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0298 - Todesfalle Rummelplatz

0298 - Todesfalle Rummelplatz

Titel: 0298 - Todesfalle Rummelplatz
Autoren: Todesfalle Rummelplatz
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erforderliche Orientierung. Langsam und vorsichtig ging ich weiter.
    Ich musste aufpassen, um den Käfigen nicht zu nahezukommen. Überall glotzten mich leuchtende Augen an, und hier und da maunzte eine der Großkatzen.
    Meine Taschenlampe lag friedlich im Handschuhfach des Jaguar.
    Ich aber stapfte unsicher durch die Nacht, umgeben von wilden Tieren, deren penetranter Geruch mir in die Nase stieg.
    Fast wäre ich umgekehrt.
    Hatte ich mich durch die Schauspielkünste eines raffinierten Mädchens hinters Licht führen lassen?
    Alles, was ich in der letzten halben Stunde gehört hatte, ging mir durch den Kopf, während sich meine Augen langsam an die Nacht gewöhnten.
    Ich kam mir vor wie ein Großwildjäger im tiefsten Afrika, der seine Flinte zu Hause gelassen hat und ratlos mitten im Dschungel steht.
    Etwas klirrte, und ein Körper warf sich gegen die Käfigstangen zu meiner Rechten.
    Ein Fauchen und Zischen folgte, und ein paar bernsteingelbe Augen glotzten mich an.
    Ich wusste, dass dies nur der schwarze Panther sein könne.
    Ich beschleunigte meine Schritte um aus der Nähe dieses schwarzen Teufels wegzukommen und hörte ihn hinter mir fauchen.
    Jetzt war ich an der Kreuzung und musste links um die Ecke zum Parkplatz.
    Ich stand still, um mich zu orientieren.
    Für eine Sekunde schwiegen sämtliche, unheimlichen Geräusche, und in dieser Stille hörte ich ein klickendes Geräusch, so als ob ein Riegel zurückgeschoben oder vorgelegt wurde.
    Ich ging weiter, und ich musste mich zwingen, um nicht zu rennen.
    Da vernahm ich hinter mir etwas wie ein Grunzen oder Räuspern und blieb wie angefroren stehen.
    ***
    »Verrückt«, sagte ich leise zu mir selbst und setzte mich wieder in Bewegung.
    Ich hatte ein paar Schritte gemacht, als ich das Grunzen und Räuspern erneut hörte, und ich hätte darauf schwören mögen, es sei nähergekommen.
    Ein anderes, ganz leises, aber umso unheimlicheres Geräusch bannte mich an meinen Platz.
    Es war ein rhythmisches, sanftes Tappen, wie von großen Pfoten auf dem weichen Grund.
    Das Klicken des Riegels…
    Das Grunzen und Räuspern…
    Das Tappen von Pfoten…
    Das alles vereinigte sich zu…
    Mein Herz schlug schneller.
    Der schwarze Panther…
    Jemand hatte den schwarzen Panther losgelassen…
    Ich wollte rennen, aber da fiel mir ein, dass ein schwarzer Panther es mit jedem Rennpferd auf nimmt, hinsichtlich der Schnelligkeit.
    Ich riss die 38er aus der Halfter und blieb stehen.
    Zuerst vernahm ich nichts, dann war wieder das unheimliche, leise Tappen in meiner Nähe.
    Ein Schatten…
    Meine Pistole krachte zweimal.
    Und unmittelbar danach heulte der Panther.
    Es war ein Geheul der Wut.
    Wieder Stille danach: Tapp… Tapp… Tapp…
    Ich hatte noch nicht die Hälfte des Weges zurückgelegt, und jetzt begann ich wirklich zu rennen.
    Auf meiner Stirn standen Schweißtropfen.
    Hinter mir knurrte und fauchte der Panther.
    Noch ein Schuss und ein neues Wutgeheul.
    Das Schlimmste war die Finsternis.
    Ich hörte die Bestie knurren, und dann flammten plötzlich die Lampen auf. Ich fuhr herum.
    Der Panther war kaum zehn Schritt von mir entfernt.
    Seine gelben Augen blinzelten in die plötzliche Helle.
    Er hatte sich niedergeduckt, reglos, nur der Schweif schien den Takt zu einer unhörbaren Musik zu schlagen.
    So standen wir uns gegenüber, das Raubtier und ich.
    Und keiner von uns bewegte sich.
    Täuschte ich mich, oder vernahm ich Schritte, menschliche Schritte, die schnell näherkamen?
    Zwischen den Käfigen tauchte ein Schatten auf. Eine Silhoüette, und dann erkannte ich Drake, der die schwere Lederpeitsche in der Hand hielt.
    Jetzt sah auch er mich.
    »Was ist denn los, Mr. Cotton? Warum schießen Sie? Haben Sie ein Gespenst gesehen?«
    Es war so, als ob er mich verhöhnen wolle.
    Er wollte mich verhöhnen.
    Er war es, der den Panther losgelassen hatte, und jetzt war das Biest hinter ihm, und er wusste es nicht. Ich sah, wie die Muskeln der Raubkatze sich spannten.
    »Passen Sie auf. Er ist hinter Ihnen«, schrie ich.
    Zuerst war es ein ungläubiges Lächeln, das ich in seinem Gesicht sah, aber dann knurrte der Panther.
    Francis Drake fuhr herum, die Peitsche in der erhobenen Hand.
    Der Panther sprang.
    Wie ein schwarzer Schatten durchschnitt er die Luft, prallte gegen Drake und riss ihn zu Boden.
    Der Rest war ein wüster Albtraum.
    Mann und Tier rollten in tödlicher Umarmung durch den Sand.
    Von allen Seiten erklang das Jaulen, Fauchen, Bellen und Heulen der Raubtiere, klirrten
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