Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0289 - Kassandras Tiefseefluch

0289 - Kassandras Tiefseefluch

Titel: 0289 - Kassandras Tiefseefluch
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
eventuelle Daten und Fakten, die der Geschichtsschreibung und dem alten Homer entgangen sind…«
    Zamorra berichtete von seinem Kampf an der Seite des Odysseus, unterstützt von Pater Aurelian. Troja fiel, der Kristall wurde von Kassandra fortgebracht. Ajax, der Lokrer, floh mit der Besessenen und dem Kristall per Schiff. Und Odysseus rammte dieses Fluchtschiff auf den Grund der Ätfäis hinab, nahe der Insel Limnos.
    »Limnos?« echote Ted. »Da hakt doch etwas bei mir ein. Sag mal… meinen wir zufällig dieselbe Insel, oder gibt es mehrere dieses Namens? Ich meine… im Laufe der Zeit werden andere Namen verliehen. Frankreich war früher Gallien und noch früher, im hyborischen Zeitalter, Aquilonia… warum soll da nicht auch eine Insel umgetauft worden sein und statt dessen eine andere rein zufällig diesen Namen erhalten haben?«
    »Ich zeig's dir auf der Karte«, bot Zamorra an.
    Nicole beschaffte eine Landkarte des Mittelmeerraumes. Zamorra tippte auf die Insel. Ted Ewigk nickte. »Volltreffer. Der Kandidat hat hundert Punkte.«
    Zamorra hob die Brauen. »Und wenn du jetzt so freundlich bist und mir verrätst, was dich an dieser Insel so elektrisiert…«
    »Nicht die Insel - sondern das, was in ihrer Nähe auf dem Meeresgrund liegt.«
    »Du warst schon einmal da unten?«
    »Frag mich mal, wo ich noch nicht war - außer auf der Rückseite des Mondes«, murmelte Ted. Er nippte wieder vorsichtig am Wein. Eigentlich war er nur auf der Heimreise hier; er kam aus Portugal, hatte dort eine Reportage gemacht und wollte nach Frankfurt zu seiner Wohnung. Ganz spontan hatte er sich entschlossen, eine Zwischenlandung in Lyon zu machen und war per Mietwagen zum Château Montagne gefahren, um Zamorra einen Kurzbesuch abzustatten. Bloß war der nicht da, als Ted ankam, und Nicole informierte ihn knapp, daß ihr Chef und Lebensgefährte derzeit beruflich unterwegs sei. Sie ließ Ted im Gästezimmer einquartieren.
    Und jetzt, einen Tag später, war Zamorra da. Kam aus der Ägäis, dem Wasserstreifen zwischen Griechenland und der Türkei. Genauer gesagt aus der Vergangenheit dieser Region!
    Ted Ewigk gehörte schon seit langem zu den Journalisten, die sich ihre Themen selbst aussuchen konnten. Er war gefragt bei allen Medien und diktierte seine Preise. Nach einer sagenhaften Blitzkarriere in seiner Anfangszeit konnte er es jetzt gemütlicher angehen lassen und hatte die beruhigende Gewißheit, daß das von Anfang an gut und sicher angelegte Geld sich jetzt von selbst vermehrte. Seit der Zeit kümmerte sich Ted vorwiegend um magische und mythischmystische Themengebiete, seltener um Politik und Wirtschaft. Das Feld abzugrasen überließ er den Nachwuchsreportern, die sich erst noch zu profilieren hatten.
    Seine Bekanntschaft mit Zamorra kam nicht von ungefähr. Sie hatten schon einige Male zusammengearbeitet, und Ted selbst hatte auch schon so manche Schlacht gegen die Mächte der Finsternis geschlagen. Er besaß das, was man den sechsten Sinn nannte - eine Art Witterung, die ihn quasi zu einem menschlichen Spürhund in Sachen Magie machte, und er besaß weitere Parakräfte, die ihn befähigten, einen Dhyarra-Kristall zu lenken. Zamorra selbst besaß ebenfalls einen Dhyarra zweiter Ordnung, also relativ klein und schwach. Aber Zamorra vermochte ihn zu beherrschen. Je höher die Einstufung und damit die Macht eines Dhyarra-Kristalls, desto höher auch die Anforderungen an die Parakraft seines Benutzers. Reichte diese nicht aus, so brannte der Kristall dem Benutzer unweigerlich das Gehirn aus, ließ ihn als lallenden Idioten zurück… Wer über die entsprechenden Fähigkeiten und Kräfte verfügte, stellte rasch fest, ob der Kristall für ihn geeignet war oder zu stark war.
    Ted Ewigks Kristall hatte allerdings noch niemand so richtig auslotsen können. Die Druidin Teri Rheken hatte einst behauptet, er sei dreizehnter Ordnung - und damit der einzige seiner Art. Lange Zeit war überhaupt bezweifelt worden, daß es einen so starken Kristall überhaupt geben konnte. Die beiden stärksten jemals vorher bekannt gewordenen Dhyarras waren zwölfter Ordnung und wurden inzwischen von Merlin, dem Zauberer von Avallon, verwahrt. Und auch er vermochte sie nicht zu lenken.
    Ted Ewigk aber kam mit seinem Dreizehner klar! Eine Unmöglichkeit in sich, denn seine Parakräfte kamen nur so schwach zum Tragen, daß er eigentlich höchstens mit Zamorras Kristall hätte fertig werden können. Und doch…
    Dieser junge Mann mit dem Aussehen eines
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher