Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0291 - Medusas Höllenschwester

0291 - Medusas Höllenschwester

Titel: 0291 - Medusas Höllenschwester
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
noch versucht, weiterzufressen und ist dabei in einen Kurzschluß geraten, an der Kühlboxstromversorgung in Batterienähe. Bill, hast du diesen geschmorten Regenwurm nicht gesehen?«
    Angewidert schüttelte Bill den Kopf. »Schmeiß das Vieh weg.«
    »Nicht wegweifen«, mischte sich Wang ein. »Ich plobiele neues Lezept aus…«
    Tendyke feuerte ihm die kleine tote Schlange um die Ohren und schleuderte sie in weitem Bogen davon ins nahe Unterholz. »Irgendwann bringe ich dieses Schlitzauge um, wenn’s die Gorgone nicht tut…«
    »Was machen wir jetzt?« fragte Jorgensen händeringend.
    »Warten«, sagten Bill und Tendyke fast gleichzeitig. »Warten, bis diese Medusa kommt, und dann versuchen wir, sie zu überwinden«, fuhr Bill fort.
    »Sie sind ja alle total verrückt«, murmelte Jorgensen. Bill zuckte müde mit den Schultern. Was andere von ihm hielten, war ihm schon immer ziemlich egal gewesen. Was zählte, war das, was er erreichte.
    Aber ob er mit Medusas Schwester fertig wurde, konnte er selbst noch nicht sagen. Er konnte nur hoffen, aber von Hoffen und Harren war noch nie jemand satt geworden.
    ***
    Ein paar Stunden später, kurz vor Sonnenuntergang, wimmelte es auf dem Gelände förmlich von Schlangen. Längst hatten die Männer es aufgegeben, die Reptilien zu erschießen oder zu erschlagen. Zu Tausenden wimmelten die Tiere zwischen und in den Zelten, versuchten in den Wagen einzudringen und schafften es auch auf die eine oder andere Weise. Und sie waren außerordentlich aggressiv. Selbst Schlangenarten, die sonst dem Menschen eher auswichen, wurden jetzt äußerst angriffslustig und bissig.
    »Wir müssen hier fort«, murmelte Bill Fleming besorgt. »Wir können nicht die ganze Nacht über diesen Schlangen ausweichen, und zuweilen muß auch mal einer raus, ein Verschanzen im Van nützt also auch nicht.«
    »Und wohin?« fragte Manuela. »In diesen Tempel? Der wird uns auch keinen Schutz bieten.«
    Bill schüttelte den Kopf. Er sah Tendyke an. Der Abenteurer nickte, als habe er Bills Gedanken gelesen.
    »Wir ziehen uns in den Wald zurück«, sagte Bill. »Und wir sehen zu, daß wir einige Meilen zwischen uns und dieses Camp bringen.«
    »Das ist Illsinn!« protestierte Wang. »Schlangen doch immel auch im Wald! Dolt flessen sie uns bestimmt auf!«
    Bill grinste ihn an. »Wenn die Schlangen alle hier auf dem Platz sind, bleiben für den Wald doch keine mehr übrig. Logisch?«
    Wang zuckte zusammen, überlegte krampfhaft und nickte dann. »Logisch.«
    »Eine äußerst merkwürdige Logik«, murmelte Jorgensen verbissen. »Aber irgendwann erwischen sie uns hier sowieso. Da können wir uns auch im Wald erwischen lassen… nehmt jede Menge Feuerzeuge mit, Freunde. Schlangen fürchten das Feuer.«
    Sie ließen ihn in seinem Irrglauben.
    Vorsichtig öffnete Bill die Van-Tür. Sofort krochen zwei Dutzend Schlangen herein. Er trat nach ihnen, sah sie zischelnd durch die Luft fliegen und sich wieder abfangen. Tendyke sprang hinaus. Zwei Schlangenköpfe stießen nach seinen Füßen, aber die waren von dem schweren Leder seiner Cowboystiefel geschützt. Plötzlich hielt er eine lange Stange mit beiden Händen, bückte sich und räumte mit aller Kraft dicht über dem Boden ab. Er schuf einen schlangenfreien Kreis. Die anderen folgten ihm. Tendyke wirbelte jetzt den Weg frei und eilte auf den Waldrand zu.
    »Ablösung«, keuchte er auf halber Strecke. Der Krafteinsatz in tief gebückter Haltung strengte an. Bill übernahm und geriet auch schon bald außer Atem. Schließlich drangen sie ins Unterholz ein. Hier gab es kaum noch Schlangen, schließlich hörte die Plage endgültig auf. Eingedenk des früheren Erlebnisses hielt Bill ein Auge auf die niedrigen Äste, aber auch hier gab es keines der kleinen Ungeheuer.
    Nach gut zwei Meilen hielten sie endlich an.
    »Oh, verdammt«, murmelte Bill. »Wißt ihr, daß wir alle unverschämtes Glück gehabt haben?«
    »Natürlich, die Schlangen hätten uns beißen können, und ein paar Giftige waren mit absoluter Sicherheit auch dazwischen.«
    Bill schüttelte den Kopf. »Die Gorgone! Wir waren verdammt unvorsichtig. Dabei wird sie mit absoluter Sicherheit hier in der Gegend herumstreifen. Aber ich glaube fast, daß ich dagegen etwas habe.« Er griff in die Brusttasche seines Khaki-Hemdes und zog eine Sonnenbrille mit spiegelnden Gläsern hervor. Eine zweite folgte -Manuelas Mode-Sonnenbrille. Ihre Brauen hoben sich. »Und was soll das?«
    »Sei froh, daß ich auch an dein Brillchen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher