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0287 - Wenn Satan sich die Hände reibt

0287 - Wenn Satan sich die Hände reibt

Titel: 0287 - Wenn Satan sich die Hände reibt
Autoren: Jason Dark
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der Mensch. Das weiß ich auch, deshalb helfe ich hin und wieder nach. Mein Einfluß ist vorhanden, niemand sieht ihn, man merkt ihn nur. Die Erde ist für mich die Hölle!«
    »Ich begreife es trotzdem nicht. Es gab eine Zeit, da wurde uns die Hölle anders dargestellt.«
    »Und wie?«
    »Feuer, Qualen, ewiges Dahinsiechen, Schmerzen und Grauen. Der endlose Schrecken…«
    »Auch das gibt es«, gab der Teufel zu. »Es gehört zur Erde. Die Menschen sind es gewohnt, in drei Dimensionen zu denken, ich aber denke in vielen. Und jede Dimension kann auch eine Welt für sich sein. Gib genau acht, Sheila.«
    Der Satan trat einen Schritt vor und breitete die Arme aus. In diesem Moment kam er Sheila vor wie ein großer Zauberer, denn der Mantel, den er trug, flatterte in die Höhe, obwohl er von keinem Windstoß erfaßt worden war.
    Und die Szene änderte sich.
    Sheila hörte die Schreie.
    Von einem Moment zum anderen gellten sie auf, und als sie sich umschaute, sah sie sich innerhalb einer völlig anderen Welt und Dimension.
    Um sie herum loderten Flammen, deren Höhe sie nicht einmal schätzen konnte. Es war ein Inferno.
    Brausen, Fauchen und Tosen.
    Sheila bekam Angst. Etwas umkrampfte ihr Herz, sie wollte nach dem Satan schauen, aber der war von ihrer Seite verschwunden. Sheila stand allein inmitten der Flammen.
    Dennoch sah sie ihn.
    Sein Gesicht schimmerte plötzlich durch das Feuer. Eine dreieckige Fratze, widerlich anzusehen und von den lodernden Flammen umtanzt.
    »Hier bin ich, Sheila Conolly!« brüllte er gegen das Tosen des Feuers an. »Hast du jetzt die Hölle, die du wolltest?«
    »Ja! Aber ich…«
    »Kein aber, Sheila. Wenn ich will, kann ich dich vernichten, denn du stehst inmitten des Höllenfeuers. Doch ich möchte es nicht, weil du eine Dienerin bist. Andere Menschen wären längst vergangen. Nach der Berührung mit dem Feuer werden sie zu Staub. Du gehörst zu mir und bist bereit, meine Pläne zu unterstützen, deshalb tut dir das Feuer nichts. Und sieh genau hin!«
    Sheila sah die Bewegungen des Satans. Er spielte mit dem Feuer, denn es gehorchte ihm. Als er seine Arme ausbreitete, brachen die Flammen zusammen.
    Nicht einmal ein Zischen oder Fauchen war zu vernehmen. Die lodernden Arme verschwanden so schnell, wie sie gekommen waren, und Sheila konnte wieder in eine andere Welt schauen.
    Der Teufel eröffnete ihr eine neue Dimension. Eine Welt ohne Flammen, dafür mit einem ungeheuren Schrecken angereichert. Nebelschwaden zogen träge über eine verlassene Landschaft, in der es keine Vegetation gab. Alles war öde, leer und trostlos. Gewaltige Seen gerieten in Sheilas Blickfeld. Das Wasser darin schimmerte pechschwarz, und vom Grund der Seen stiegen Blasen in die Höhe, die wie gläserne Halbkugeln aufgebläht wurden, bevor sie zerplatzten.
    Hände erschienen aus dem schwarzen Wasser. Monströse Klauen, die nach irgend etwas greifen wollten, aber nichts fanden und mit einem satten Schmatzen wieder verschwanden.
    Die Szene wechselte.
    Sheila bekam eine Welt zu sehen, in der der Schrecken regierte. Sie sah Dinge, die sie nie im Leben für möglich gehalten hatte. Unbeschreiblich grausame Gestalten, die folterten und töteten. Sie waren bewaffnet und kämpften gegeneinander.
    Dazwischen schritten Zyklopen mit glühenden Augen. Gorillaähnliche Geschöpfe, die Dreizacke in den Händen hielten, um andere damit aufzuspießen. Es war das reine Chaos, In dem jeder gegen jeden kämpfte und nur der Stärkere überlebte.
    »Auch das ist die Holle!« vernahm Sheila die Stimme des Teufels. »Ich habe dir nur drei Ausschnitte gezeigt, und die müßten reichen. Ich konnte dir noch vieles vor Augen führen, denn die Hölle ist so vielschichtig, daß sie mit dem menschlichen Verstand einfach nicht erfaßt werden kann. Es gibt unzählige Arten und Variationen, und in jeder Dimension existiert ein Herrscher.«
    »Sind sie dir alle wohlgesonnen?« fragte Sheila.
    »Nein, nicht alle. Es gibt Unterschiede, weil ein jeder die Macht haben will. Auch ich muß kämpfen, denn große Götter aus uralter Vergangenheit wollen die Herrschaft über alles bekommen. Doch sie haben sich geschnitten. Ob es die Großen Alten sind, die Götter ferner Mythologien, sie werden sich im Kampf um die Macht gegenseitig zerfleischen. Aber das sind die großen, gewaltigen Dinge, die dich nicht zu stören brauchen. Auch ich behalte die Feinde nur im Auge, reagiere aber, wenn sie mir zu nahe kommen. Wir haben einmal einen Pakt geschlossen und
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