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0287 - Wenn Satan sich die Hände reibt

0287 - Wenn Satan sich die Hände reibt

Titel: 0287 - Wenn Satan sich die Hände reibt
Autoren: Jason Dark
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lautlosen Schritten. Erst als ich in seiner Nähe war, sprach ich ihn an.
    »Bill, hörst du mich?«
    Der Reporter zuckte zusammen, als hätte er von mir einen Schlag mit der Peitsche bekommen. Er schaute mich an.
    Es war ein fremdes Gesicht, in das ich schaute. Grau die Haut, leblos die Augen, trübe der Blick. Die Mundwinkel zeigten nach unten, dabei waren die Lippen nur mehr blasse Striche.
    Vor Bill auf dem kleinen Tisch stand Whisky. Viel hatte er noch nicht getrunken. Da ich kein Glas entdeckte, nahm ich an, daß mein Freund direkt aus der Flasche getrunken hatte.
    Das Haar hing ihm wirr bis in die Stirn, und als er nach der Flasche greifen wollte, zog ich sie ihm weg.
    Der Reporter reagierte überhaupt nicht, hob nur die Schultern und lehnte sich zurück.
    »Bill«, sagte ich noch einmal.
    Er saugte die Luft ein. »Was willst du, John?«
    »Mit dir reden.«
    »Wozu?«
    Ich senkte den Kopf und knetete meine Hände ineinander. »Worüber und wozu redet man mit einem Freund, wenn es ihm schlecht geht? Weil man ihm helfen will, deshalb.«
    »Mir kann keiner helfen.«
    »Sag nicht so etwas, Bill!«
    »Holst du Sheila zurück?« Als er diese Frage gestellt hatte, drehte er müde den Kopf, um mich anzuschauen.
    »Ich kann dir nichts versprechen.«
    »Da siehst du es.«
    »Aber wir werden es versuchen, Bill. Glaub mir! Ich setze alles ein, um Sheila wieder in dieses Haus hier zurückzuholen. Sie darf nicht die Gefangene des Teufels bleiben.«
    »Niemand kann sie holen, John. Das schaffst auch du nicht. Oder willst du in die Hölle?«
    »Ist sie denn dort?«
    »Jeder, den der Teufel in seinen Klauen hat, landet dort. Das kannst du mir glauben. Und zurückgekehrt ist noch niemand - oder?«
    »Möglich. Aber irgend jemand muß ja den Anfang machen.«
    Plötzlich schrie Bill. »Hör doch auf, verdammt! Ich will davon nichts mehr wissen. Sheila ist verloren! Die andere Seite ist stärker. Wir haben ihr nichts entgegenzusetzen, das sagte ich dir bereits in der vergangenen Nacht!«
    »Ja, ich habe es auch behalten.«
    »Was willst du noch hier?« Bill war sehr aggressiv geworden. Er war praktisch von einem Extrem ins andere gefallen. Gut, wenn er es so haben wollte, ich konnte auch anders. Möglicherweise war das sogar die bessere Methode.
    Ich beugte mich vor, bevor ich meine nächsten Sätze formulierte. »Mein lieber Bill«, sagte ich. »Halten wir uns mal an die Fakten. Sheila ist verschwunden. Sie hat der Teufel im wahrsten Sinne des Wortes geholt. Aber Sheila ist erst der Beginn. Glaube nur nicht, daß sich Asmodis mit ihr zufrieden gibt. Er will mehr, viel mehr. Kannst du dir vorstellen, wen er sich noch holen will?«
    Bill hob die Schultern.
    »Dann will ich es dir sagen. Du stehst sicherlich auch auf seiner Liste. Und nicht nur du allein. Wenn er dich erst einmal hat, wird er sich an Johnny heranmachen. Einmal hat er es bereits versucht. Es ist ihm aber nicht gelungen. Willst du tatsächlich dich und deine Familie dem Teufel opfern, Bill? Ist das dein freier Wille, dein eigener Wunsch?«
    Der Reporter hatte mir zugehört. Er starrte grübelnd ins Leere. Eine Antwort bekam ich nicht.
    »Bill, sag etwas!«
    »Wieso?«
    »Es geht um Sheila. Sie ist deine Frau!«
    Bills Augen weiteten sich. »Das weiß ich. Und ich will sie auch wieder bei mir haben!«
    Ich freute mich, daß mein Freund so reagierte. »Da wären wir uns ja einig. Wenn meine Theorie stimmt, wird sich der Teufel auch bei dir melden, Bill.«
    »Wie denn?«
    »Das kann ich dir nicht sagen. Auf jeden Fall muß er mit dir in Verbindung treten, und dann können wir Gegenmaßnahmen ergreifen.«
    »Ich nicht!«
    »Wieso?«
    Bill rückte im Sessel herum. »Das ist doch klar, John. Ich unternehme nichts, was Sheila in Gefahr bringen könnte.«
    »Das verstehe ich sogar. Aber der Satan wird dich schon dahin führen, wohin er dich haben will.«
    Bill winkte müde ab. »Du hast mir bisher nur viel erzählt, aber keine Beweise vorgelegt. Tatsache ist, daß sich Sheila nicht mehr hier im Haus befindet und alles im Stich gelassen hat, was ihr lieb und teuer war. Was ist der Grund, John?«
    »Ihr Vater!«
    Bill lachte bitter auf. »Ist ihr der alte Hopkins wertvoller als Johnny und ich.«
    »Es schien so zu sein.«
    »Das begreife ich nicht. Wirklich nicht. Aber wer schaut schon in die Seele eines Menschen?«
    Da hatte Bill recht, doch ich ging nicht auf seine Bemerkung ein, sondern sagte: »Wir sollten gemeinsam zusehen, daß wir einen Plan aufstellen. Ich habe Suko
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