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0286 - Briefe aus der Hölle

0286 - Briefe aus der Hölle

Titel: 0286 - Briefe aus der Hölle
Autoren: Jason Dark
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gefährlichsten.
    Eine Hand mußte ich von der Kette nehmen, riß meine Pistole hervor, und bevor das Spatenblatt auf mich niederfahren konnte, hatte ich schon geschossen.
    Die Silberkugel traf.
    Earl Nickel zuckte zusammen. Plötzlich schaute er mich ungläubig an, die Waffe in seiner Hand begann zu zittern, denn die Kraft rann aus seinen Armen. Wo ihn die Kugel erwischt hatte, konnte ich nicht erkennen, denn das graue Licht schwächte sich wieder ab, und die Gestalt verschmolz mit der Dunkelheit.
    Noch in der gleichen Sekunde vernahm ich einen schweren Fall. Nickel lag am Boden.
    Luang aber wollte es wissen.
    Er hätte es vielleicht schon kurz vorher schaffen können, doch mein Schuß hatte ihn zu sehr abgelenkt. Und dieses Zögern rettete mir vorläufig das Leben.
    Ich warf mich zur Seite, zog Luang dabei mit und sah ihn stolpern. Er war nur ein Schatten, aber mein Karatehieb erwischte ihn.
    Ich hatte sehr viel Kraft hinter diesen Schlag gelegt, und die Kräfte des Mannes verließen ihn. Er torkelte noch, dann fiel er zu Boden und blieb liegen.
    Die Nunchaki hatte er nicht losgelassen. So rasch es ging, wickelte ich sie mir vom Hals weg und kam endlich dazu, wieder die normale Luft einzuatmen.
    Obwohl sie in diesem Haus nicht die beste war, kam sie mir köstlich vor. Allerdings hatte ich Schwierigkeiten beim Atmen, zudem brannte die Haut an meinem Hals wie Feuer.
    Ich keuchte, spie und ächzte. Auf die Beine stemmen, konnte ich mich nicht, ich mußte mich erst ausruhen und kam mir in diesen Augenblicken verdammt hilflos vor.
    Unter mir zitterte der Boden. Ich hörte ein Knirschen und dachte wieder an die Worte des Teufels.
    Er veränderte das Haus.
    Als das Knirschen lauter wurde, reagierte auch ich. Trotz der Schmerzen drehte ich mich herum, zog die Beine an und versuchte, aus der Gefahrenzone zu kriechen.
    Das Knirschen begleitete mich. Längst war die Unterlage nicht mehr so fest, und ich ahnte, daß der Boden bald zusammenkrachen würde.
    Der Teufel spielte alle Tricks aus.
    Als ich mich auf die Knie stemmen wollte, da brach der Boden unter mir weg.
    Ich fiel.
    Ohne es zu wollen, löste sich aus meiner Kehle ein Schrei. Während des Falls streckte ich meine Beine aus. Dies geschah mit einer Reflexbewegung, und es war gut, daß ich so reagiert hatte, denn ich kam mit beiden Füßen zuerst auf.
    Ein harter Boden. Der Aufprall stauchte mich ein wenig zusammen, den Druck spürte ich im Kopf, doch ich hatte den Fall gut überstanden, ohne mir irgend etwas zu verstauchen oder zu brechen.
    Automatisch lief ich ein paar kleine Schritte weiter, schaute dann zurück und gleichzeitig nach oben.
    Das Loch, durch das ich gefallen war, zeichnete sich an der Decke als blasse Öffnung ab. Sie besaß eingerissene und gezackte Ränder und war ziemlich groß.
    Jetzt sah ich wieder das Licht. Nicht im Keller, sondern am Rand des Loches. Unhörbar kroch es näher, füllte die Öffnung aus, und im nächsten Augenblick starrten sie alle zu mir herab.
    Bis auf einen.
    Der Totengräber war wohl so angeschlagen, daß er sich nicht mehr bewegen konnte. Vielleicht hatte ich ihn auch tödlich erwischt, ich wußte es nicht, doch die vier übrigen reichten völlig aus.
    Graue Gesichter. Kalte, tödliche Masken, wobei ich das Gesicht von Sheila mit hinzurechnete.
    In ihrem Blick stand kein Funke Gefühl. Der Mund bildete einen Strich.
    Hart traten die Wangenknochen hervor. Da das Licht sehr scharf war, konnte ich alles genau erkennen.
    Die Gestalten mußten auf dem Boden liegen oder knien. Ich entdeckte Henry Torry ebenfalls. Er hielt wieder eine Schlinge fest und ließ sie in die Öffnung hineinbaumeln.
    Dann sah ich Frederice Landon. Ein Messer hatte ich ihr abnehmen können, sie winkte mit dem zweiten und grinste diabolisch dazu. Neben ihr hockte Luang.
    Das erschreckte mich am meisten, denn ihn hatte ich ja mit einem harten Karateschlag erwischt. Dieser Treffer schien ihm nichts ausgemacht zu haben, denn er zeigte sich verdammt munter und hielt die Nunchaki in seinen Händen. Die einzelnen Glieder der Kette glänzten wie tödliche Ringe. Sie klirrten sogar. Die Melodie jagte mir einen Schauer über den Rücken.
    Bisher hatten sie nichts gesagt, nun öffnete ausgerechnet Sheila den Mund, um mir die folgenden Worte entgegenzustoßen.
    »Jetzt haben wir dich, John. Der Teufel wartet und wir auch!« Sie streckte ihre Arme aus und rieb sich die Hände. Ein widerliches Geräusch, wenn ich es in Zusammenhang mit dem Gesprochenen sah.
    Ich hatte
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