029 - Der tätowierte Tod

meinte der Russe säuerlich und fügte hinzu: »Ich kann Sie verstehen. Sie haben allen Grund, wütend auf uns zu sein. Aber ich verspreche Ihnen, mich dafür einzusetzen, daß Sie mit der nächsten Maschine nach Wien fliegen können. Selbstverständlich bekommen Sie auch Ihren Paß zurück.«
    Dorian verkniff sich eine entsprechende Entgegnung. Statt dessen sagte er nur: »Vielleicht fliege ich erst mit der übernächsten Maschine ab. Warten Sie nicht auf mich.« Er hatte Aysha zwischen den Trümmern erblickt.
    Verloren stand sie da und blickte zu ihm herüber. Vergessen waren Coco und seine Pflichten – als hätte sie ihn über den Tod des Dämons hinaus hypnotisch beeinflußt. Das war gar nicht einmal so absurd.
    Mit wenigen Schritten war er bei ihr.
    Sie blickte zu ihm auf und sagte unterwürfig: »Ich bin sehr froh, daß Sie mir Gelegenheit geben, mich bei Ihnen zu bedanken.«
    »Aber, aber! Bedanken Sie sich erst hinterher«, sagte er weltmännisch. Als er den Arm um sie legen wollte, zuckte sie jedoch zurück wie vor einem Aussätzigen.
    »Sie haben mir die Augen geöffnet. Ich weiß, daß mein Leben nur einen Sinn bekommt, wenn ich das Gelübde der drei Siegel ablege. Das wollte ich Ihnen unbedingt sagen. Denn erst Sie haben mich zu dieser Erkenntnis gebracht.«
    Als Dorian zu Suslikow zurückkehrte, sagte er: »Ich nehme doch die nächste Maschine.«