippenstoß.
    »Sieh da, der kleine Junge will nicht nach Hause gehen. Was hältst du davon, Jim?«
    »Du hast ihm gesagt, dass er verschwinden soll, Joe. Wenn er nicht will, so müssen wir eben nachhelfen.«
    Nun gibt es ja in New York eine ganze Anzahl Leute, auf die ein G-man wie ein rotes Tuch wirkt, aber im Allgemeinen hüten sie sich, Krach mit uns anzufangen.
    Das ist schon manchem schlecht bekommen.
    Ich schob meinen Stuhl etwas zurück, um im Ernstfall schneller auf die Beine zu kommen.
    »Zum letzten Mal, hau ab.«
    Das galt natürlich mir.
    Aber ich stellte mich stocktaub.
    Jim stützte sich mit den Händen auf die Tischplatte und stand auf. Er knöpfte seine Jacke zu und kniff die Lider zusammen.
    Der Hieb, hinter dem die ganze Wucht seiner Zwei-Zentner-Figur lag, ging ins Leere.
    Ich war auf die Füße gesprungen und mit einer schnellen Bewegung ausgewichen.
    Der Schwung riss den Kerl nach vorn.
    Er stolperte über meinen Stuhl und krachte zu Boden.
    Das ging natürlich nicht ohne Lärm vor sich.
    Die Leute drehten uns die Gesichter zu, und in der Nähe blieben ein paar Neugierige stehen, die sich offenbar auf eine Prügelei freuten. Ich freute mich gar nicht, und ich hatte auch keine Lust, mich zü prügeln.
    Während der Gestürzte mit der Gewandtheit einer Katze hochschnellte, und auch sein Freund mit geballten Fäusten bedrohlich näherrückte, hatte ich die 38er herausgerissen. Das geschah keinen Augenblick zu früh.
    Jim drang auf mich ein wie ein Bulldozer.
    Ich schlug ihm den Pistolenlauf übers Nasenbein.
    Das setzte ihn vorläufig außer Gefecht.
    Seine Augen tränten, und er schrie wie am Spieß.
    Joe rammte ich die Rechte gegen den Magen. Der Getroffene stöhnte auf und ging dann zu Boden.
    Der Auftritt war natürlich nicht unbemerkt geblieben. Die meisten der Umsitzenden und Umstehenden beschränken sich aufs Zusehen, aber einige hatten nicht übel Lust, mitzumischen. Es war darum gerade der richte Augenblick für das Auftreten zweier Cops, die sich auf mich stürzen wollten. Erst als ich ihnen meinen FBI-Stern hinhielt, wurden sie vernünftig.
    ***
    Die Cops fragten mich, ob ich Anzeige gegen die beiden erstatten wolle.
    Ich verneinte.
    Sie hatten das bekommen, was sie mir zugedacht hatten, und würden sich vielleicht, in Zukunft hüten, Krawall anzufangen.
    Zehn Minuten nach eins machte ich mich auf die Beine, und erst in diesem Augenblick fiel mir das merkwürdige Verhalten des Kellners ein, der sich unter einem Vorwand geweigert hatte, mir etwas zu trinken zu bringen.
    Ich suchte den Burschen.
    Ich hielt ihn, als er an mir vorbeiflitzen wollte, am Ärmel fest und fragte, was sein Benehmen eigentlich zu bedeuten habe.
    »Ich kann nichts dazu«, beteuerte er. »Ich habe nur die Anordnungen von Mr. Main befolgt.«
    »Wer ist Mr. Main?«
    »Der Wirt.«
    »Und wo finde ich ihn?«
    »Hinterm Büfett.«
    Also schlängelte ich mich zwischen den Tischreihen hindurch bis zur Theke, die von Gästen dicht belagert war.
    Alle Besucher des Willow Parks schienen um diese Zeit Hunger zu haben.
    In der Hauptsache wurden Hot Dogs und Hamburger verzehrt.
    »Wo ist Mr. Main?«, erkundigte ich mich.
    Die weiß gekleidete Frau, die gerade in der Hand zwei Teller mit Würsten balancierte, machte eine Kopfbewegung nach links.
    »Da drüben.«
    Ich ging ans andere Ende der Theke. Dort stand ein kleiner Mann mit
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