Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0287 - Wenn Satan sich die Hände reibt

0287 - Wenn Satan sich die Hände reibt

Titel: 0287 - Wenn Satan sich die Hände reibt
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Unser Chef war mehr als entsetzt gewesen, als er erfuhr, was sich ereignet hatte, und er konnte es kaum glauben.
    Wir hatten diskutiert, nach Möglichkeiten gesucht, Sheila wieder zurück zu holen, und besonders Suko tat sich dabei hervor, denn daß es zu alldem gekommen war, daran gab er sich die Schuld.
    Wir konnten es ihm auch nicht ausreden. Immer wieder fing er davon an, und er wollte Sheila wieder zurückholen.
    Suko war genau in dem Augenblick in den Keller gesprungen, als ich mein Kreuz auf Sheila geworfen hatte. Das Kreuz hatte nicht Sheila getroffen, sondern Suko. Aus diesem Grunde war es dem Teufel gelungen, Sheila zu sich zu holen.
    Sir James und ich konnten reden, wie wir wollten, Suko war einfach nicht zu überzeugen.
    Quälend langsam vergingen die Stunden des Tages. Für den Abend hatten wir bereits einen Plan gemacht, denn wir wollten Bill Conolly auf keinen Fall allein lassen.
    Hin und wieder telefonierte Shao mit uns. Sie berichtete, wie apathisch Bill war und daß er nur in der Ecke hockte und grübelte. Er war kaum ansprechbar, nur hin und wieder seufzte oder stöhnte er auf.
    Kurz vor Feierabend trafen wir uns zu einer letzten Besprechung bei Sir James.
    In seinem Büro herrschte eine bedrückende Atmosphäre. Kein Lächeln kerbte unsere Lippen, es fiel kein Scherz, wir nahmen schweigend auf den Stühlen Platz und warteten ab.
    Der Superintendent nahm einen Schluck von seinem Magenwasser.
    Dann schaute er uns an. »Es sind einige Stunden vergangen«, erklärte er. »Und man hat ein wenig Distanz gewonnen. Vielleicht können wir davon ausgehen, daß es uns nicht möglich sein wird, Sheila Conolly zu befreien. Wir haben ja Pläne geschmiedet und sie wieder verworfen. Was, denken Sie, hat die Entführung für einen Sinn gehabt? Und was steckt dahinter?«
    Ich gab die Antwort. »Sir, wir müssen es realistisch sehen. Ich glaube, daß Sheilas Entführung erst der Beginn einer gewaltigen Kampagne des Satans ist.«
    Unser Chef sah es so, wie ich es wollte. »Sie meinen, John, daß Sheila erst ein Anfang ist?«
    »So ähnlich.«
    Sir James legte die Stirn in Falten und fragte: »Was kann man dagegen tun?«
    »Wenn wir seine Pläne wüßten, könnten wir ihm zuvorkommen.«
    »Sicher, aber die kennen wir nicht.«
    »Ich meine«, sagte Suko, »daß sich Asmodis das schwächste Glied in der Kette aussuchen wird, um dort den Hebel anzusetzen.«
    »Das wäre Sheilas Familie«
    »Genau, Sir.«
    Der Superintendent befand sich in einer Zwickmühle. Wenn Suko mit seiner Vermutung tatsächlich recht behielt, konnte es für Bill Conolly böse ausgehen, aber auch für den kleinen Johnny. Um dem entgegenzuwirken, mußten wir die Familie der Conollys praktisch unter Kontrolle halten, wobei wir unseren anderen Job vernachlässigten. Im Klartext bedeutete dies: Griffen Dämonen oder finstere Mächte an irgendeiner anderen Stelle oder einem anderen Ort dieser Welt an, so waren uns die Hände gebunden, und wir mußten ihnen dort das Feld überlassen, weil wir uns um die Conollys kümmerten.
    Keine leichte Entscheidung.
    »Tag und Nacht bewachen, John. Es wird schwer sein«, sagte Sir James. »Es kümmert sich zwar Shao um das Kind, doch sie ist einem konzentrierten Angriff der Hölle hilflos ausgeliefert.«
    Harte Worte, die stimmten.
    Suko senkte den Kopf. Sir James hatte Shao angesprochen. Sein Verhältnis zu ihr konnte man mit dem vergleichen, das Bill zu seiner Frau Sheila hatte.
    Was also war zu tun?
    »Suchen und finden Sie einen Kompromiß«, sagte Sir James und schlug mit den flachen Händen auf seine Schreibtischplatte. »Wir können leider nicht diese Stellung hier verlassen.«
    »Wir müßten uns trennen.« Suko schaltete schnell. Er ahnte, was Sir James wollte.
    »Ja, das meine ich damit. Ich bin bereit, Ihnen, Suko, zwar keinen Sonderurlaub zu geben, Sie aber trotzdem abzustellen. Das heißt, Sie und Shao werden bei den Conollys wohnen. Vorausgesetzt, daß sich Bill damit einverstanden erklärt.«
    »Und John?«
    Sir James lächelte. »Bleibt als Einsatzreserve im Büro, denn Dämonen können überall zuschlagen. Überlegen Sie sich die Sache, meine Herren. Es ist meiner Ansicht nach die einzige Chance, die wir besitzen.«
    Ich schaute Suko an, er blickte in mein Gesicht. Beide hatten wir keinen besseren Vorschlag, und ich nickte.
    »So könnten wir es machen«, stimmte ich meinem Chef zu.
    »Sind Sie denn bereit, Suko?« fragte Sir James.
    »Immer.« Mein Freund lachte hart auf. »Schließlich trage ich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher