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0291 - Medusas Höllenschwester

0291 - Medusas Höllenschwester

Titel: 0291 - Medusas Höllenschwester
Autoren: Werner Kurt Giesa
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ungewöhnlich.
    Bill informierte Jorgensen über den Tod der beiden Kollegen. Aus den Augenwinkeln beobachtete er, daß Tendyke sich zurückzog und nervös hin und her ging. Ihm schien Cheryl Sandersons Ende nahezugehen. Kein Wunder, dachte Bill. Wenn es uns schon so entsetzt, wie muß es dann erst ihn zerstören!
    »Wir sollten nach-Trevor und O’Sullivan suchen«, schlug Jorgensen vor. »Ich kann Ihrer Story zwar nicht so recht glauben, aber wenn da wirklich etwas dran sein sollte… dann sind die beiden in Gefahr.«
    »Nein«, rief Tendyke ihnen laut und entschieden zu. »Zu gefährlich für uns! Wir warten noch zehn Minuten, dann rücken wir ab! Oder glauben Sie, ich habe Lust, daß einer von uns auf der Suche nach den beiden anderen selbst der Gorgone über den Weg läuft?«
    »Es muß eine Möglichkeit geben, dieses schlangenhaarige Wesen auszuschalten«, sagte Bill Fleming nachdenklich. »Dieser Perseus hat’s doch in der Antike mit primitivsten Mitteln geschafft…«
    Jorgensen zuckte mit den Schultern. Er ging auf sein Zelt zu. Bill ahnte, was er beabsichtigte. »Stop«, sagte er. »Wir packen nichts zusammen. Das dauert zu lange. Oder schaffen Sie es, in neun Minuten reisefertig zu sein? Wir holen die Sachen später. Wichtig ist, daß wir erst einmal verschwinden.« Er gab wieder den Dauerhupton. Aber auch jetzt kehrten die beiden anderen Wissenschaftler nicht zurück.
    »Aber das ist doch Irrsinn«, murmelte Jorgensen. »Wir können die beiden doch nicht einfach zurücklassen und…«
    »Wir können noch viel mehr«, sagte Bill scharf. »Ich leite diese Aktion, und ich trage die Verantwortung. Wir verschwinden hier. Um diese Gorgone müssen sich Spezialisten kümmern. Wenn die Luft wieder rein ist, kehren wir zurück.« Er verschwieg, daß er und Zamorra diese Spezialisten sein würden.
    »Ach ja. Sie rufen die Ghostbusters an, ja?« Jorgensen tippte sich an die Stirn.
    Bill winkte ab. Er wollte kein Risiko eingehen. Zwei Tote waren zwei zuviel. Er sah, wie Manuela hinten in den Van einstieg, Tendyke folgte und zog Jorgensen und den Chinesen mit sich. Bill klemmte sich hinters Lenkrad und schaltete die Zündung ein.
    Nichts geschah.
    Der Wagen sprang nicht an, orgelte nicht einmal. Die Kontrollen zeigten Zündstrom an, aber der Anlasser drehte nicht. Mit einem wütenden Fluch sprang Bill aus dem Wagen, öffnete die Motorklappe und sah sich die Bescherung an.
    Jemand hatte ganze Arbeit geleistet. Das Stromkabel zum Anlasser war zerstört, ebenfalls die Leitungen vom Verteiler zu den Zündkerzen. Sie sahen aus, als seien sie von scharfen, nagenden Zähnen zertrennt worden, aufgefasert… Bill überlegte kurz. Unter normalen Umständen hätte er die Kabel wieder miteinander verbunden. Aber wer hier sabotiert hatte, hatte größere Stücke aus den Kabeln herausgenagt, so daß sie zu kurz wurden. Da war nichts zu machen. Ersatz hatten sie auch nicht. Alles andere war da, um Pannen schnell und bequem zu beheben. Doch niemand konnte damit rechnen, daß sämtliche Zündkabel zerstört wurden! Für sie gab es keinen Ersatz. Nun, normal gingen die ja auch nicht kaputt.
    Bill kletterte wieder in den Chevy-Van zurück und versuchte das Funkgerät in Betrieb zu nehmen. Es bekam keinen Strom. Auch hier waren die Kabel zerstört, zerfressen. Bill seufzte.
    »Was zum Teufel ist denn los?« polterte Rob Tendyke los.
    Bill erklärte es ihm. »Wir sitzen fest«, sagte er. »Wir können weder Hilfe herbeifunken, noch mit dem Wagen verschwinden. Herrliche Aussichten, nicht wahr?«
    »Aber wer kann am Wagen manipuliert haben?« wunderte sich Manuela Ford. »Das gibt’s doch gar nicht. Um an die Kabel heranzukommen und sie so kaputtzumachen, braucht man doch erstens Zeit und zweitens ein wenig Fachkenntnisse. Die Leute, die möglicherweise hier in den Buschdörfern herumlaufen, haben aber mit Sicherheit nicht mehr Ahnung von Technik als eine Kuh vom Eierlegen.«
    Tendyke kletterte nach draußen und sah sich die zerfressenen Kabelenden selbst an. Dann steckte er den Kopf wieder ins Wageninnere.
    »Der Fall ist klar«, sagte er trocken. »Unser freundlicher Kabelfresser war eine Schlange.«
    »Aber das ist doch höherer Blödsinn!« schrie Jorgensen. »Sie können viel erzählen, wenn der Tag lang ist, aber daß Schlangen Kabel fressen, und noch dazu so gezielt…«
    Tendyke schob sich den Hut in den Nacken. »Wenn Sie meinen… hier.« Er streckte die linke Hand ins Wageninnere und präsentierte eine tote Schlange. »Die hat
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