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0298 - Todesfalle Rummelplatz

0298 - Todesfalle Rummelplatz

Titel: 0298 - Todesfalle Rummelplatz
Autoren: Todesfalle Rummelplatz
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Ihr blondes Haar war klatschnass, das Wasser troff aus ihren Kleidern und bildete eine Lache auf den Brettern des Bootsstegs, auf denen das Mädchen lag.
    Einige Männer hatten sich um die Blonde geschart und starrten voller Entsetzen auf ihren Hals.
    Irgendjemand hatte dem Girl mit scharfer Klinge die Kehle durchschnitten.
    Rote, grüne und blaue Lampen schaukelten über dem Miniatur-See, der Hauptattraktion des Willow Parks. Elektrisch getriebene Boote glitten über das Wasser und verschwanden im Eingang einer künstlichen Grotte, der »Liebesgrotte«.
    Insassen eines Bootes hatten die Frauenleiche im Wasser treiben sehen und sie auf den Bootssteg gezogen.
    Es war ein Zufall, dass wir, Phil und ich, an diesem Abend im Willow Park waren und in dem Augenblick an der Liebesgrotte vorbeikamen, als die Leiche geborgen wurde.
    Wir traten näher.
    »Mein Gott, wie ist das nur möglich?«, stöhnte ein glatzköpfiger, dicker Mann mit Seehundsbart. »Ausgerechnet am Sonntagabend muss so etwas passieren. Mein ganzes Geschäft ist ruiniert.«
    »Der Teufel hole Ihr Geschäft«, brummte Phil, beugte sich über die Tote und sagte dann zu dem Glatzköpfigen gewandt: »Rufen Sie sofort das Queens Police Departement an und bestellen Sie die Mordkommission.«
    »Mord… Mordkommission. Aber das war doch ein Unfall. Das Mädchen muss versehentlich über Bord gefallen sein«, entrüstete sich der Glatzköpfige.
    »Und dabei hat sie sich die Kehle durchgeschnitten«, höhnte mein Freund. »Los! Telefonieren Sie!«
    »Bundespolizei.« Phil zückte seinen Ausweis.
    »G-man?« Die Männer glotzten, als seien wir Wundertiere.
    Der Glatzkopf lief zum Telefon.
    Dann warteten wir schweigend.
    Die vier Männer, die mit uns bei der Toten standen, waren Angestellte der »Liebesgrotte«.
    Ich hatte das Gefühl, dass sich meine Haare im Nacken sträubten. Es sah alles so unwirklich aus. Die spiegelglatte Fläche des kleinen Sees, in dessen Mitte ein Springbrunnen plätscherte, die imitierten Tropfsteingebilde und die Blumengirlanden.
    Detective-Lieutenant Chambers vom Queens Police Departement kam mit seinen Detectives, dem Arzt und den Fotografen. Wir kannten Lieutenant Chambers von dem Fall her, den wir vor Monaten bearbeitet hatten.
    Er begrüßte uns und fragte, ob wir ihm etwas zu sagen hätten, aber wir wussten nichts, genauso wenig wie alle anderen.
    Das Blitzlicht zuckte auf, dann ließ sich der Arzt auf die Knie nieder und untersuchte die Tote.
    »Da ist nicht viel zu sagen«, meinte er. »Die Waffe muss ein haarscharf geschliffenes Messer gewesen sein, vielleicht ein Rasiermesser. Die Luftröhre und beide Schlagadern sind durchgetrennt. Der Tod muss augenblicklich eingetreten sein, und zwar vor«, er prüfte die Beweglichkeit der Gelenke, »vor ungefähr einer Stunde.«
    Eine Handtasche oder irgendetwas anderes, was zur Identifizierung der Toten hätte dienen können, war nicht vorhanden.
    Ich schätzte das Mädchen auf zwanzig Jahre. Es war ein Girl gewesen, wie es in New York Tausende gibt. Hübsch, aber nicht sonderlich auffallend.
    Das Personal wurde vernommen.
    Die Männer konnten nichts aussagen; aber die ältliche, bebrillte Kassiererin erinnerte sich an die Tote.
    »Wenn ich mich nicht sehr irre, so kam sie zusammen mit einem schwarzhaarigen, jungen Mann. Die beiden fielen mir auf, weil sie sich nicht so betrugen, wie die anderen Paare, die eine Fahrt durch die Grotte machen.«
    »Wie meinen Sie das?«, fragte Lieutenant Chambers.
    »Nun, unser Unternehmen heißt Liebesgrotte. Es sind auch meistens Liebespärchen, die uns besuchen. Sie lachen und zeigen, wie verliebt sie sind. Die beiden dagegen schnitten ernste Gesichter. Ich hatte den Eindruck, als ob das Mädel zögerte, in das Boot zu steigen. Ich kann mich irren, aber ich glaube es nicht.«
    »Haben Sich die beiden unterhalten?«
    »Ich glaube, der Mann fragte mich wie lange die Fahrt durch die Grotte dauere.«
    »Da ist einleuchtend«, sagte ich. »Er hatte vor, seine Begleiterin zu töten und in den See zu werfen. Er wollte wissen, wie viel Zeit ihm für den Mord bleibt. Es ist übrigens unwahrscheinlich, dass bei einer derartigen Wunde kein Blut über das Boot und auf die Kleidung des Mörders gespritzt ist. Lassen Sie Ihre Boote sofort untersuchen.«
    »Da fällt mir noch etwas ein«, sagte die Kassiererin.' »Ich kann es nicht auf meinen Eid nehmen, aber ich glaube, der Begleiter des Mädchens hatte einen Regenmantel über dem Arm, als er einstieg. Jetzt fällt mir
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