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0298 - Todesfalle Rummelplatz

0298 - Todesfalle Rummelplatz

Titel: 0298 - Todesfalle Rummelplatz
Autoren: Todesfalle Rummelplatz
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abgeschoben, weil er zwei Eingeborene - und zwar Frauen - in blinder Wut erstochen hatte. Es wurde damals um solche Dinge kein großes Geschrei erhoben. Der Verantwortliche wurde versetzt, und damit hatte sich das. Wenn Sie eine Bestätigung für meine Behauptung brauchen, so lassen Sie die Papiere im Archiv des Pentagon heraussuchen. Benötigen Sie sonst noch einen Beweis? Ein Mann, der schon zweimal mit dem Messer gemordet und es ein drittes Mal versucht hat, wird das Gleiche auch ein viertes und fünftes Mal tun.«
    »Ist das wahr, Mr. Drake?«, fragte ich.
    »Lügen! Alles Lügen!«, keuchte er.
    Dieser Wutausbruch schien mir fast eine Bestätigung dessen zu sein, was Chase behauptet hatte.
    Ich hielt ihn nicht für so dumm, dass er Dinge behauptete, die einer Nachprüfung nicht würden standhalten können. Ich war sogar davon überzeugt, dass seine Angaben über die Ereignisse auf der Insel im Pazifik der Wahrheit entsprachen.
    Dass er alles so genau wusste, beweist erneut das, was Oaktree behauptet hatte.
    Chase hatte über seine Pächter Material gesammelt und nutzte dieses schamlos aus, um die Leute bei der Stange zu halten und zu schröpfen.
    Darum aber brauchte er kein Mörder zu sein.
    Esther Carlows Anschuldigung, der Besitzer vom Willow Park habe sie zu dem Mord an uns angestiftet, diente wahrscheinlich nur dem Zweck, sich selbst zu entlasten und Drake zu decken.
    »Er hat auch Betty und Mildred ermordet«, sagte in diesem Augenblick das Mädchen und wies mit zitterndem Finger auf Chase, der ungerührt und lächelnd dastand.
    »Warum sollte ich das getan haben? Die beiden Mädchen waren nett zu mir gewesen, und außerdem hatten sie, wenn auch nur indirekt, Geld für mich verdient. Wenn du schon Lügen erzählen willst, so musst du das klüger anstellen.«
    Das Mädchen weinte vor Zorn und Angst.
    Chase sah auf seine Uhr.
    »Es ist bereits Mitternacht. Der Park wird geschlossen, und ich möchte nach Hause fahren. Morgen früh, meine Herren G-men, werde ich mich bei Ihrem Chef einfinden. Dann können wir uns nochmals eingehend über den ganzen Komplex unterhalten.«
    »Das werden wir allerdings, Mr. Chase«, sagte ich und konnte mir nicht verkneifen, einen drohenden Unterton in meine Stimme zu legen. »Ich kann Sie jetzt nicht festhalten, aber Sie werden vieles erklären müssen.«
    »Das werde ich mit großem Vergnügen.«
    Damit drehte er sich um und ging.
    Die Tür klappte.
    ***
    Drake fiel wie ermattet in einen Sessel.
    Ich hörte seine Zähne knirschen, dann holte er ein Päckchen Lucky Strike aus der Tasche, riss es auf und steckte sich eine Zigarette an.
    »Lassen Sie ihn nicht davonkommen. Ich schwöre Ihnen, dass ich die Wahrheit gesagt habe«, flehte die Carlow mit tränenüberströmten Gesicht. »Er hat mich angestiftet, Sie zu ermorden, weil er wusste, dass Sie nicht ruhen würden, bis Sie den Mörder von Betty und Mildred gefunden haben würden. - Er war es. Er hat es mir selbst gestanden, und er lachte dazu.«
    »Und warum sind Sie dann nicht sofort zu uns gekommen?«, fragte Phil.
    »Weil er mich in der Hand hatte. Weil… Jetzt ist mir alles gleich Weil er weiß, dass ich vor zwei Jahren den Lockvogel für eine Bande gemacht habe, die fetten Provinzonkels ausplünderte. Sie wissen ja, wie das zugeht. Dabei passierte eine Panne. Einer wehrte sich und wurde niedergeschlagen. Er war tot. Chase drohte mir, ich werde als Komplizin bei einem Mord auf den heißen Stuhl kommen, wenn er mich anzeige.«
    Das bewies wieder, wie gut Chase orientiert war. Aber das Letzte stimmte nicht.
    Niemand war bei den Überfällen der Bande umgekommen.
    Ich sah Esthers totenblasses und verstörtes Gesicht und hatte den Eindruck, sie habe diesmal nicht gelogen.
    Wenn der Rummelplatzbesitzer ihr das von der Panne, wie sie es nannte, vorgemacht hatte, so würde sie keine Möglichkeit gehabt haben, diese Behauptung nachzuprüfen.
    Sie musste sie für bare Münze nehmen.
    Sollte ich mich doch in Chase getäuscht haben?
    Er konnte noch nicht weit sein.
    Bis zum Parkplatz waren es vielleicht 300 Yard.
    Ich konnte ihn noch einholen und ihn auf jeden Fall vorläufig festnehmen und zur Vernehmung ins Office bringen.
    »Bleib hier und pass auf die beiden auf. Ich hole den Kerl zurück«, sagte ich und lief hinaus.
    Um ein Haar wäre ich die Stufen des Wohnwagens heruntergestürzt.
    Die strahlende Beleuchtung war erloschen.
    Es herrschte Finsternis.
    Nur ein paar vereinzelte, schwache Birnen sorgten für die unbedingt
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